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Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

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litäten des arg vernachlässigten Hauses zu erkennen. Von<br />

diesem Datum an war die <strong>Denkmalpflege</strong> hellhörig geworden.<br />

Die NHK wurde um ein Gutachten gebeten, und der<br />

Regierungsrat bewilligte am 17. November 1967 der Gemeinde<br />

Wallisellen einen Beitrag von Fr. 50 000.– an die damals<br />

vorgesehene Renovation. Trotzdem lehnte die Gemeindeversammlung<br />

vom 1<strong>8.</strong> Februar 1968 den notwendigen<br />

Kredit ab. Dies veranlasste einige Walliseller unter Gemeinderat<br />

Dr. F. Kurth eine Genossenschaft «Doktorhaus»<br />

zu gründen, die 1968 schon 200 Mitglieder zählte und die<br />

Renovation <strong>1975</strong> in Auftrag geben konnte.<br />

Literatur: H. Mötteli, Das Doktorhaus in Wallisellen. Erinnerungen<br />

aus der Jugendzeit. Schweizerheim-Kalender 1917, <strong>Zürich</strong>,<br />

S. 94 ff.; Geschichte der Gemeinde Wallisellen, hg. von der Gemeinde<br />

Wallisellen, Wallisellen 1952, bes. S. 385 ff.; H. Flury, Geschichte<br />

und Geschichten um das Doktorhaus Wallisellen (Schrift<br />

zur Eröffnungsfeier am 1. Oktober <strong>1976</strong>).<br />

Die Renovation von <strong>1975</strong>/76<br />

Projekt und Bauleitung: E. Eidenbenz, dipl. Arch. BSA/SIA,<br />

R. Bosshard, dipl. Arch. SIA, und B. Meyer, Arch. SIA, <strong>Zürich</strong><br />

Bauzeit: April <strong>1975</strong> bis September <strong>1976</strong><br />

Dem Architekten war die Aufgabe gestellt worden, einerseits<br />

das «Doktorhaus» zu renovieren und einem neuen<br />

Zwecke dienstbar zu machen, anderseits in Erweiterung des<br />

Altbaues einen Saalbau mit grosser Küche zu erstellen.<br />

Im Rahmen der Aussenrenovation wurden die Mauern<br />

durch Entwässerungsgräben trocken gelegt, die Dachkonstruktionen<br />

ausgebessert, die Ziegelflächen mit alten Biberschwanzziegeln<br />

umgedeckt, die Mauerflächen neu verputzt,<br />

die Sandsteingewände abgelaugt, sämtliche Fenster und Ballenläden<br />

neu angefertigt, die Türen überholt sowie alle Teile<br />

gestrichen, die Holzteile mit grüner bzw. grauer Öl-, die<br />

Verputzflächen mit eischalenweisser Kiselitfarbe.<br />

Das Innere wurde nicht restauriert, sondern vom Keller bis<br />

zum Dachboden inkl. Treppenhaus modernisiert. Im Familiensaal<br />

im 1 . Obergeschoss setzte Hafnermeister Keller aus<br />

Andelfingen einen auf 1785 datierten Ofen mit blau bemalten,<br />

weissgrundigen Bildkacheln von Christoph Kuhn von<br />

Rieden auf, der aus der 1968 abgebrochenen «Gerbe» in<br />

Kloten stammt. Im Riedener Saal aber baute Hafnermeister<br />

Peter aus Freienstein die Schauseite eines Bauernbackofens<br />

auf, den Schuhfabrikant Walder, Brüttisellen, um 1920 für<br />

sein Haus an der Höhenstrasse 27 in Wallisellen aus der sogenannten<br />

«Seidentröckni» an der Bärengasse in <strong>Zürich</strong> erworben<br />

und 1969 der Genossenschaft «Doktorhaus» geschenkt<br />

hatte. Im Dachgeschoss endlich steht ein Bauernbackofen<br />

mit grün schablonierten Kacheln, der 1969 im damals<br />

abgebrochenen Bauernhaus «Im Hof» ausgebaut worden<br />

ist (vgl. hierzu 6. Ber. ZD 1968/69, S. 137).<br />

Gemeinde und <strong>Kanton</strong> leisteten Beiträge. Das ehem. Doktorhaus<br />

steht seither unter Schutz.<br />

Wallisellen. Kreuzplatz. Wirtschaft «Zum Doktorhaus». Nach der<br />

Restaurierung <strong>1975</strong>/76. 1. Obergeschoss, Familiensaal. Kachelofen<br />

von Christoph Kuhn, 1785 (aus der 1968 abgebrochenen<br />

ehem. «Gerbe» in Kloten).<br />

WEIACH (Bez. Dielsdorf)<br />

Oberdorf<br />

Bauernhaus Vers. Nr. 255<br />

Dieses wohl aus dem frühen 19. Jh. stammende Bauernhaus<br />

wurde <strong>1975</strong> renoviert. Die Arbeiten beschränkten sich auf<br />

die Erneuerung der Fassaden. Ausser der Anfertigung neuer<br />

kupferner Dachrinnen wurden die Verputzflächen instandgestellt,<br />

die Riegel und übrigen Holzteile geflickt bzw.<br />

überholt, die Fenster, Jalousien und Türen gereinigt und geflickt.<br />

Anschliessend erhielten Mauerwerk und Ausfachungen,<br />

Riegel, Fenster und Jalousieläden neue Anstriche mit<br />

Mineral- bzw. Kunstharzfarbe. Über der Haustüre auf der<br />

südlichen Giebelseite wurde neu ein mit Ziegeln bedecktes<br />

Vordächlein angebracht. Gemeinde und <strong>Kanton</strong> zahlten<br />

Beiträge. Das Bauernhaus steht seither unter Schutz.<br />

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