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Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...

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Diazotypien <strong>und</strong> andere<br />

Reproduktionstechniken in den<br />

Beständen des Landesarchivs NRW<br />

Der folgende Beitrag gibt einen kurzen Überblick über<br />

Foto-Reproduktionsverfahren, die in den Beständen<br />

des Landesarchivs NRW <strong>und</strong> anderen Archiven <strong>und</strong><br />

Sammlungen häufi g vorkommen. Möglichkeiten ihrer<br />

Identifi zierung sowie wichtige konservatorische Aspekte<br />

werden aufgezeigt.<br />

Silbersalzverfahren:<br />

Der Photostat-Druck (Blitzkopie)<br />

Das Verfahren des Photostat-Druckes ist das einer<br />

Silber-Fotografi e: Das Trägerpapier ist mit einer<br />

lichtsensiblen Schicht aus Silbersalzen versehen.<br />

Es wird belichtet <strong>und</strong> anschließend mit einem<br />

Foto- Entwickler entwickelt. Als Vorlage diente das<br />

Original-Schriftstück. 1 Als Ergebnis liegt entweder<br />

ein Negativ-Abbild, sprich weiße Schrift auf dunklem<br />

Gr<strong>und</strong> (➝ Abb. 1a), oder – bei Verwendung eines<br />

Positiv-Papiers 2 – ein Positiv-Abbild des Originals<br />

(➝ Abb. 1b) vor.<br />

Mit den Photostat-Drucken waren schnelle Vervielfältigungen<br />

ohne großes Gerät am Arbeitsplatz<br />

selbst möglich. Diese Vervielfältigungstechnik kann<br />

im weitesten Sinn als Vorläufer der heutigen Xerografi<br />

e oder Elektrofotografi e betrachtet werden. Der im<br />

deutschen Sprachraum für diese Kopien verwendete<br />

Begriff Blitzkopie 3 lässt Rückschlüsse auf ihre schnelle<br />

Herstellung <strong>und</strong> ihren einfachen Gebrauch zu.<br />

Abb. 1: Kopie im Photostat-Verfahren. a) Negativ-Abbild einer Vorlage; b) Positiv-Abbild einer Vorlage.<br />

67<br />

von Anna Endreß<br />

Die Papiere variieren meist leicht in ihrer Dicke sowie<br />

ihrer Farbgebung nach der Entwicklung. Man fi ndet<br />

eine große Vielfalt von Farbtönen von hellbraun<br />

über dunkelbraun bis tiefschwarz. Die Photostat-Drucke<br />

sind nur sehr selten größer als DIN A4 <strong>und</strong> wurden<br />

von Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts bis etwa Ende der<br />

1960er Jahre verwendet. 4 Die Technik ist gut zu identifi<br />

zieren: Die beschichtete Seite ist glatt, es sind keine<br />

Papierfasern zu erkennen. Die meisten Papiere rollen<br />

sich leicht zur beschichteten Seite hin. Sehr häufi g<br />

haftet den Papieren ein Geruch an, der auf Reste von<br />

Fotochemikalien zurückzuführen ist. Ein sehr häufi -<br />

ges Schadensbild <strong>und</strong> damit ebenfalls Erkennungsmerkmal<br />

ist ein schwach bis mitunter sehr stark ausgeprägter<br />

Silberspiegel (➝ Abb. 2a). Vereinzelt fi ndet<br />

sich auch eine fl eckige, gelblich braune Verfärbung auf<br />

den Abzügen, die auf schlecht ausgewaschene Fotochemikalien<br />

zurückzuführen ist (➝ Abb. 2b).<br />

Die Papiere wurden von verschiedenen Firmen<br />

hergestellt <strong>und</strong> dementsprechend mit verschiedenen<br />

Produktnamen bezeichnet. Die meisten der Papiere<br />

sind nur auf einer Seite mit einer lichtempfi ndlichen<br />

Emulsion versehen, einige Papiere sind allerdings<br />

auch beidseitig lichtempfi ndlich beschichtet. Die einseitig<br />

beschichteten Papiere tragen auf der Rückseite<br />

meist einen Produktnamen. Gängige Aufdrucke auf<br />

Blattrückseiten sind etwa Agfa, Agfastat, Agfa-Copyrapid,<br />

Copyrapid, Igestat, Igepe oder DR.

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