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Aus der Ambulatorischen und Geburtshilflichen Tierklinik der ...

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vorher falsch negative Ergebnisse möglich sind (SZENCI et al. 1993). Im Blut sind<br />

Untersuchungen offensichtlich früher möglich: Wurden Sauen zwischen den Tagen 19 <strong>und</strong> 23<br />

nach einer Belegung als tragend bzw. nicht tragend beurteilt, wenn <strong>der</strong>en Konzentrationen im<br />

Blut > 4,2 ng Estronsulfat je ml Serum bzw. < 0,5 ng/ml waren, wurden eine Sensitivität von<br />

93 % <strong>und</strong> eine Spezifität von 88 % erreicht (ALMOND <strong>und</strong> DIAL 1986). Falsch ingravide<br />

Diagnosen sind dann möglich, wenn nur wenige Embryonen präsent sind <strong>und</strong> die<br />

Estronsulfatkonzentration niedrig ist (ALMOND <strong>und</strong> DIAL 1986). Die Bestimmung von<br />

Estronsulfat hat keinen Eingang in die Praxis gef<strong>und</strong>en.<br />

2.7.1.3 Nachweis des „early pregnancy factors“ (EPF)<br />

Von Schweineembryonen wird <strong>der</strong> „early pregnancy factor“ (EPF) synthetisiert, <strong>der</strong> schon<br />

wenige Tage post conceptionem mit dem Rosetten-Inhibitions-Test (RIT) nachgewiesen <strong>und</strong><br />

zur Trächtigkeitsdiagnose genutzt werden kann. Der Test basiert auf <strong>der</strong> Fähigkeit des<br />

Blutserums tragen<strong>der</strong> Sauen, die Anlagerung von heterologen Erythrozyten (in <strong>der</strong> Regel vom<br />

Schaf) an Schweinelymphozyten zu vermin<strong>der</strong>n (MORTON et al. 1983). In experimentellen<br />

Studien wies <strong>der</strong> Test eine Sensitivität von 71,9 % <strong>und</strong> eine Spezifität von 96,8 % auf (KOCH<br />

<strong>und</strong> ELLENDORF 1985). Fehlerquellen sind eher methodischer Art (falsche Lagerung <strong>der</strong><br />

roten Blutkörperchen) <strong>und</strong> beim Donor <strong>der</strong> Lymphozyten (schlechter Ges<strong>und</strong>heitsstatus) zu<br />

suchen, erklären aber nicht das teilweise komplette Versagen <strong>der</strong> Methode (KOCH <strong>und</strong><br />

ELLENDORF 1985). Der Test fand keinen Eingang in die Praxis.<br />

2.7.2 Umrauscherkontrolle<br />

Das gebräuchlichste Verfahren zur Trächtigkeitserkennung beim Schwein ist die<br />

Umrauscherkontrolle (BUSCH <strong>und</strong> PHILIPP 1970, MEREDITH 1988). In <strong>der</strong> Regel wird die<br />

Umrauscherkontrolle vom Stallpersonal durchgeführt; veterinärmedizinische Assistenz ist<br />

nicht notwendig. Umrauschende Sauen sind besamte o<strong>der</strong> gedeckte, aber ingravide Tiere, die<br />

nach einer Belegung zyklisch (18. – 25. Tag nach <strong>der</strong> Belegung) o<strong>der</strong> azyklisch (alle an<strong>der</strong>en<br />

Tage, KOKETSU et al. 1997) östrisch werden. Der Erfolg <strong>der</strong> Umrauscherkontrolle wird<br />

durch die Kompetenz des Stallpersonals bestimmt (ALMOND 1998) <strong>und</strong> durch Faktoren wie<br />

Aufstallungsform, Eberkontakt während <strong>der</strong> Kontrolle, Häufigkeit <strong>der</strong> Untersuchung<br />

(MEREDITH 1988), zeitgleich zur Untersuchung durchgeführte Stallarbeiten (KEIL <strong>und</strong><br />

NOWAK 1983) u. a. beeinflusst. Umrauscherkontrollen sollten am 17. o<strong>der</strong> 18. Tag nach <strong>der</strong><br />

Belegung beginnen <strong>und</strong> erst am 38. bis 45. Tag enden (KOKETSU et al. 1997).<br />

Fehldiagnosen sind aus biologischen Gründen häufig. Sie betreffen vor allem nicht tragende<br />

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