Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...
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Konservierung der Dokumente aus dem<br />
Bestand des SS Hygiene-Institutes<br />
Die konservatorischen Werkstätten im Staatlichen<br />
Museum Auschwitz-Birkenau in Oswiecim wurden<br />
im Jahre 2003 gegründet. Die dort angestellten Mitarbeiter<br />
sind Fachleute im Bereich der Konservierung<br />
von Papier <strong>und</strong> Leder, Staffelei (Öl)- <strong>und</strong> Wandmalerei<br />
sowie für Baumaterialien wie Stein, Beton, Holz <strong>und</strong><br />
Metall. Sie beschäftigen sich mit dem Schutz <strong>und</strong> der<br />
Konservierung der mobilen Objekte <strong>und</strong> nehmen an<br />
allen Maßnahmen teil, welche mit der Konservierung<br />
<strong>und</strong> dem Schutz der Objekte auf dem Museumsgelände<br />
verb<strong>und</strong>en sind.<br />
Das Museum in Oswiecim ist ein spezifi scher <strong>und</strong><br />
außergewöhnlicher Ort. Außergewöhnlich sind hier<br />
auch die Objekte – auch aus konservatorischer Sicht.<br />
Sie stellen für Konservatoren eine große Herausforderung<br />
dar.<br />
Die größte Herausforderung ist die Masse der Objekte.<br />
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass es<br />
sich hier um sehr verschiedenartige Objekte handelt,<br />
welche in sich unterschiedliche Techniken <strong>und</strong> Materialien<br />
vereinen. Schließlich taucht noch ein drittes<br />
Problem bezüglich der Materialien auf – sie stammen<br />
zu 100 % aus dem 20. Jh. Ihre konservatorische Problematik<br />
ist noch nicht ausreichend erkannt <strong>und</strong> von<br />
Forschern untersucht. Diese Probleme bedingen nicht<br />
nur, dass die Arbeit an den Objekten schwieriger, sondern<br />
auch, dass sie kreativ <strong>und</strong> interessant ist.<br />
Während unserer Arbeit im Museum führen wir<br />
mehr oder weniger schwierige konservatorische Maßnahmen<br />
an verschiedenen Objekten durch. Wir werden<br />
mit, aus konservatorischer Sicht, unterschiedlich<br />
interessanten Objekten konfrontiert. Aber wir wollen<br />
nicht von allen diesen Objekten erzählen.<br />
Erzählen wollen wir von einem langjährigen, mühseligen<br />
Projekt, bei dem wir uns nur scheinbar mit<br />
immer gleichen Dokumenten beschäftigen, welches<br />
sich aber für uns, je länger wir daran arbeiten, immer<br />
interessanter entwickelt.<br />
Dieses Projekt stellt die Konservierung der Dokumente<br />
aus dem Bestand des SS-Hygiene-Institutes<br />
dar, das im Januar 2008 seinen Anfang nahm <strong>und</strong><br />
bis Dezember 2010 fortgesetzt wird. Das Projekt wird<br />
in Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esland <strong>Nordrhein</strong>-<br />
Westfalen durchgeführt, welches alle damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Arbeiten fi nanziert. Neben polnischen Konser-<br />
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von Nel Jastrze˛ biowska <strong>und</strong> Mirosław Maciaszczyk<br />
Abb. 1: Dokumente des SS-Hygiene Instituts vor der<br />
Konservierung<br />
Abb. 2: Einscannen der Dokumente<br />
vatoren war daran auch eine Papierkonservatorin aus<br />
Deutschland beteiligt. Von der Seite des Museums<br />
wurden zusätzlich zwei Personen angestellt: ein diplomierter<br />
Papierkonservator <strong>und</strong> eine Person, die für<br />
die Bedienung des Scanners zuständig ist. Insgesamt<br />
sind im Museum für die Bedürfnisse des Projektes fünf<br />
Personen angestellt.<br />
Der weite Umfang der konservatorischen Arbeiten<br />
sowie deren Charakter bedurften einer zusätzlichen<br />
Ausstattung mit Anlagen, die uns die Realisierung des<br />
Projektes erlauben. Im Rahmen des Projektes wurde<br />
unter anderem ein spezieller Großformat-Scanner für