Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich
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Ähnlich, jedoch viel gleichmässiger konstruiert waren barocke<br />
Landvogtgräber in der Kirche. Eglisau (vgl. 2. Ber.<br />
ZD 1960/61, S. 26 f.). Während in den Gräbern 1 , 2 und 6<br />
die Bestattungen – möglicherweise bei irgendeinem baulichen<br />
Eingriff – entfernt worden waren, fanden wir in den<br />
Gräbern 3, 4 und 5 noch gut erhaltene Skelette. Im Grab 5<br />
waren zudem über dem Skelett noch Teile des Holzsarges<br />
vorhanden. Diese Skelette wurden vom Anthropologischen<br />
Institut der Universität <strong>Zürich</strong> (Direktion: Prof. Dr. J. Biegert)<br />
untersucht. Das Grab 6 enthielt dagegen Überreste<br />
eines Kalkübergusses, wie er z. B. in Gräbern des 15. Jh. im<br />
Münster zu Schaffhausen vorgefunden wurde (vgl.<br />
ZAK 14, 1953, S. 16 f.).<br />
Grab 3 (gemauert):<br />
In gutem Zustand erhaltenes, sozusagen vollständiges Skelett<br />
eines ca. 55- bis 65jährigen Mannes von ca. 167 cm<br />
Grösse.<br />
Besonderheiten: Kongenitales Fehlen der Weisheitszähne.<br />
Grab 4 (gemauert):<br />
In gutem Zustand erhaltenes, sozusagen vollständiges Skelett<br />
eines ca. 60- bis 70jährigen Mannes von ca. 170 cm<br />
Grösse.<br />
Besonderheiten: Zwei Halswirbel einseitig verwachsen.<br />
Grab 5 (Grabgrube):<br />
In gutem Zustand erhaltenes, sozusagen vollständiges Skelett<br />
einer 40- bis 50jährigen Frau von ca. 162 cm Grösse.<br />
Besonderheiten: Überzähliger innerer Schneidezahn.<br />
Dann ergänzte der Bearbeiter, Dr. H.F. Etter, seinen <strong>Bericht</strong><br />
wie folgt: «Es stellte sich bei der Ausgrabung die Frage, ob<br />
die drei Gräber mit den beiden bis <strong>1975</strong> an der Aussenwand<br />
Glattfelden. Reformierte Kirche. Archäologisch-bauanalytische<br />
Untersuchungen <strong>1975</strong>. Übersicht aus Westen.<br />
Glattfelden. Reformierte Kirche. Archäölogische-bauanalytische<br />
Untersuchungen <strong>1975</strong>. Chorbogen nach der Freilegung. Chorseite.<br />
der Kirche aufgestellten Grabplatten in Verbindung gebracht<br />
werden können. Aufgrund des Textes ist in bezug auf<br />
drei Bestattete folgendes zu erfahren:<br />
1. Grabplatte:<br />
J.C. Huber: * 11 .2.1691, † 19.7.1753. Daraus ergibt sich für<br />
diesen Mann ein Sterbealter von 62 Jahren, 5 Monaten und<br />
8 Tagen.<br />
2. Grabplatte:<br />
H. Escher: * 16.12.1720, † 1 .<strong>8.</strong>1787. Daraus ergibt sich für<br />
diesen Mann ein Sterbealter von 66 Jahren, 8 Monaten und<br />
16 Tagen.<br />
Frau E. Escher: * 15.6.1737, † 31.12.1782. Daraus ergibt sich<br />
für diese Frau ein Sterbealter von 47 Jahren, 6 Monaten<br />
und 16 Tagen.<br />
Weiter steht auf dieser Grabplatte zu lesen: Ester Salomea<br />
Louise Escher, geboren den 20. März 1787, gestorben den<br />
17. Mai 1788 im Alter von 1 Jahr, 2 Monaten.<br />
Die Übereinstimmung zwischen den anthropologischen Daten<br />
und den Grabplatteninschriften sind auffallend gross.<br />
Sowohl die Geschlechtsverteilung als auch die gute Altersübereinstimmung<br />
weisen darauf hin, dass es sich bei den<br />
drei gehobenen Skeletten tatsächlich um die sterblichen<br />
Überreste zweier ehemaliger Glattfelder Pfarrer sowie der<br />
Gattin des einen handelt, die in drei Ehrengräbern in der<br />
Kirche beigesetzt worden sind. Allerdings fehlten die Gebeine<br />
der ca. einjährigen Enkelin Ester Salomea Louise.»<br />
Aufbewahrungsort der Skelette: Anthropologisches Institut der<br />
Universität <strong>Zürich</strong>.<br />
Gleichzeitig mit dem Freilegen der Gräber liessen sich im<br />
kiesigen Baugrund allenthalben die aus Geröllen konstruierten<br />
und gut gemörtelten Mauerfundamente älterer Kirchenbauten<br />
freilegen und näher untersuchen. Dank den einfachen<br />
Grundrissen und der klaren Abfolge derselben konn-<br />
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