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Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

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und dafür den richtigen Casus ‹publico› oder dann das Adverb<br />

‹publice› setzt! Da dieser Ort nie mehr für ein öffentliches<br />

Thing erscheint, können wir nicht wissen, ob es sich<br />

um eine Gaugerichtsstätte oder um eine Gerichtsstätte der<br />

grossen Adelsherrschaft der Landolt-Beata-Blitgaer-Sippe<br />

handelte. Ich würde sogar eher für letzteres plädieren, weil<br />

ja am gleichen Tage Landbert seine Schenkung in erweiterter<br />

Form in Illnau (einem der Herrschaftsmittelpunkte mit<br />

Martinskirche!) nochmals beurkunden liess: ‹in villa, qui dicitur<br />

Illinauviae, publici presentibus, quorum hic signaculo<br />

contenuntur›, was nach Korrektur der Lateinfehler heissen<br />

soll: in villa, quae dicitur Illinauvia, publice, presentibus,<br />

quorum hic signacula continentur, zu deutsch: ‹im Dorfe,<br />

welches Illnau genannt wird, öffentlich und in Gegenwart<br />

derjenigen, deren Handzeichen hier enthalten sind› (es folgen<br />

die Namen Landberts und der Zeugen).»<br />

LUFINGEN (Bez. Bülach)<br />

Reformierte Kirche<br />

Eine Kirche wird für Lufingen erstmals 1157 erwähnt.<br />

Wohl im 14., spätestens 15. Jh. muss der Chorturm erbaut<br />

worden sein. 1641 fand eine Renovation statt, 1808 eine<br />

Turminstandstellung. Nach Abbruch der mittelalterlichen<br />

Kirche erbaute <strong>Zürich</strong> 1842 unter Beibehaltung des Turmes<br />

das heutige Gotteshaus. Die letzte Innenrenovation erfolgte<br />

1959.<br />

Literatur: Kdm. Kt. <strong>Zürich</strong>, Bd. II, Basel 1943, S. 63 f.<br />

Die Aussenrestaurierung 1974<br />

Projekt und Bauleitung: M. Zumbühl, Architekt SIA, Dietikon<br />

Experte der EKD: Stadtbaumeister K. Keller, dipl. Arch. BSA,<br />

Winterthur<br />

Bauzeit: 6. Mai bis 1. August 1974<br />

Abgesehen von dem 1917 aufgetragenen Besenwurf war das<br />

Äussere 1974 sozusagen noch im Urzustand erhalten.<br />

Deshalb bewegte sich diese Restaurierung innerhalb eines<br />

engsten Rahmens. Eine wichtige Massnahme war die Entfeuchtung<br />

der Mauern mittels einer Drainage. Die Sandsteinplatten<br />

der Sockelzone sowie die Sandsteingewände<br />

der Portale und Fenstergewände konnten mit Wasser gereinigt<br />

und mit Kunstsandstein ausgeflickt werden. Zufolge<br />

des seinerzeitigen Efeubewuchses musste der Verputz an allen<br />

Fassaden inkl. Turm erneuert werden. Der Anstrich erfolgte<br />

mittels eischalenweisser Mineralfarbe. Die eisernen<br />

Fensterrahmen wurden nach gründlicher Überholung ganz<br />

weiss gestrichen, dagegen erhielten die Holzgesimse an<br />

Schiff, Turm und Vorzeichen eine sandsteingraue Kunstharzfassung.<br />

Ebenfalls ganz weiss strich man die Ecklise-<br />

Männedorf. Alte Landstrasse 270. Wohnhaus «Am Saurenbach»<br />

(Vers. Nr. 156). Nach der Aussenrenovation 1974/75.<br />

nen, olivgrün aber die Jalousien. Die Türen mussten bloss<br />

abgelaugt und neu gebeizt werden. Die Dachflächen des<br />

Turmes wurden mit Biberschwanzziegeln umgedeckt, die<br />

Zifferblätter gereinigt und neu gestrichen, die Zeiger und<br />

Ziffern aber vergoldet. Analog waren Turmspitze und Wetterhahn<br />

zu behandeln. Während die Dachrinnen und Abfallrohre<br />

des Schiffes bloss durch kupferne ausgewechselt werden<br />

mussten, montierte man am Turm vier aus Kübeln tretende<br />

einfache Wasserspeier. Bund und <strong>Kanton</strong> leisteten<br />

Beiträge. Die Kirche steht seither unter Bundesschutz.<br />

MÄNNEDORF (Bez. Meilen)<br />

Alte Landstrasse 270<br />

Wohnhaus «Am Saurenbach» (Vers. Nr. 156)<br />

Das Haus «Am Saurenbach» liess Untervogt Hans Billeter<br />

1737 an das Haus seines Vaters anbauen. Dieses muss<br />

1766/68 durch eine neue Scheune ersetzt (Jahrzahl 1766<br />

am Kellertürsturz des Hausteils Vers. Nr. 157), alsdann im<br />

19. Jh. zum Wohnhaus umgebaut und – mitsamt dem Haus<br />

Nr. 156 – verputzt worden sein. Im Haus Nr. 156 wurde<br />

zeitweilig gewirtet.<br />

Bei der Aussenrenovation 1974/75 wurden in erster Linie<br />

die Riegelwände freigelegt, die Mauern und Ausfachungen<br />

saniert und neu verputzt sowie das Fachwerk geflickt. Die<br />

Fenster konnten grossenteils überholt werden, ebenso die<br />

Jalousieläden und Türen. Das Dach hat man mit alten Biber-<br />

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