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I. Simulation der Tiefenerdwärmesonde Weggis TH1 mit FRACTure<br />

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Wenn m<strong>an</strong> mit der mathematischen Lösung physikalischer Prozesse konfrontiert ist, wird<br />

zwischen <strong>an</strong>alytischen, approximativen und numerischen Lösungen unterschieden.<br />

Analytische Lösungen können bei einfachen Problemen, d.h. Problemen mit einfachen<br />

R<strong>an</strong>d- und Anf<strong>an</strong>gsbedingungen und/oder mit homogenen und isotropen physikalischen<br />

Parametern (normalerweise eindimensional), gefunden werden. Es existieren immerhin<br />

physikalische Probleme, für die keine <strong>an</strong>alytische Lösung gefunden werden k<strong>an</strong>n.<br />

Approximative Lösungen sind dort geeignet, wo m<strong>an</strong> eine schnelle Lösung für ein Problem<br />

finden will, diese sind aber nicht allgemein gültig. Die Probleme, die in der Natur<br />

vorkommen, sind meistens komplex und benötigen eine numerische Lösung. Die<br />

numerischen Methoden erzeugen diskrete Lösungen und die verbreiteten Methoden für die<br />

Lösung partieller Differentialgleichungen sind z.B. die Finite-Elemente-Methode (FE) oder<br />

die Finite-Differenzen-Methode (FD). Der grösste Unterschied zwischen den beiden<br />

Methoden liegt in dem Gitteraufbau. Der FD-Gitter besteht aus rechteckigen oder<br />

quaderförmigen Maschen, der FE-Gitter hingegen k<strong>an</strong>n beliebig strukturiert werden und ist<br />

aus Dreiecken, Vierecken, Prismen und Tetraedern aufgebaut. Bei der FD-Methode wird<br />

aus einer Differentialgleichung direkt eine Differenzengleichung gebildet. Pro Gittermasche<br />

wird nur den Mittelpunkt ausgerechnet, die Differenzen werden d<strong>an</strong>n zwischen den<br />

Mittelpunkten berechnet.<br />

Das in dieser Arbeit benützte numerische Programm FRACTure basiert auf der FE-<br />

Methode. Der Ausg<strong>an</strong>gspunkt für die Formulierung in Finite-Elemente ist nicht die<br />

Differentialgleichung sondern eine Intergralform der Ausg<strong>an</strong>gsgleichung. In der<br />

Berechnung der FE-Methode werden erst durch Integration über die einzelnen<br />

Gitterelemente die lokale Matrix und der lokale Lösungsvektor bestimmt, welche in die<br />

globale Matrix und den globale Lösungsvektor eingebaut werden. Um die Lösung des<br />

Problems zu erreichen wird abschliessend die Inverse der globalen Matrix gebildet.<br />

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FRACTure (Flow, Rock And Coupled Temperatur effects; KOHL, 1992) ist ein<br />

dreidimensionales Finite-Elemente-Programm, das ursprünglich zur Modellierung von „Hot<br />

Dry Rock“-Systemen entwickelt wurde. Dieses Programm k<strong>an</strong>n heute auch für die<br />

Simulation verschiedenster physikalische Prozesse im Erduntergrund <strong>an</strong>gewendet werden.<br />

FRACTure ist in der Lage, thermische, hydraulische und elastische Tr<strong>an</strong>sportprozesse sowie<br />

deren Kopplung zu bearbeiten. In dieser Arbeit wurden die elastischen Prozesse nicht<br />

betrachtet.<br />

Die Modellierung der erwähnten physikalischen Prozesse k<strong>an</strong>n mittels 1D-, 2D- oder 3D-<br />

Elementen erfolgen. Diese Elemente können lineare oder quadratische Ansatzfunktionen<br />

beinhalten. Für die Herstellung des Gitters in 2D stehen Drei- und Vierecke zur Verfügung,<br />

in 3D Pyramiden, Tetraedern oder Prismen mit vier- bzw. dreieckigem Querschnitt. Diese<br />

Elemente können verschiedene Dimensionen besitzen.<br />

Die Interaktionen zwischen thermischen und hydraulischen Prozesse werden als Kopplung<br />

dargestellt. Die in dieser Arbeit betrachteten Kopplungsmech<strong>an</strong>ismen für das hydraulichtermische<br />

System sind der Advektionsterm und die Druckänderungen, welche durch die<br />

Temperaturabhängigkeit der Dichte und Viskosität erzeugt werden.<br />

MODELLSIMULATIONEN VON TIEFENERDWÄRMESONDEN-ANLAGEN AN DEN FALLBEISPIELEN WEGGIS UND<br />

MEDYAGUINO<br />

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