Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich
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strichen. – Die Hauptportalflügel stimmte man auf die überholten<br />
Turmportale ein und ersetzte den zu grossen Drükker<br />
in der Form eines Salms (von 1952) durch eine Kopie<br />
der barocken Türklinke am Kirchenhauptportal von<br />
St. Katharinenthal TG. – Von den 1924 in Kunststein (Beton)<br />
geschaffenen Teilen an Volutengiebel, Gesimsen usw.<br />
mussten nur die durch verrostete Armierungseisen (!) aufgesprengten<br />
Partien dusch Kunststein ersetzt werden. – Die<br />
Instandstellung der Fenster umfasste ein einfaches Überholen<br />
der Eisenteile sowie das Neuverbleien bzw. Ausflicken<br />
mit gewöhnlichem Glas. – Die drei grossen Figuren, aus rötlichem,<br />
dolomitischem, u. a. im Wutachtal anstehendem<br />
Kalkstein der Triasformation (Elbenstein) geschaffen, wiesen<br />
Überreste von sechs verschiedenen Fassungen bzw.<br />
Übermalungen auf; sie wurden gereinigt und im Sinne der<br />
ältesten, sandsteingrauen Fassung mit Mattölfarbe gestrichen.<br />
Bei der Muttergottesstatue wurden die Metallelemente<br />
vergoldet, desgleichen die Nimben an den Statuen des<br />
hl. Petrus und des hl. Blasius: bei der Statue des hl. Petrus<br />
waren zudem die (wohl 1924) nur aus galvanisiertem Eisenblech<br />
geformten Schlüssel durch vollrunde und vergoldete<br />
ersetzt worden. – Die Figurennischen erhielten wieder den<br />
originalen Anstrich in Eisenoxydbraun, und die in Beton<br />
gegossene Umrahmung der Mariennische konnte mit Avenit<br />
geflickt werden – Die Dedikationsschrift wurde wieder<br />
blattvergoldet.<br />
Türme: Das Hausteinmauerwerk erfuhr eine gründliche Sanierung<br />
durch Waschen mit einem 200-Atü-Wasserstrahl,<br />
Ersetzen verwitterter Steine sowie Aufsägen und Flicken<br />
derselben mit trasshaltigem Kunststeinmörtel. Die neuen<br />
Kalksteine wurden teils aus Solothurn, teils aus Röschenz<br />
bei Laufen BE bezogen. Bei den Quadern mussten die Sägekanten<br />
leicht beschlagen werden. – Die Sandsteinelemente,<br />
vor allem die Masswerke der Rosetten, in geringerem Ausmass<br />
jene der Schallöffnungen, wurden durch Sandstein ersetzt<br />
bzw. durch Avenit oder Mineros aufmodelliert. – Kleine<br />
Eisenhalterungen von alten Gerüsten wurden belassen,<br />
grössere aber beseitigt.<br />
Im Zusammenhang mit diesen Arbeiten wurde auch die<br />
quaderlose Partie auf der Südseite des Südturmes neu verputzt.<br />
Wie ein einlässliches Aktenstudium ergab, war an<br />
dieser Stelle schon 1578 ein vor die Westfassade des Münsters<br />
gestellter Vorbau angelehnt und 1709 durch die «Neue<br />
Abtskapelle» ersetzt worden. Diese wurde 1866 abgebrochen<br />
und durch einen in die Flucht des Abteiflügels zurückgestellten<br />
Zwischentrakt mit zwei Fensterachsen ersetzt.<br />
Den so ohne Blendmauerwerk verbliebenen Fassadenteil<br />
hat man hierauf mit Kalksteinbrocken ausgeflickt und verputzt.<br />
Aus historischen Gründen blieb diese Flickstelle<br />
1977 erhalten.<br />
Bei den Portalen wurden die 1952 eingebauten granitenen<br />
Schwellen und Stufen durch solche aus Sandstein ersetzt. –<br />
Bei der Neufassung erhielten die Oberlichtgitter eine<br />
punktuelle Vergoldung. – Die Restaurierung der Portalflü-<br />
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gel umfasste – bei Erhaltung der Löwenkopfdrücker – ein<br />
gründliches mechanisches Reinigen, Ausflicken und Imprägnieren.<br />
– Vollständig neu ist das Gewände des unteren<br />
Spitzbogenfensters am Südturm. – Die Jalousien wurden rot<br />
gefasst. – Die Reparatur der Fensterverglasung erfolgte im<br />
gleichen Sinne wie bei jenen der Hauptfassade. – Die 1952,<br />
1955 und 1957 von W. Stadler, <strong>Zürich</strong>, kopierten Reliefs<br />
und Inschrifttafeln konnten durch Waschen gereinigt werden.<br />
Auf den Plattformen waren die Ausfugungen im Granitplattenbelag<br />
zu erneuern. Dazu wurde Zweikomponenten-<br />
Thiokon verwendet. Dagegen genügte für die Balustraden<br />
aus Savonnièrestein eine Festigung mit Kieselester.<br />
Aufwendiger gestaltete sich die Restaurierung der Erker an<br />
den Turmaufbauten: Die sämtlichen Sandstein-Elemente<br />
mussten mit Kieselester gefestigt werden. Fehlstellen wurden<br />
– je nach Grösse bzw. Umfang – entweder durch Führungen<br />
ersetzt oder durch Aufmodellieren mit Avenit er-<br />
Rheinau. Ehem. Klosterkirche. Nordturm. Erkerkonsolen vor der<br />
Restaurierung. Oben: auf der Ostseite; unten: auf der Nordseite.