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STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV

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während des gesamten Aufheiz- und Abkühlprozesses.<br />

Brennzeit [h]<br />

Unter Beachtung sämtlicher Prozessparameter wurde<br />

auch das Brennaggregat immer weiterentwickelt. Angefangen<br />

hat das keramische Brennen mit so genannten<br />

Feldbränden – auch heute noch in einigen<br />

afrikanischen Ländern zu finden.<br />

Steinzeugrohre wurden vor ca. 100 Jahren in Ringkammeröfen<br />

oder Zickzacköfen (abgeleitet von der<br />

Brenngasführung) gebrannt. Mit der Einführung des<br />

Tunnelofenbrandes vor ca. 50 Jahren konnten entscheidende<br />

Verbesserungen bezüglich Reproduzierbarkeit<br />

kontinuierlich laufender Brennprozesse erreicht<br />

werden. Auch wenn sich der Energieträger in<br />

den letzten Jahrzehnten von Schweröl über Leichtöl bis hin zu Erdgas geändert<br />

hat, ist der Tunnelofenbrand für die Vielzahl der Rohrdimensionen<br />

mit dem heutigen Stand der Technik nicht zu ersetzen.<br />

Der Tunnelofenbrand ist ein relativ langsam ablaufender Prozess. Um die<br />

Brenngeschwindigkeit zu forcieren, muss man für eine optimierte Wärmezu-<br />

und -abfuhr sorgen. Dies wurde in der Schnellbrandanlage realisiert<br />

(Abb. 3). Hier wird das Rohr, ähnlich wie bei der Trocknung, de facto<br />

einzelbehandelt.<br />

■ Abb. 3: Layout der Schnellbrandlinie.<br />

Die Entwicklung der Durchlaufzeiten in den Brennöfen zeigt Abb. 4.<br />

Beim Schnellbrand wird das Rohr in horizontaler Lage gebrannt. Wesentlicher<br />

Grund für das Liegen im Schnellbrand ist das Bestreben, dem Kunden<br />

ein immer besseres Produkt anzubieten. Die Schwindung der Rohre beträgt<br />

in der Summe beim Trocknen und Brennen ca. 10 %; durch das ständige Abrollen<br />

des Kreiskörpers erhält man ein nahezu kreisrundes und gerades Rohr.<br />

Forschung + Technik<br />

■ Abb. 4: Entwicklung der Brennzeit von 1900 bis heute am Beispiel DN 200.<br />

Endkonfektionieren<br />

Heute werden zwei Rohrtypen angeboten;<br />

ihre Unterschiede liegen<br />

in der Art des späteren Einbaus. Hat<br />

man bis vor ca. 25 Jahren alle Rohre<br />

in einen offenen Graben verlegt,<br />

werden heute mehr und mehr Rohre<br />

im unterirdischen Vortrieb eingebaut.<br />

Entsprechend unterscheiden<br />

sich heute auch die Dichtungssysteme,<br />

mit denen die Rohre nach<br />

dem Brennen ausgestattet werden.<br />

Die Dichtung der traditionell offen<br />

verlegten Rohre sind erst seit ca.<br />

1965 mit dem Rohr werkseitig fest<br />

verbunden. Bis dato erfolgte die<br />

Verlegung meist mit in Teer getränkten<br />

Stricken. Seit 1965 werden<br />

die Rohre entweder mit der<br />

Steckmuffe „K“ oder „L“ (Kleinrohre<br />

bis DN 200) angeboten. 1992<br />

wurde die Steckmuffe „K“ zu der<br />

Steckmuffe „S“ weiterentwickelt,<br />

wobei die keramischen Toleranzen<br />

nur noch von einer Dichtungsseite<br />

mit Kunststoff ausgeglichen wird.<br />

Das andere „Ende“ ist bearbeitet<br />

und damit gleichzeitig Dichtungsteil<br />

(Abb. 5).<br />

Anfang der 80er Jahre wurden erstmals<br />

Vortriebsrohre ausgeliefert.<br />

Die Verbindung stellt eine Edelstahlmanschette<br />

in Kombination<br />

mit einer untergelegten Lippendichtung<br />

dar. Um die Übertragung<br />

<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2004</strong><br />

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