Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...
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92 Landesinitiative Substanzerhalt<br />
Projektaufbau<br />
Gr<strong>und</strong>stein für die Landesinitiative ist der Aufbau<br />
des „Rheinischen Zentrums für Massenentsäuerung<br />
von Archiv- <strong>und</strong> Bibliotheksgut“ in Brauweiler am<br />
20.07.2004. In diesem Public-Private-Partnership-<br />
Modell zwischen dem Landschaftsverband Rheinland<br />
<strong>und</strong> der Neschen AG werden dort die Kapazitäten<br />
zur Massenentsäuerung von Archivgut aufgebaut.<br />
Die beiden Landschaftsverbände organisieren in<br />
ihren Zuständigkeitsgebieten die Massenkonservierungsmaßnahmen<br />
für die nichtstaatlichen Archive. Es<br />
werden dafür Sondermittel aus dem Kulturetat des<br />
Landes NRW sowie ein Kontingent aus der Arbeitslosenhilfe<br />
bereit gestellt. Das Gesamtprojekt wird durch<br />
einen Beirat begleitet, in welchem alle beteiligten Kooperationspartner<br />
vertreten sind. Der Beirat trifft sich<br />
in regelmäßigen Abständen, darüber hinaus stehen<br />
alle Beteiligten in einem kontinuierlichem Dialog, um<br />
die Entwicklung des Projektes steuern zu können.<br />
Für den Bereich des Rheinlandes wurde eine dezentrale<br />
Struktur des Projektes gewählt, um die<br />
vielfältige Archivlandschaft betreuen zu können. In<br />
Brauweiler wird das Technische Zentrum für Bestandserhaltung<br />
(TZB) <strong>und</strong> vier Unterzentren (UZ) in<br />
Duisburg, Siegburg, Köln <strong>und</strong> Neuss eingerichtet. 5 In<br />
Brauweiler befi ndet sich auch das LVR-Archivberatungs-<br />
<strong>und</strong> Fortbildungszentrum (AFZ), welches mit<br />
seiner fachlichen Kompetenz zur Steuerung des Projektes<br />
beiträgt. Sowie das Archivcenter West der Neschen<br />
AG, um die technische Umsetzung im industriellen<br />
Maßstab durchzuführen.<br />
Personalstruktur 6<br />
Das ursprünglich, geplante Verhältnis lag bei 10 Projektkräften<br />
zu 1 Fachkraft, demnach 90 bis 100 Projektkräfte<br />
zu 10 Fachkräften im gesamten Projekt. Die<br />
gewünschte Zahl an Projektkräften konnte zu keinem<br />
Zeitpunkt beschäftigt werden, tatsächlich schwankt<br />
die Zahl zwischen 70 bis 80 Personen. Die Projektmitarbeitenden<br />
werden für alle vor- <strong>und</strong> nachbereiten-<br />
Abb. 3: Projektkräfte bei der Vorbereitung des Archivguts im TZB<br />
den Maßnahmen, sowie für Verpackung, Beladung<br />
der Transportmittel <strong>und</strong> den Transport eingesetzt.<br />
Anzahl beschäftigter Projektkräfte im LVR:<br />
TZB Brauweiler 16<br />
UZ Duisburg 8<br />
UZ Siegburg 4<br />
UZ Köln 10<br />
Gesamt 38<br />
Die Arbeitsverhältnisse der Projektkräfte dauern meist<br />
zwischen 6 <strong>und</strong> 11 Monaten, eine neue Regelung<br />
sieht die Mitarbeit bis zum Projektende vor. Die relativ<br />
starke Fluktuation beruht auf dem kurzen Beschäftigungszeitraum<br />
<strong>und</strong> auf Krankheitsausfällen, sowie<br />
in Ausnahmefällen auf absolut untauglichen Projektkräften.<br />
Die Alterstruktur der Projektkräfte im LVR liegt<br />
zwischen 28 <strong>und</strong> 62 Jahren.<br />
Da es sich um ungelernte Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
handelt, ist es nötig, eine fachlich qualifi zierte<br />
Anleitung sicherzustellen. Diese Aufgabe übernehmen<br />
zehn Fachrestauratorinnen für das gesamte Projekt,<br />
deren Lohnkosten das Land NRW trägt.<br />
Anzahl beschäftigter Fachkräfte<br />
(Diplom-Restauratorinnen) im LVR:<br />
TZB Brauweiler 3<br />
UZ Duisburg 1<br />
UZ Siegburg 1<br />
UZ Köln 1<br />
Gesamt 6<br />
Projektablauf<br />
Alle Anträge der Auftraggeber werden in eine Warteliste<br />
aufgenommen, die jeweiligen Anträge werden in<br />
der Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet. Durch die<br />
zweiteilige Bezuschussung <strong>und</strong> die daraus resultierenden<br />
drei Finanztöpfe (Landesmittel, Mittel des LVR,<br />
Eigenmittel der Archive) wird das Verfahren komplex,<br />
daher müssen folgende Schritte eingehalten werden:<br />
1. schriftlicher Antrag mit Eigenanteil der Archive<br />
2. Zwischenbescheid über Auftragseingang<br />
3. Bewilligungsbescheid mit Zusage der<br />
Bezuschussung<br />
4. schriftlicher Auftrag an Dienstleister mit<br />
Deckelungsbetrag<br />
5. Ablieferung des Aktenmaterials an den<br />
Dienstleister<br />
6. Rechnungsstellung des Dienstleisters an das<br />
LVR-AFZ<br />
7. Qualitätskontrolle <strong>und</strong> Rechnungsprüfung<br />
8. Bezahlung der Rechnung durch das LVR-AFZ<br />
9. Inrechnungstellung des Eigenanteils der Archive