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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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service<br />

49<br />

ell vorhanden sind (Diabetiker? Frische<br />

Operationen? Schwaches Herz? Epilepsie?)<br />

und welche Medikamente deshalb<br />

im Notfall eingenommen werden müssen.<br />

Außerdem ist es hilfreich, zu wissen,<br />

welche Eignungen das Crewmitglied in<br />

Bezug auf Erste-Hilfe-Leistungen mitbringt<br />

(Beruf? Erfahrung?).<br />

Sicherheitseinweisung<br />

Auf dem Schiff angekommen, obliegt es<br />

auch wieder dem Skipper, eine Sicherheitseinweisung<br />

durchzuführen. Jedes<br />

Crewmitglied muss wissen, wo sich die<br />

Medikamente befinden, wie und wann<br />

eine Rettungsweste mit Lifebelt anzulegen<br />

ist, wo sich die übrigen Rettungsmittel<br />

befinden und wie sie zu bedienen<br />

sind (Rettungsinsel, Funkgerät, MOB-<br />

stabil. Wichtig ist zunächst die stabile Lagerung<br />

des Patienten – am Schiff oft nicht einfach!<br />

Taste, Rettungsring, EPIRB …). Hilfreich<br />

kann ein schriftlicher Ablaufplan<br />

im Falle eines Seenotfalls sein, sowie<br />

weitere Erste-Hilfe-Informationen, die<br />

allen zugänglich, z.B. beim Navigationstisch,<br />

aufliegen. Aus versicherungstechnischen<br />

Gründen sollte sich der Skipper<br />

die Durchführung des Emergency-Briefings<br />

schriftlich bestätigen lassen.<br />

Unterlassene Hilfeleistung<br />

Wem geht es nicht so? Der Erste-Hilfe-<br />

Kurs wurde mit 18 Jahren, im Zuge des<br />

Pkw-Führerscheins, besucht, seit diesem<br />

Zeitpunkt sind Jahre, wenn nicht<br />

Jahrzehnte vergangen. Nicht nur, dass<br />

sich in der Zwischenzeit viele Dinge in<br />

der Notfallmedizin verändert haben,<br />

wir haben auch einiges wieder vergessen<br />

und verlernt. Der Satz „Mir passiert<br />

schon nichts!“ hat dazu sicher auch beigetragen.<br />

Erst im Ernstfall werden diese<br />

Mängel erkennbar – aber dann ist es zu<br />

spät! Jeder, vor allem aber ein Skipper,<br />

sollte sich daher vor einem Törn darüber<br />

bewusst werden, wie in einem Notfall<br />

vorzugehen ist, und eventuell auch<br />

noch einmal einen Erste-Hilfe-Kurs<br />

besuchen. Wir beschäftigen uns alle<br />

mit Navigation, Wetter, Motorkunde,<br />

da können oder MÜSSEN wir auch<br />

das Geld und die Zeit für ein entsprechendes<br />

Notfallseminar finden!<br />

Vieles muss in den ersten Minuten nach<br />

einem Unfall getan werden und ist sogar<br />

entscheidend für einen guten Ausgang.<br />

Wer Hilfeleistung unterlässt (auch<br />

oder vor allem weil er sich nicht sicher<br />

ist, sich nicht „traut“), der kann nur zu<br />

einer Verschlimmerung der Situation<br />

beitragen.<br />

Hilferuf<br />

Jedes Crewmitglied sollte wissen, wie<br />

das Funkgerät zu bedienen ist und an<br />

wen es sich im Notfall wenden muss<br />

(Kanal 16, Notfalltelefonnummern …);<br />

Dazu ist es hilfreich, schon vor dem<br />

Törn die für das Fahrtgebiet wichtigen<br />

Telefonnummern zu notieren (Achtung,<br />

sind die Nummern auch aktuell?). Das<br />

Verwenden eines Funkprotokolls kann<br />

die Koordinierung der medizinischen<br />

Hilfe auf See via Funk optimieren.<br />

Verbrennungen<br />

Eine der am häufigsten vorkommenden<br />

Verletzungsarten an Bord eines Schiffes<br />

ist die Verbrennung. Es gibt zwar verschiedene<br />

Formen (Sonnenbrand, Feuer,<br />

Quallen), die Behandlung ist aber<br />

grundsätzlich dieselbe! Es gilt: „Kühlung<br />

von außen“ durch Eis, essigsaure<br />

Tonerde, Cortisongels oder -sprays, um<br />

eine Blasenbildung zu verhindern, und<br />

„Kühlung von innen“ durch kühlende<br />

Getränke, Antiallergika (im Falle eines<br />

Bisses, einer Quallenverletzung). Verbrennungen<br />

sollte man auf keinen Fall<br />

auf die leichte Schulter nehmen. Je nach<br />

Eindringtiefe und Ausdehnung kann es<br />

sich schnell um eine schwere Verletzung<br />

glück gehabt. Nicht immer ist sofort<br />

ein Arzt zur Stelle!<br />

Folgende Fehler<br />

vermeiden:<br />

Schlimmster Fehler: Nichts tun!<br />

„Stabile” Seitenlage bedeutet nicht, dass der Patient<br />

auch „stabil” ist; weiterhin Atmung kontrollieren!<br />

Bei einer Wiederbelebung ist die Herzdruckmassage<br />

am allerwichtigsten (100 Druckmassagen in der Minute)<br />

und sollte NICHT unterbrochen werden; Beatmung<br />

(2-3x/min) und vor allem Pulskontrolle ist der Herzdruckmassage<br />

in der Dringlichkeit eindeutig nachgeordnet!<br />

Unterkühlte nur langsam erwärmen.<br />

Am Funk Ruhe bewahren, ALLE wichtigen Angaben machen.<br />

Panik vermeiden; es gibt nur einen „Einsatzleiter” vor<br />

Ort – ohne Diskussionen!<br />

Schockbehandlung:<br />

ERKENNEN: Kaltschweiß, schwacher und schneller Puls,<br />

Unruhe, Frösteln.<br />

MASSNAHMEN: Beruhigend auf den Patienten einreden/einwirken,<br />

Wärme, Beine hochlagern.

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