Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...
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64 Ergänzung <strong>und</strong> Retusche von Plakaten<br />
Abb. 15: Die kleinere Ergänzung, ebenfalls in Punkt retusche mit<br />
hohem Imitationsgrad ausgeführt.<br />
keit abzusetzen (Muster 3a). Unter einem Abstand von<br />
ca. 1 m wird die Ergänzung als eine solche deutlich.<br />
Mit einem eingesetzten Digitaldruck (Muster 4) sind<br />
alle der hier vorgestellten Methoden problemlos umsetzbar.<br />
Die Problematik liegt jedoch zum einem beim<br />
Papier, das gut zu verarbeiten sein sollte <strong>und</strong> frei von<br />
optischen Aufhellern sein muss. Das gerade entwickelte<br />
Japanpapier stellt hier eine vielversprechende<br />
Möglichkeit dar.<br />
Jedoch auch vom ethischen Gesichtspunkt her ist<br />
das Ergänzen nicht ganz unbedenklich zu sehen. Es<br />
stellt sich die Frage, ob eine ausgedruckte Ergänzung<br />
vom Betrachter überhaupt als eine solche erkannt<br />
wird <strong>und</strong> nicht Irritationen hervorruft. Dem könnte<br />
man vielleicht durch das Imitieren einer Punkt- <strong>und</strong><br />
Strichretusche entgegenwirken. Die Betrachtergewohnheit<br />
spielt hier eine große Rolle.<br />
In anderen Bereichen, wie z. B. bei der Ergänzung<br />
von Tapeten oder Buntpapieren in Möbeln ist diese<br />
Methode schon durchgeführt worden <strong>und</strong> hier besonders<br />
zukunftsträchtig. 12 Das Plakat stellt in dieser Fragestellung<br />
einen Grenzfall dar. Die Fehlstelle ist relativ<br />
groß, jedoch handelt es sich um ein seltenes <strong>und</strong><br />
sehr aufwändig hergestelltes Blatt, was für eine zeitaufwändigere<br />
Retusche spricht.<br />
Als Schlussfolgerung aus dieser Diskussion ergibt<br />
sich, dass Muster 3b die Anforderungen am besten<br />
erfüllt <strong>und</strong> so als Ergänzung im Zuge der <strong>Restaurierungs</strong>maßnahmen<br />
in das Plakat eingesetzt werden<br />
soll.<br />
Restaurierung<br />
Das Plakat wurde schon vor der Mustererstellung trockengereinigt,<br />
die Selbstklebebänder entfernt bzw. reduziert<br />
<strong>und</strong> geglättet, so dass die Risse geschlossen<br />
werden konnten. 13 Nach der Auswahl von Muster 3<br />
für die Ergänzung wurde das Plakat mit einem 11 g<br />
Japanpapier 14 kaschiert. Es lag danach plan, so dass<br />
die Umrisse genau abgenommen werden konnten.<br />
Die Umrisse der Ergänzung wurden danach genau<br />
Abb. 16: Das Plakat nach der Restaurierung.