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I. Simulation der Tiefenerdwärmesonde Weggis TH1 mit FRACTure<br />

6FKOXVVIROJHUXQJHQ<br />

Beim ersten Teil dieser Arbeit hat m<strong>an</strong> zuerst versucht, die gemittelten Werte (1 Wert pro<br />

Monat) der Simulation und der Messdaten über 2 Jahre zu vergleichen. Am Ende dieser<br />

Modellierung wurden entsprechende Anf<strong>an</strong>gsbedingungen für eine detailliertere<br />

Modellierung erstellt. Bei der ersten Simulation der Modellierung 1 wurden aber zu hohe<br />

Austrittstemperaturen im Vergleich zu den vorh<strong>an</strong>denen Messwerten erzeugt. M<strong>an</strong> war mit<br />

diesen Berechnungen nicht zufrieden und aus diesem Grund hat m<strong>an</strong> <strong>an</strong> mögliche<br />

Verbesserungen gedacht. Es wurde zuerst eine bessere Berechnung der Durchflüsse<br />

durchgeführt, so dass m<strong>an</strong> im Input.dat-File für jeden Monat die genaue Durchflussrate<br />

<strong>an</strong>geben könnte, dies führte aber zu keinen grosse Verbesserungen der simulierten Daten.<br />

Die simulierten Austrittstemperaturen waren immer um 8 °C grösser. Bevor m<strong>an</strong> mit der<br />

dritten Simulation der Modellierung 1 startete, wurde die Formationstemperatur bei 2133 m<br />

(tiefster Wert bei den Bohrloch-Messdaten) kontrolliert. Es wurde festgestellt, dass diese im<br />

Modell fast 20 °C zu hoch war. Es folgte eine Anpassung des basalen Wärmeflusses auf<br />

0.07 W/m 2 . Die simulierten Daten waren d<strong>an</strong>n noch ungefähr 1.5 °C grösser.<br />

D<strong>an</strong>ach hat m<strong>an</strong> die detailliertere Modellierung gestartet. Die erste Simulation der<br />

Modellierung 2 führte wieder zu höheren Werten als den gemessenen Austrittstemperaturen.<br />

Die berechneten Daten haben ausserdem höhere Temperaturpeaks kurz nach der<br />

Sondenaktivierung. Um diese Peaks zu untersuchen wurde eine Sensitivitäts<strong>an</strong>alyse<br />

durchgeführt. Aus dieser wurde festgestellt, dass die Prägung dieser Peaks vor allem von der<br />

<strong>an</strong>gepassten Wärmeleitfähigkeit ¶ GHV LVROLHUWHQ 7HLOHV GHV )örderrohrs abhängig ist. Die<br />

thermischen Materialeigenschaften des nicht isolierten Teiles des Förderrohres haben keinen<br />

fühlbaren Einfluss auf die AustrittstempeUDWXUHQ 'LH ¶ GHV $XVVHQURKUHV XQG GLH<br />

Wärmeleitfähigkeit des umgebenden Gesteins hingegen haben einen Einfluss auf das<br />

gesamte Niveau der Austrittstemperaturen, aber nicht auf die Temperaturpeaks.<br />

Mit einer 6-fachen Vergrösserung der <strong>an</strong>gepassten Wärmeleitfähigkeit des isolierten<br />

Förderrohres wurde eine befriedigende Korrelation zwischen Simulationsdaten und<br />

Messdaten erreicht. Dies bedeutet, dass die Isolation des Förderrohr möglicherweise nicht<br />

so gut wie erwartet ist. M<strong>an</strong> muss dazu noch erwähnen, dass es versucht wurde, den<br />

Einfluss der Muffen im isolierten Förderrohr zu simulieren. Es zeigte sich jedoch, dass die<br />

Muffen fast keinen Einfluss auf die Austrittstemperaturen haben. Die Qu<strong>an</strong>tifizierung der<br />

Muffeneinfluss bleibt auch nach diesen Berechnungen noch schwierig.<br />

Als Hinweis für die nächsten Untersuchungen sollte die Wärmestrahlung noch erwähnt<br />

werden. Die Wärmestrahlung könnte nämlich bei den dortigen tiefen ZLH ] % LP )DOO GHU<br />

Luft) eine wichtige Rolle spielen.<br />

Um eine bessere Korrelation mit den Messdaten zu erreichen, sollte m<strong>an</strong> noch zusätzlich<br />

mehrere Durchfluss-Niveaus feststellen (im Fall des Monats Mai 96 wären z.B. drei: 0, 0.7<br />

und 0.9 m/s). Bei der Modellierung 2 wurde für jede Aktivitätsperiode der Sonde <strong>an</strong>stelle<br />

dieser fixen Niveaus ein Mittelwert des Durchflusses erstellt. Mit einer solchen<br />

Modellierung k<strong>an</strong>n eine Durchflusserhöhung während der Aktivitätsperiode nicht simuliert<br />

werden.<br />

Was noch sinnvoll wäre, wäre die Unterteilung des umgebenden Gesteins in Schichten (mit<br />

Mächtigkeiten grösser als 100 m) mit unterschiedlichen Materialeigenschaften, so dass am<br />

Ende z.B. 10 verschiedenen Schichten modelliert werden, die eine bessere<br />

Temperaturverteilung im Untergrund wiedergeben können. Die Berechnung eines<br />

Mittelwertes der Gesteinseigenschaften über die g<strong>an</strong>ze Modelltiefe k<strong>an</strong>n nämlich die<br />

Temperaturverteilung im Untergrund nur approximativ wiederspiegeln.<br />

MODELLSIMULATIONEN VON TIEFENERDWÄRMESONDEN-ANLAGEN AN DEN FALLBEISPIELEN WEGGIS UND<br />

MEDYAGUINO<br />

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