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Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...

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56 <strong>Restaurierungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Konservierungs</strong> konzept eines wassergeschädigten Fotoalbums von 1914<br />

Abb. 18 <strong>und</strong> 19: Bitumenfl ecken vor <strong>und</strong> nach der Restaurierung. Die Krusten konnten vollständig entfernt werden.<br />

Abb. 20: Detailaufnahme eines braunen Wachsstiftstrichs auf<br />

einem Kollodiumpapier, vor der Restaurierung. Folio 25, verso.<br />

durch den sogenannten Singulett-Sauerstoff 10 zu<br />

weißem Bleisulfat umgewandelt. Um anschließend zu<br />

überprüfen, ob tatsächlich alle Radikale der Bleichlösung<br />

aus dem behandelten Schriftbereich entfernt<br />

wurden, sollte eine Silbergelbfolie 11 als Detektor zum<br />

Einsatz kommen. Auch nach mehreren Wochen ließen<br />

sich keine chemischen Reaktionen des Bildsilbers auf<br />

Gr<strong>und</strong> von eventuellen Restbestandteilen der Bleichlösung<br />

festzustellen.<br />

Daneben wurden die fragilen Bereiche der weißen<br />

Beschriftungen mit einer Mischung aus Hausenblase<br />

<strong>und</strong> Traganth gefestigt, um einen weiteren Materialverlust<br />

zu verhindern.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> der starken Beeinträchtigung der Bildaussage<br />

durch die Wasserränder, wurde an einem<br />

matten Kollodiumpapier exemplarisch erprobt, ob es<br />

möglich ist diese Störungen zu reduzieren oder sogar<br />

zu beseitigen. Die bräunlichen Substanzen waren vermutlich<br />

von der Seite ausgehend in die Fotoschicht<br />

immigriert. (➝ Abb. 22)<br />

Abb. 21: Detailaufnahme des Kollodiumpapiers, nach der Restaurierung.<br />

Der Wachsstiftstrich konnte fast vollständig entfernt werden.<br />

Folio 25, verso.<br />

Zu Beginn wurde getestet, ob es möglich ist einen<br />

Reinigungserfolg an der montierten Fotografi e zu erzielen.<br />

Dies stellte sich angesichts der <strong>und</strong>urchlässigen<br />

Kollodiumschicht jedoch als unmöglich heraus.<br />

Auf Gr<strong>und</strong> dessen wurde das Kollodiumpapier mechanisch<br />

von der Albumseite gelöst, was in diesem<br />

Fall problemlos möglich war, weil sich die Fotografi e<br />

durch den Wasserschaden schon teilweise vom Untergr<strong>und</strong><br />

gelöst hatte. Anschließende Reinigungsversuche<br />

mittels eines Saugtisches, wobei vorhandene<br />

Risse genutzt werden sollten, führten ebenfalls nicht<br />

zu dem gewünschten Ergebnis.<br />

Nach theoretischer Abwägung der Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

wurde beschlossen, die Fotografi e in einem Wasserbad<br />

zu reinigen.<br />

Für den Wässerungsvorgang wurde eine Fotowanne<br />

mit demineralisiertem Wasser befüllt. Das matte<br />

Kollodiumpapier wurde anschließend auf einem TST-<br />

Papier vorsichtig in das Wasserbad hineingelassen<br />

<strong>und</strong> vollständig untergetaucht. Nachdem keine ne-

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