Restaurierungs- und Konservierungs - Arbeitskreis Nordrhein ...
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Abb. 22: Ein mattes Kollodiumpapier mit starken Wasserrändern,<br />
vor der Restaurierung. Folio 25, verso.<br />
gativen Reaktionen <strong>und</strong> Schädigungen der Fotografi<br />
e festzustellen waren, wurde die Wanne stetig bewegt.<br />
Unter Zufügung von lauwarmem Wasser sollte<br />
der Reinigungseffekt erhöht werden.<br />
Nach 10 Minuten hatte sich das Wasser leicht gelblich<br />
verfärbt, woraus man schließen konnte, dass es<br />
zu einer Lösung der Tabakstoffe <strong>und</strong> anderen Verschmutzungen<br />
gekommen war. Auf Gr<strong>und</strong> dessen<br />
wurde ein Wasseraustausch vorgenommen.<br />
Nach 20 Minuten konnte die Fotografi e mit Hilfe<br />
des Vlieses aus dem Bad entnommen <strong>und</strong> luftgetrocknet<br />
werden. Nachdem das Kollodiumpapier<br />
angetrocknet war, zeigte sich, dass die Ränder zwar<br />
nicht vollständig entfernt werden konnten, es war aber<br />
eine deutliche Reduzierung zu erkennen, die sich neben<br />
einer geminderten Farbintensität auch in einem<br />
„Verwischen“ der ehemals scharfkantigen Konturen<br />
zeigte. Diese Reduzierung war ausreichend, um die<br />
eigentliche Bildinformation optisch wieder in den Vordergr<strong>und</strong><br />
treten zu lassen. Negative Reaktionen, wie<br />
Abb. 24: Heutige Aufbewahrung der Albumdecke in einer<br />
Stülpdeckelbox.<br />
Imke Henningsen<br />
57<br />
Abb. 23: Fotografi e nach der wässrigen Reinigung. Die Wasserränder<br />
sind optisch in den Hintergr<strong>und</strong> gedrängt worden. Folio<br />
25, verso.<br />
bspw. eine Rissbildung oder Verstärkung konnten<br />
nicht festgestellt werden. (➝ Abb. 23)<br />
Heutige Aufbewahrung des Fotoalbums<br />
Der Albuminhalt <strong>und</strong> die Decke sollten in diesem Fall<br />
voneinander getrennt aufbewahrt werden. Vorab wurden<br />
natürlich alle Vor- <strong>und</strong> Nachteile ausführlich diskutiert<br />
<strong>und</strong> abgewogen. Es stellte sich aber letztendlich<br />
schnell heraus, dass die Vorteile einer Trennung<br />
bei weitem überwiegen. Der Schutz der Fotografi en<br />
genießt dabei eine höhere Priorität als der prinzipielle<br />
Erhalt des Typus, der selbst eine Schadensquelle für<br />
die Fotografi en darstellen kann.<br />
Für den Einband wurde somit eine stabile Box aus<br />
konservatorisch einwandfreien Materialien hergestellt.<br />
Die einzelnen Albumseiten wurden in einer Klappkassette<br />
gelagert <strong>und</strong> durch spezielle Fotoarchivpapiere<br />
voneinander getrennt. (➝ Abb. 24 <strong>und</strong> 25)<br />
Abb. 25: Heutige Aufbewahrung des Albuminhalts in einer<br />
Klappkassette.