Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich
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dazu aus, um den Baugrund der alten Kirche Witikon zu<br />
untersuchen. Die örtliche Leitung lag in den Händen von lic.<br />
phil. A. <strong>Zürcher</strong> und Fräulein cand. phil. D. Linksfeiler. Die<br />
Arbeiten dauerten vom 23. Januar bis 5. März <strong>1975</strong> und<br />
führten zur Freilegung des ganzen Chorraumes und einer<br />
schmalen Zone westlich desselben. Dass das Schiff nicht einbezogen<br />
werden konnte, wirkte sich recht unvorteilhaft<br />
aus, ebenso wie die offenbar 1939 durchgeführte Betonunterfangung<br />
der Chormauern, vor allem jene im Bereich der<br />
Südwestecke des Chores, wodurch die alten Maueranschlüsse<br />
zerstört worden waren.<br />
Trotz dieser einschränkenden Situation erbrachten die Untersuchungen<br />
über Erwarten viele Aufschlüsse für die Baugeschichte<br />
dieser alten Kirche; zumal der anstehende Baugrund<br />
durchwegs ein mit Kies durchsetzter Lehm war, liessen<br />
sich die archäologischen Überreste sehr gut fassen.<br />
a) Eine erste Kapelle<br />
Die Kapelle zu Witikon muss lange vor 1270 erbaut worden<br />
sein, möglicherweise kurz vor oder nach dem Jahre<br />
1000. Dies bezeugen die stark gestörten Reste einer<br />
Nord-Süd verlaufenden, gut gemörtelten Mauer, die gewissermassen<br />
unser Ausgrabungsfeld im Chor nach Westen<br />
abschloss. Sie dürfte das Fundament des geraden Ostabschlusses<br />
einer saalartigen Kapelle darstellen. Die heutigen<br />
Nord- und Südmauern dürften noch die Breite jener Kapelle<br />
bezeichnen. Unklar bleibt, ob die heutige Westmauer an der<br />
Stelle der ursprünglichen steht.<br />
Dass das Terrain vor dem Bau der ersten Kapelle recht stark<br />
begangen war, zeigte der Schichtaufschluss im Profil A–B<br />
hart westlich des Chores. Zudem bezeugte das von der Ostmauer<br />
des romanischen Chores – bei der Südostecke – überstellte<br />
Skelett einen frühen Friedhof.<br />
b) Die romanische Kapelle von 1270<br />
Östlich der oben beschriebenen ältesten Ostmauer des saalartigen<br />
ersten Gebäudes waren eine Nord- und Südmauer<br />
angefügt, die rund 2,50 m östlich davon mit einer Ostmauer<br />
im Verband standen: sie bildeten die Fundamente eines kleinen<br />
quadratischen Chores von 2,50 × 2,40 m i. L. und<br />
4,20 × 3,80 m aussen. Entsprechend dem ostwärts abfallenden<br />
Gelände war die Ostmauer am tiefsten fundamentiert.<br />
Innerhalb dieses Chores fand sich, leicht nach Osten verschoben,<br />
ein im Verhältnis zur Raumgrösse recht ansehnliches<br />
Sockelfundament eines Altars von 1 ,20 × 1 ,20 m Grösse.<br />
Die alte Ostmauer muss beim Bau der neuen Choranlage abgetragen<br />
bzw. durchbrochen, jedenfalls zur Chorbogenmauer<br />
umgebaut worden sein, und der westlich davon zutage<br />
gekommene Süd-Nord verlaufende Mauerstumpf könnte<br />
von einer Schranke stammen – wenn nicht von der Stufe<br />
eines späteren Vorplatzes beim Taufstein.<br />
Südlich des Chores kam ein kellerartig vertiefter kleiner ge-<br />
<strong>Zürich</strong>. Witikon. Alte Reformierte Kirche. Nach der Renovation<br />
1939/40.<br />
<strong>Zürich</strong>, Witikon. Alte Reformierte Kirche. Archäologische Untersuchungen<br />
<strong>1975</strong>. Gesamtaufnahme von Südosten.<br />
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