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Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...

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94 Landesinitiative Substanzerhalt<br />

Abb. 5: Manuelle Entsäuerung mit BCP-Lösung. Unterhalb<br />

des Dokuments befi ndet sich ein Trägermaterial aus Polyestervlies.<br />

Die Fixierung des kritischen Farbmittels Methylviolett gelingt<br />

vollständig<br />

Qualitätskontrolle<br />

Das Technische Zentrum übernimmt eine stichprobenhafte<br />

Prüfung des entsäuerten Materials durch<br />

eine Oberfl ächenmessung des pH-Wertes.<br />

Istwerte vor der Entsäuerung:<br />

pH 3,2–5,6<br />

Istwerte nach der Entsäuerung:<br />

pH 7,4–9,2<br />

Istwerte nach der Entsäuerung im Regelfall:<br />

pH 8,0–8,5<br />

Nebenwirkungen<br />

Bei der Anwendung von Massenkonservierungsmaßnahmen<br />

können nicht dieselben Qualitätskriterien<br />

gelten, wie sie bei Individualbehandlungen angelegt<br />

werden. Es gilt zu berücksichtigen, dass in jeder Acht-<br />

St<strong>und</strong>en-Schicht ca. 4.500 Objekte pro Maschine<br />

entsäuert werden. Bei dieser großen Anzahl von Dokumenten<br />

kommt es zwangsläufi g zu ungewollten<br />

Nebenwirkungen.<br />

Bei der Foliierung ist es in der Vergangenheit zu bestimmten<br />

Fehlern gekommen. Da die Kennzeichnung<br />

des einzelnen Dokuments besonders wichtig für die<br />

spätere Zuordnung ist, werden die unterschiedlichen<br />

Fehler festgehalten. Der Fehlerquotient innerhalb der<br />

rheinischen Bestände beträgt unter 0,5 %. Dies ist<br />

verbesserungsfähig <strong>und</strong> die Neschen AG hat in einer<br />

Besprechung zugesagt, durch geeignete Maßnahmen<br />

den Quotienten auf 0,05 % senken zu wollen.<br />

Abb. 6: Manuelle Restaurierung eines beschädigten Objekts mit<br />

technischem Japanpapier (Kuranai 9 g/m 2 ) <strong>und</strong> reversiblem Klebstoff<br />

(MH 1000/5%ig)<br />

Zusammenarbeit mit dem Dienstleister<br />

Die Durchführung der Massenentsäuerung steht in<br />

der alleinigen Verantwortung des Dienstleisters. Der<br />

Entsäuerung geht die Foliierung <strong>und</strong> die Prüfung des<br />

Materials auf Verarbeitbarkeit durch die Neschen AG<br />

voraus. Die Gewährleistung für die sachgerechte <strong>und</strong><br />

wirkungsvolle Entsäuerung sowie die schonende Behandlung<br />

liegt beim Dienstleister. Die Abrechnung erfolgt<br />

stets blattgenau.<br />

Eine enge <strong>und</strong> vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

<strong>und</strong> Absprachen auf direktem Weg sind für einen<br />

möglichst reibungsarmen Ablauf wichtig. Dadurch<br />

lassen sich Probleme schneller erkennen <strong>und</strong> Lösungsvorschläge<br />

besser erarbeiten. Gegenseitige<br />

Rückmeldung, auch über Mängel <strong>und</strong> fehlerhafte<br />

Durchführung, sind daher unerlässlich für das Projekt.<br />

Projektfi nanzierung<br />

Das Land NRW hat sowohl für seine eigenen als<br />

auch für die nichtstaatlichen Archive den Substanzerhalt<br />

als entscheidende Herausforderung erkannt<br />

<strong>und</strong> dafür umfangreiche Haushaltsmittel bereitgestellt.<br />

Seit 2006 gewährt die Landesregierung nichtstaatlichen<br />

Archiven für Maßnahmen der Massenentsäuerung<br />

jährlich mindestens 250.000,– € als<br />

Zuschuss für jeden Landschaftsverband. Tatsächlich<br />

fi nanziert das Land NRW bisher 850.000,– € als<br />

Zuschussmittel im Bereich des LVR. Der LVR stellt<br />

weitere 100.000,– € jährlich bereit, das Gesamtvolumen<br />

beträgt bisher 400.000,– €. Dadurch kann im<br />

Rheinland eine Unterstützung bei der Massenentsäu-

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