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STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV

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26<br />

Forschung + Technik<br />

über die Verträglichkeit der Tone<br />

mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften<br />

untereinander und mit<br />

der verbesserten Temperatursteuerung<br />

im Tunnelofen, ist der Phasenbestand<br />

heute steuer- und reproduzierbar<br />

geworden.<br />

Die Entwicklung des Werkstoffes<br />

Steinzeug ist eine stetige: Es wird<br />

permanent versucht, dickere<br />

Wandstärken und höhere Festigkeiten<br />

zu erzielen.<br />

Große Wandstärke, hohe<br />

Festigkeit<br />

Wie wird eine größere Wandstärke<br />

und eine höherer Festigkeit heute<br />

erreicht? Früher wurden zur Rohrherstellung<br />

nur ein bis zwei Tone<br />

aus der Nähe des Werkes verarbeitet.<br />

Heute werden bis zu 13 verschiedene<br />

Tone aus mehreren<br />

Lokalitäten mit unterschiedlichen<br />

Eigenschaften verwendet.<br />

Einige der geforderten Eigenschaften<br />

sind z.B.:<br />

● hohe Trockenbruchfestigkeit<br />

● hohe Brennbruchfestigkeit<br />

● geringe Ausdehnungen beim<br />

Brand<br />

● geringe organische Bestandteile<br />

● wenig Verunreinigungen<br />

● geringe Mengen an grobem Quarz<br />

Eigenschaften von<br />

Steinzeug<br />

Steinzeug ist chemisch beständig,<br />

außer gegenüber Flusssäure. Steinzeug<br />

ist weder durch Druck noch<br />

durch Temperatur rückverformbar.<br />

Steinzeug hat eine gute mechanische<br />

Festigkeit und Härte.<br />

Kontrolle der Rohstoffe<br />

Die Kontrolle der Tone beginnt bereits<br />

in der Tongrube. Nach dem<br />

<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2004</strong><br />

Abbau werden die erforderlichen Eigenschaften im Labor mit den derzeit<br />

modernsten Geräten detailliert untersucht, etwa:<br />

● mit dem Sedigraphen: die Bestimmung der Kornverteilung<br />

● mit dem Dilatometer: die Bestimmung der Ausdehnung beim Temperaturanstieg<br />

● mit der Differentialthermoanalyse: die Bestimmung der exothermen<br />

und endothermen Effekte<br />

● mit dem Röntgenspektrometer: die Bestimmung der chemischen<br />

Bestandteile (Wellenlängendispersiv)<br />

● mit dem Röntgendiffraktometer: die Bestimmung des Phasenbestandes<br />

(Abb. 1)<br />

■ Abb. 1: Gemischanalyse zur Bestimmung des Phasenbestandes mit dem<br />

Röntgendiffraktometer.<br />

Die moderne Rohrherstellung<br />

Wenn auch heute noch Steinzeugrohre für Abwasserkanäle hergestellt<br />

werden, so liegt das vor allem an der ungebrochen hohen Akzeptanz des<br />

keramischen Werkstoffes zum einen, jedoch auch an den vielfältigen<br />

Verbesserungen der Rohre in den vergangenen Jahrzehnten.<br />

Gab es bis vor ca. 20 Jahren 1. und 2. Qualität und eine so genannte Lagerware,<br />

so ist die Qualität bei den heutigen Rohren und bei Formzeugen<br />

gleich – dokumentiert und kontrolliert laut DIN EN ISO 9001. Vielfältige<br />

Verpflichtungen, wie Produkthaftung und Gewährleistungsfristen, verbieten<br />

eine Teilung der Qualitäten in verschiedene Kategorien.<br />

Heute gilt es, während des gesamten Herstellungsprozesses hochwertige<br />

Qualitätskontrollen durchzuführen. Zufällig erreichte Eigenschaften im positiven<br />

wie im negativen Sinne werden konsequent ausgeschlossen – wichtig<br />

ist hier die klare Reproduzierbarkeit aller Prozesse bei der Herstellung<br />

der Steinzeugrohre. Das ist und bleibt die Lösung für die kontinuierliche<br />

Verbesserung der Produkte und deren Qualität.

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