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STEINZEUG Information 2004 - Fachverband Steinzeugindustrie eV

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■ Nennweiten der Vortriebsrohre anteilig an der Gesamtleistung seit 1984.<br />

sich von Beginn an im Wettbewerb gegen die offene Bauweise durchsetzen.<br />

Somit waren Ingenieure und Techniker der Auftraggeber- und Auftragnehmerseite<br />

sowie die Maschinenhersteller ständig gefordert, innovativ tätig<br />

zu sein, um die Vortriebstechnik weiterzuentwickeln, die Anwendungsgebiete<br />

zu erweitern und durch geeignete Maßnahmen ständig die Produktivität<br />

zu steigern, damit sich die geschlossene Bauweise in Konkurrenz zur<br />

offenen Bauweise behaupten konnte. Hier waren es insbesondere mittelständische<br />

Tiefbauunternehmen, die ihre Baustellenerfahrungen innovativ<br />

in die Verbesserung der Maschinentechnik einbrachten.<br />

Die „Berliner Bauweise“, das sternförmige Heranführen der Anschlusskanäle<br />

an Start-, Ziel- und Hilfsschächte in geschlossener Bauweise, schon bei der<br />

ersten Baumaßnahme 1984 von den Berliner Wasserbetrieben konzipiert<br />

und mit der Entwicklung gesteuerter Hausanschlussmaschinen eingeführt,<br />

brachte am Markt den endgültigen wirtschaftlichen Durchbruch der<br />

geschlossenen Bauweise [4], [5].<br />

Die Entwicklung setzte sich sprunghaft fort. Mit dem 1987 bei einer Baumaßnahme<br />

in Berlin-Steglitz erstmals erprobten „pipe-eating“ konnten<br />

nun auch schadhafte Abwasserkanäle unterirdisch erneuert werden. Neben<br />

den Maschinen mit Schneckenförderung wurden von der Fa. Herrenknecht<br />

hydraulisch fördernde Maschinen für kleine Nennweiten entwickelt. Die<br />

Firma Bohrtec brachte 1987 eine Hausanschlussmaschine auf den Markt,<br />

die erstmalig einen ferngesteuerten unterirdischen Anschluss an vorhandene<br />

Abwassersammler ermöglichte [7], [9], [12].<br />

1996 gelang ein weiterer wirtschaftlicher Durchbruch in der Geschichte des<br />

Mikrotunnelbaus. Konnten mit der bisher vorhandenen Technik nur Straßenkanäle<br />

mit der kleinsten Nennweite 250 mm aufgefahren werden, so ermöglichte<br />

eine Entwicklung der Fa. Bohrtec, die BM 300, auch das haltungsweise<br />

Auffahren von Straßenkanälen der Nennweiten 200 mm [15], [16].<br />

Forschung + Technik<br />

Die Berliner Wasserbetriebe haben<br />

mit der nunmehr möglichen Nennweitenreduzierung<br />

von DN 250 auf<br />

DN 200 in den letzten 8 Jahren rd.<br />

12 Mio. Euro an Baukosten eingespart,<br />

die für die Beauftragung<br />

anderer Bauvorhaben verwendet<br />

werden konnten.<br />

Die Entwicklung machte auch vor<br />

dem so genannten „begehbaren“<br />

Nennweitenbereich nicht Halt. Mit<br />

der Technik des Mikrotunnelbaus<br />

wurden in Berlin bisher Rohrquerschnitte<br />

bis zur Dimension DN<br />

3000 unbemannt aufgefahren. In<br />

Kürze erfolgt die Unterquerung des<br />

Westhafenkanals mit Stahlbeton-<br />

Vortriebsrohren der Nennweite DN<br />

3000 im Verfahren des unbemannten<br />

Rohrvortriebs. Insgesamt wurden<br />

in Berlin seit 1984 583 km<br />

Sammel- und Hausanschlusskanäle<br />

im Mikrotunnelbau hergestellt.<br />

Alle diese Entwicklungen sind auch<br />

mit Namen verknüpft: Von der Maschinenherstellerseite<br />

sind es deutsche<br />

Unternehmen wie die Dr.-Ing.<br />

Soltau GmbH, die Herrenknecht<br />

AG oder die Bohrtec GmbH; von<br />

<strong>STEINZEUG</strong>-<strong>Information</strong> <strong>2004</strong><br />

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