03.12.2012 Aufrufe

Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

kanälen unter der Kanzelseite des Kirchenschiffes geschaffene<br />

kleine Keller wurde für die Elektro-Zentrale und als<br />

Abstellraum der Podium-Elemente beträchtlich erweitert.<br />

Er ist durch eine Betonklappe vom Kirchenraum her zugänglich.<br />

Um allzu grossen Wärmeverlusten vorzubeugen,<br />

wurden die Türen – nach Entfernung der Windfänge – besser<br />

abgedichtet. Ausserdem liess man die Decke mit Glasfasermatten<br />

isolieren und den Dachstuhl mit einem neuen<br />

Bretterboden versehen. Die Deckenfläche wurde mit einem<br />

Calicot-Gewebe gegen Rissbildung bespannt und mit Leimfarbe<br />

gestrichen. Die Stukkaturen konnten ausgespachtelt<br />

und deren Formen nachgearbeitet werden. Der Mikroschnitt<br />

hatte die Vermutung bestätigt, dass die 1930/31 erfolgte<br />

leichte Tönung der Deckenfelder gegenüber dem ursprünglichen<br />

beigen Farbton zu schwach war. Deshalb wurde<br />

nun wieder ein kräftiges Beige aufgesetzt. Um die geschnitzten<br />

neubarocken Rahmen der Fresken von Barzaghi-<br />

Cattaneo beidseits der Kanzel gegenüber den Gipsstukkaturen<br />

zurückzubinden, wurden sie auf Anregung des eidg. Experten<br />

in hellem Grau gestrichen. Das stark gelblich getönte<br />

Orgelgehäuse konnte durch Ablaugen und Neubeizen in<br />

lichtem Braun den übrigen Holzteilen des Kirchenraumes<br />

angepasst werden. Die Holzbrüstungen liessen sich durch<br />

einfaches Abwaschen, Aufhellen und Nachbeizen anpassen.<br />

Die Holzböden wurden durch neue Riemenböden ersetzt.<br />

Die Bänke im Schiff sind Neuanfertigungen von 1930; deshalb<br />

beliess man sie und verbesserte sie durch eine Korrektur<br />

der Sitzneigung. Die originale Krebsstuhlung auf der<br />

Westempore musste nur repariert und bloss teilweise ersetzt<br />

werden. Deren Bestuhlung liess sich durch die Änderung<br />

der Sitzneigung verbessern. Auf der Seitenempore<br />

wurden die zufolge der Montage des Orgeltisches von 1930<br />

entfernten Krebsstühle rekonstruiert.<br />

Grosse Probleme stellte die Beleuchtung. Ein Versuch, zwei<br />

neue Rokoko-Leuchter aufzuhängen, schlug fehl. So ersetzte<br />

man die um 1950 in den Pilasterkapitellen eingelassene<br />

Beleuchtung durch den Einbau von Jod-Quarzlampen in<br />

den Brüstungen der Oculi. Unter den Emporen wird diese<br />

Beleuchtung durch einfache Wandlampen ergänzt. (Die demontierbaren<br />

Pendellampen über der Orgelempore werden<br />

nur für spezielle Anlässe gebraucht.) Die Orgel erforderte<br />

eine Totalrevision.<br />

Die Turmuhr erhielt ein Quarzwerk. Erneuert wurden zudem<br />

die Glockenlager und die Antriebe. Im Rahmen der Erneuerung<br />

der Elektroinstallationen baute man eine Brandmelde-<br />

und eine Lautsprecheranlage ein, mit Übertragungsmöglichkeit<br />

wie bisher ins Spital und neu nun auch ins Widmerheim.<br />

Literatur: R. Fässler, Gedanken des Architekten zur Horgner Kirche,<br />

Horgner Jahrheft 1977, S. 22 ff.; P. Fässler, Die Renovation,<br />

Horgner Jahrheft 1977, S. 30 ff.; W. Brunner-Bosshard, Der Mittags-<br />

und Monatszeichenzeiger an der Kirche Horgen, Horgner<br />

Jahrheft 1977, S. 34 ff.; P. Fässler, Restauration der reformierten<br />

Kirche Horgen, Architektur und Technik 7/1978, S. 37 ff.<br />

Horgen. Zugerstrasse 9. Hotel «Schwan» (ehem. Gesellenhaus<br />

«Zum Schwan»). Nach der Aussenrenovation <strong>1976</strong>.<br />

Zugerstrasse 9<br />

Hotel «Schwan» (ehem. Gesellenhaus «Zum Schwan»)<br />

Die Geschichte des heutigen Hotels «Schwan» beginnt im<br />

Mittelalter. Im Jahre 1462 wurde für die Obervogtei Horgen<br />

an der Dorfgasse des damaligen Marktortes an der Stelle<br />

des «Schwan» ein Gemeindehaus mit Wirtschaft, «Gesellenhaus»<br />

genannt, gebaut. Nach Jahren der Vorbereitung wurde<br />

1679/80 das heutige Gebäude erstellt. Nach aussen wurde<br />

es durch das Gemeindewappen mit dem Schwan gekennzeichnet.<br />

Auf Grund einer Klage des Wirtes «Zum Löwen»<br />

erkaufte sich die Gemeinde 1686 das Tavernenrecht. Kurz<br />

nach 1750 muss das heutige Rokoko-Wirtshausschild geschmiedet<br />

worden sein. Zufolge grösserer Übernachtungsnachfrage<br />

musste das Haus 1817/18 nach Süden und Westen<br />

erweitert werden. Im Jahre 1857 ging das «Gesellenhaus<br />

Zum Schwan» in Privatbesitz über; die Gemeinde behielt<br />

aber das Tavernenschild, das sie noch 1938 zu ihren<br />

Lasten renovieren liess.<br />

Literatur: P. Kläui, Geschichte der Gemeinde Horgen, Horgen<br />

1952, S. 220 ff. (H.) Br(unner), Vom alten Gesellenhaus zum modernen<br />

Hotel (Die Innenrenovation des Gasthofes «Zum Schwan»<br />

in Horgen), Anzeiger des Bezirkes Horgen vom 26. April 1957;<br />

ders., Das alte Gesellen- und Gemeindehaus zum Schwan in Horgen,<br />

Anzeiger des Bezirkes Horgen vom 3. und 6. Mai 1957.<br />

Im Winter 1956/57 wurde das Gasthaus «Schwan» im Innern<br />

vollständig um- und ausgebaut, und <strong>1976</strong> liess die Besitzerin<br />

das Äussere renovieren. Das Dach wurde mit alten<br />

Biberschwanzziegeln umgedeckt. Die Hauptfassade erhielt<br />

einen neuen Abrieb und – wie die übrigen – einen Mineralfarbanstrich.<br />

Die neuen Fenster wurden mit Doppelvergla-<br />

93

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!