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Volle Kraft vorausSCHULE GUT, ALLES GUTOtto Herz, Reform-Pädagoge und Diplom-PsychologeDenkschrift mit Weitblick„Schule ist ein Ort, an dem alle willkommen sind.“ Diesist der erste Satz des nach wie vor inspirierendenLeitbildes aus der 1995 erschienenen und bis heutewahrlich denkwürdigen Denkschrift „Zukunft derBildung – Schule der Zukunft“. In diesem Leitbild stehennoch andere schöne Sätze. Einfache Sätze, dieaber so weitreichend sind, dass sie einfach wahr werdenmüssen! Die Denkschrift beschreibt Schule alseinen Ort,■■■■■■an dem die Lehrenden wie die Lernenden in ihrerIndividualität angenommen werden,wo die persönliche Eigenart in der Gestaltung vonSchule ihren Platz findet,an dem Zeit gegeben wird zum Wachsen,wo gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt voreinandergepflegt werden,dessen Räume einladen zum Verweilen,dessen Angebote und Herausforderung zum Lernen,zur selbsttätigen Auseinandersetzung locken,■ an dem Umwege und Fehler erlaubt sind und Be -wer tungen als Feedback hilfreiche Orientierungengeben,■■wo intensiv gearbeitet wird und die Freude am eigenenLernen wachsen kann,an dem Lernen ansteckend wirkt.„Im ‚Haus des Lernens’ sind alle Lernende, in ihmwächst das Vertrauen, dass alle lernen können.Diese Schule ist ein Stück Leben, das es zu gestaltengilt.“ Spätestens hier wird deutlich: Schon in dieserDenk-Schrift hatten wir ein quasi landesoffizielles,von breitestem gesellschaftlichem Konsens getragenesLeitbild für eine Inklusive Schule in NRW – unddas zu einem Zeitpunkt, als Inklusion noch längstnicht in aller Munde, sondern nur den Eingeweih tes -ten vertraut war.Eine gute Schule ist eine inklusive SchuleIn der geforderten und zu fördernden Schule derInklusion geht es genau darum:■■■Alle – wirklich alle – sind willkommen. Niemand wirdausgesondert oder ausgegrenzt.Individualität, das Faszinierende an Menschen, wirdwertgeschätzt.Rücksicht und Respekt zeigen sich dort besonders,wo jemand nicht eigenständig gehen, vielleicht nicht soverständlich sprechen kann, blind ist oder taub, eherauf Abstand geht, Autismen zeigt und dessen Geistig -keit einen eigenen, oft verblüffenden Ausdruck findet.Neue Schulkultur inklusiveKlar: An dieser Schule der Inklusion brauchen wir an -dere Räume, nicht diese öden, etwas vergrößertenKaninchenställe, in denen Einzelne nahezu zwangsläufigüberfordert sind, die versammelte Unruhe zu zähmen.An dieser Schule der Inklusion brauchen wir■■■eine lebensfrohe Kultur der Fehlerfreundlichkeit, keineburn-out-verbreitende Unkultur der Fehler-Ver -sessen heit,Vertrauen statt Misstrauen: Vertrauen zu uns selbst,dass wir dazu unseren Beitrag leisten können; Ver -trauen, dass wir die Schule der Inklusion gemeinschaftlichpädagogisch gestalten können,Vertrauen, dass wir das politisch durchsetzen können.An der Schule der Inklusion brauchen wir vor allem unsselbst als Modell von Lernenden, die in Freude Neues lernenwollen und die darum auch vielfältigste Unterstützungerfahren. Wir brauchen das Zusammenspiel mit denVielfältigkeiten, durch die sich Menschen auszeichnen.Das macht die menschliche Schule aus, die als Schuleder Inklusion am anspruchsvollsten ist. In ihrer Mensch -lichkeit erbringt sie die höchste Leistung, die Menschenmöglich ist. Weniger sollten wir nicht wollen!6

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