STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV
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Forschung + Technik<br />
■ Abb. 4: Standardadapter mit einem Prüfkörper 19,3 mm vor dem Einbau; Prüfkörper in hydraulischer Materialprüfmaschine.<br />
● hohe Druckfestigkeit<br />
● ausreichende Materialdicke und hohe Verformbarkeit<br />
● elastisches Stauchungsverhalten (hohe Rückverformbarkeit)<br />
● geringst mögliche Querdehnung<br />
● Resistenz gegen physikalische und chemische Einwirkungen<br />
Als Materialien für Fugenzwischenlagen werden überwiegend Holzwerkstoffe<br />
verwendet. Auch wenn diese Materialien die oben angeführten<br />
Anforderungen nicht gänzlich erfüllen, haben sie bisher gegenüber alternativen<br />
Kunststoffen oder Verbundmaterialien einen entscheidenden Preisvorteil.<br />
Die Verformungseigenschaften von Holzwerkstoff-Fugenzwischenlagen<br />
sind durch ein elastisches Materialverhalten im niedrigen Lastbereich und<br />
durch ein nicht linear elastisch-plastisches Materialverhalten bei weiterer<br />
Laststeigerung geprägt. Die Abschätzung des Last-Verformungsverhaltens<br />
mit einem konstanten E-Modul ist deshalb problematisch.<br />
Zur Bestimmung und anschließenden Beschreibung des Materialverhaltens<br />
eines elastisch-plastischen Werkstoffs unter vortriebsspezifischen Belastungen<br />
wurde vom ibb eine zweiteilige Standardprüfung entwickelt (Abb. 4) [4].<br />
Hierbei wird der Fugenzwischenlagen-Prüfkörper in einem ersten Versuch<br />
einer einfachen monoton steigenden lastgesteuerten (5 kN/s) Belastung bis<br />
zur vollständigen Kompression des<br />
Probenmaterials oder bei Erreichen<br />
einer festgelegten Lastgrenze ausgesetzt.<br />
Im zweiten Prüfungsteil wird ein<br />
weiterer, aus gleicher Herstellungscharge<br />
stammender Prüfkörper einer<br />
vortriebsspezifischen Belastungsgeschichte<br />
mit festgelegten<br />
Last- und Verformungswechseln<br />
ausgesetzt (Abb. 5).<br />
Mit dem entwickelten Materialmodell<br />
kann das elastisch-plastische<br />
Verformungsverhalten von Fugenzwischenlagenwerkstoffen<br />
unter<br />
vortriebsspezifischen Belastungen<br />
beschrieben werden. Zudem ist<br />
aufgrund des numerischen Aufbaus<br />
eine Implementierung in einen vortriebsbegleitendenBerechnungs-<br />
■ Abb. 5: Zyklische Belastung von 10,3-mm-Holzwerkstoff-Prüfkörpern; links: Extraktion der vierten Belastungsäste;<br />
rechts: E-Modulverlauf und Polynomapproximation Stauchungsstufe 10 %.<br />
<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2004</strong><br />
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