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Aus der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik der ...

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2.4 Anatomischer <strong>und</strong> histologischer Aufbau des Uterus<br />

2.4.1 Die makroskopische Anatomie des Uterus<br />

Der Uterus des Schweines kann in den Gebärmutterhals (Cervix uteri), den Uteruskörper<br />

(Corpus uteri) <strong>und</strong> die beiden Uterushörner (Cornua uteri) eingeteilt werden (LÖFFLER<br />

1994; Abb. 2). Durch die <strong>Aus</strong>bildung von zwei Uterushörnern spricht man auch von einem<br />

Uterus bicornis (KÖNIG <strong>und</strong> LIEBICH 2002). Der Uterus des Schweines liegt fast<br />

vollständig in <strong>der</strong> Bauchhöhle <strong>und</strong> ist von dorsal den Schlingen des Darmkanales aufgelagert.<br />

Durch seine bewegliche Aufhängung kann er sich zwischen diese einschieben <strong>und</strong> die<br />

ventrale Bauchwand erreichen (SCHUMMER <strong>und</strong> VOLLMERHAUS 1995). Die<br />

Uterushörner sind bei nichttragenden Tieren so beweglich, dass ihre Lage innerhalb <strong>der</strong><br />

Bauchhöhle nicht exakt anzugeben ist (DYCE et al. 1997). Die Zervix uteri übernimmt die<br />

Aufgabe eines Schließmuskels <strong>und</strong> hat eine Länge von ca. 20 cm. Typisch für die Zervix des<br />

Schweines sind die als Pulvini cervicales bezeichneten starken Querwülste (SALOMON et al.<br />

2004), die reißverschlussartig ineinan<strong>der</strong> greifen <strong>und</strong> als Verschlussmechanismus anzusehen<br />

sind. Der Uteruskörper misst im Gegensatz zur Zervix nur etwa 5 cm. Ihm folgen kranial<br />

dünndarmschlingenähnlich gew<strong>und</strong>ene, dickwandige, sehr lange Uterushörner, welche im<br />

ingraviden Zustand bei Altsauen eine Länge von bis zu 140 cm erreichen können. Durch<br />

seinen Aufhängeapparat, das Mesometrium (Ligamentum latum uteri), welches glatte<br />

Muskulatur enthält, wird <strong>der</strong> Uterus am dorsalen Teil <strong>der</strong> Seitenwand <strong>der</strong> Beckenhöhle bzw.<br />

<strong>der</strong> Lendengegend befestigt. Durch das Mesometrium finden Blutgefäße <strong>und</strong> Nerven Eintritt<br />

in das Organ. Die beiden Serosafalten des Mesometriums überziehen den Uterus als<br />

Perimetrium. Als Parametrium wird das subseröse Bindegewebe bezeichnet, welches die<br />

neben dem Uterus liegenden Blut- <strong>und</strong> Lymphgefäße sowie die Nerven einhüllt. Die<br />

Muskulatur des Mesometriums liefert die longitudinal verlaufende Uterusmuskulatur, das<br />

Stratum longitudinale (SCHUMMER <strong>und</strong> VOLLMERHAUS). Der Bau <strong>der</strong> Wandung des<br />

Uterus stellt sich von innen nach außen folgen<strong>der</strong>maßen dar: Das beim ruhenden Uterus zu<br />

engen Spalten zusammengefallene Lumen wird von <strong>der</strong> Uterusschleimhaut (Tunica mucosa,<br />

Endometrium) umgeben, welche <strong>der</strong> Muskelschicht (Tunica muscularis, Myometrium) direkt<br />

anliegt (Abb. 3). Diese glatte Muskulatur besteht aus einer sehr kräftigen zirkulären Lage,<br />

dem Stratum circulare <strong>und</strong> dem schon erwähnten, meist schwächeren Stratum longitudinale<br />

(MICHEL et al. 1986, SCHUMMER <strong>und</strong> VOLLMERHAUS 1995).<br />

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