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Zürcher Denkmalpflege, 8. Bericht 1975/1976 (PDF ... - Kanton Zürich

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Affoltern a. A. Reformierte Kirche. Inneres gegen Westen. Oben:<br />

vor der Restaurierung; unten: nach der Restaurierung <strong>1975</strong>–1977.<br />

werden wird. (Die Platte könnte ohne weiteres im Bereich<br />

der Südwestecke im Kircheninnern aufgestellt werden.)<br />

«Die elektrische Bodenheizung und Luftheizung aus Kanälen<br />

entlang den Mauern und den Simsen konnte unauffällig<br />

eingebaut werden. Unter den Emporentreppen sind Kochnische,<br />

Garderobe und Schränke für die Tische des Foyers<br />

untergebracht. Die Faltwand unter der Emporenvorderkante<br />

erlaubt das Abtrennen eines Foyers vom Kirchenschiff.<br />

Alles neu eingebaute Holzwerk, wie auch dasjenige des<br />

Windfanges, wurde in Eiche, weiss lasiert ausgeführt, wodurch<br />

eine Verbindung zur weissen Wand hergestellt werden<br />

konnte und ein deutlicher Abstand zum Holzwerk der<br />

barocken Treppe und zum Täfer von 1901 auf der Empore<br />

entsteht. Eine Bankreihe wurde entfernt, um bequemeres<br />

Sitzen zu erlauben. Um den Stil von 1901 zu dokumentieren,<br />

wurde sogar der ursprüngliche Leuchter aus dem Dekkenmittelfeld<br />

hier wieder aufgehängt, wogegen in den Dekkenfeldern<br />

des Schiffs weiter vorne neue Leuchter, an den<br />

alten anklingend aber wesentlich vergrössert, entworfen<br />

und hergestellt wurden. Die Kanzel wurde aus ihrer prekä-<br />

ren Lage über der Turmtorspitze befreit und in eine angenehm<br />

niedrigere Höhe weiter gegen Osten geschoben, der<br />

Pfarrstuhl gesondert aufgestellt. In diesem Bereich steht der<br />

flexible Abendmahltisch, der mit den Taufgeräten auch zum<br />

«Taufstein» wird.<br />

Ganz schwierig war das Neubemalen des Kircheninnern, da<br />

öl- und wachshaltige Farbanstriche aus der Jahrhundertwende<br />

den Gips zu fett und abstossend gemacht hatten. Wiederum<br />

berieten sich Fachleute und Experten eingehend, bis der<br />

richtige Arbeitsfortgang herausgefunden war. Noch nicht<br />

beruhigt hat sich indessen die aufsteigende Feuchtigkeit im<br />

alten Mauerwerk der Nordfassade.»<br />

Die Orgel, en face der Gemeinde in der Südhälfte der neuen<br />

Ostwand aufgestellt, ist ein Werk der Firma Goll AG in Luzern;<br />

den Prospektentwurf dazu zeichnete Frau Schnitter.<br />

Die Restaurierung des Turmes führte Frau Schnitter unter<br />

Beizug von Prof. Knoepfli und seines Instituts-Mitarbeiters<br />

für Steinkonservierungsfragen, Dr. A. Arnold, durch. «Als<br />

der arg verwitterte Verputz am Turm abgeschlagen war, kamen<br />

ein Sandstein-Gurt sowie Eckquader zum Vorschein,<br />

die beide zugunsten des glatten Putzes zurückgehauen worden<br />

waren, von wem und weshalb bleibt unbekannt. Die<br />

Pläne Sempers zeigen das Einziehen eines Turmgurtes sowie<br />

zwei Varianten für Eckquader: verzahnt und gerade.<br />

Bekanntlich sind sie nie ausgeführt worden, und der Turm<br />

hatte lediglich einen Putzabsatz dort, wo früher der Turmgurt<br />

war. Es wurde beschlossen, den Turmgurt wieder einzuziehen,<br />

diesmal in Kalk, der witterungsbeständiger ist als<br />

Sandstein und optisch an das hauptsächlich verwendete Material<br />

von Sempers Aufbau anbindet. Damit wird eine Glie-<br />

Affoltern a. A. Reformierte Kirche. Kanzel. Nach der Restaurierung<br />

<strong>1975</strong>–1977.<br />

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