Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...
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Nel Jastrze˛biowska <strong>und</strong> Mirosław Maciaszczyk<br />
Abb. 4: Sicherung der Schreibmaterialien der Dokumente Abb. 5: Bad der Dokumente<br />
Abb. 6: Ergänzen von Fehlstellen im Papier Abb. 7: Zustand der Dokumente nach der Konservierung<br />
in Penig) <strong>und</strong> ein Wasserzeichen in Form einer sich<br />
wiederholenden welligen Linie, das bisher noch nicht<br />
identifi ziert wurde.<br />
Die Sammlung enthält auch Blätter, auf denen sich<br />
kein gedrucktes Formular befi ndet. Meistens sind das<br />
dünne Seidenpapiere <strong>und</strong> Teile von linierten oder karierten<br />
Blättern. Manchmal lassen sich einige Blätter<br />
kleineren Formats zu einem einzelnen Großen zusammenfügen.<br />
Das zeigt die Schwierigkeiten der Beschaffung<br />
ausreichender Papiermengen während des Krieges.<br />
Auf einigen Dokumenten befi nden sich Spuren<br />
doppelter Nutzung.<br />
Auf der Rückseite vieler Karteien befi nden sich mit<br />
Wasserkleber aufgeklebte Streifen eines grauen, grünen<br />
oder weißen Papiers <strong>und</strong> seltener eines transparenten<br />
Selbstklebebandes. Die Streifen sind zerrissen<br />
<strong>und</strong> kommen in zwei Teilfragmenten vor. Während<br />
der Arbeiten stellte sich heraus, dass diese Streifen<br />
dem Zusammenkleben eingerollter Dokumente dienten.<br />
Es ist nicht bekannt, ob diese Form dem Schutz<br />
der Korrespondenz beim Transport oder Aufbewahrungszwecken<br />
diente.<br />
Das Papier der Dokumente ist vor der Konservierung<br />
vergilbt, angesäuert <strong>und</strong> deutlich geschwächt.<br />
Die pH-Werte der Blätter aller Papierarten bewegen<br />
sich im Bereich 3,8–5,3. Das Papier weist zerrisse-<br />
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ne Bereiche <strong>und</strong> Verluste auf. Besonders oft ist dies<br />
an Rändern <strong>und</strong> Löchern, die mit Papierlocher eingefügt<br />
wurden, zu sehen. In vielen Fällen haben Nagetiere<br />
diese Schäden verursacht. Auf den Dokumenten<br />
befi nden sich Flecken verschiedener Herkunft <strong>und</strong><br />
Spuren von verrosteten Metallelementen von Ordnern<br />
oder Klammern. In einigen Fällen sind auch Selbstklebebänder<br />
zu sehen. Die Drucke, die Tinten <strong>und</strong><br />
die anderen Schreibmedien befi nden sich in einem<br />
ausreichend guten Zustand. Ihre Intensität ist erhalten,<br />
sie sind jedoch an vielen Stellen unterschiedlich<br />
stark ausgelaufen.<br />
Das <strong>Konservierungs</strong>ziel der Restauratoren der konservatorischen<br />
Werkstätten in Oswiecim ist die Entsäuerung<br />
<strong>und</strong> die Verstärkung des Papiers. Die angemessensten<br />
Maßnahmen sind das Baden im Wasser<br />
<strong>und</strong> in einem Entsäuerungs-Lösemittel, wodurch auf<br />
die bekannten Massenmethoden verzichtet werden<br />
konnte.<br />
Es war notwendig, einen Großteil der Schreibmedien,<br />
die empfi ndlich auf Wassereinwirkung reagieren,<br />
zu festigen oder zu sichern. Es wurden Untersuchungen<br />
zur ihrer Löslichkeit sowie der Effektivität<br />
ihrer Festigung <strong>und</strong> Sicherung durchgeführt. Bei diesen<br />
Untersuchungen wurden Mittel verwendet, die<br />
auf Papier eine Sicherungsbeschichtung ausbilden –