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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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56<br />

01<br />

01 urlaubsstimmung. Trotz der vielen Pannen<br />

gab es auf den Überstellungstörns auch ruhige<br />

Momente.<br />

02 + 03<br />

kollision. Das Leck nach der „Begegnung” mit<br />

dem Fischkutter.<br />

Februar 2006<br />

Ich bin Crewmitglied auf einem 41-<br />

Fuß-Katamaran mit Rollgroß: Nachdem<br />

wir eine Woche unterwegs sind, zeigen<br />

die Motorstundenzähler 50 Stunden an,<br />

laut Wartungsvorschrift des Motorenherstellers<br />

wäre jetzt das Garantieservice<br />

mit Ölwechsel fällig. Dieses muss – um<br />

nicht die Herstellergarantie zu verlieren<br />

– von einer autorisierten Werkstätte<br />

durchgeführt werden. Es ist Faschingssonntag<br />

und die nette Angestellte der<br />

Marina in Barbate erklärt uns, dass vor<br />

Aschermittwoch nicht mit einem Mechaniker<br />

zu rechnen ist.<br />

Am Mittwoch – wir sind in Motril –<br />

kommt ein Mechaniker und blickt in<br />

einen der beiden Motorräume, um uns<br />

tipp: Am besten schon zu<br />

hause die telefonnummern<br />

von werkstätten, die man<br />

evtL. brauchen könnte,<br />

nachprüfen!<br />

bedauernd mitzuteilen, er müsse die Filter<br />

in Madrid bestellen, was mindestens<br />

zwei Tage dauert. Über Telefon wird ein<br />

Mechaniker in Almeria kontaktiert, dieser<br />

hat die passenden Filter lagernd und<br />

verhilft uns am Donnerstag bei knapp<br />

über 100 Motorstunden zum längst fälligen<br />

Service.<br />

Der Skipper inspiziert beim Hafenaufenthalt<br />

auf der Suche nach zusätzlichem<br />

Stauraum die Heckpartien. Dabei entdeckt<br />

er, dass der Hydraulikzylinder des<br />

Autopiloten undicht ist. Ab nun wird regelmäßig<br />

der Flüssigkeitsstand im Vorratsbehälter<br />

der Hydraulik kontrolliert.<br />

02<br />

Jänner 2007<br />

Ich bin Skipper auf einem 44-Fuß-Katamaran<br />

mit Lattengroß: Am Abend des<br />

zweiten Tages fällt die Buglaterne aus.<br />

Aufgrund der Erfahrungen aus dem Jahr<br />

2002 ist der Tausch der defekten Lampe<br />

im Handumdrehen erledigt. Die Ersatzlampe<br />

– von einem renommierten Hersteller<br />

– fällt im Verlauf der Reise erneut<br />

aus. Das als Ersatz eingebaute, in La<br />

Coruna erstandene Noname-Produkt<br />

funktioniert bis Kroatien.<br />

In der zweiten Nacht – wir sind unter<br />

Segel in der Biskaya unterwegs – löst<br />

sich der Wantenspanner des leeseitigen<br />

Unterwants komplett. Das Want wird<br />

vorerst mit einer Hilfsleine gesichert<br />

und danach der Wantenspanner mit der<br />

an Bord befindlichen Wasserpumpenzange<br />

zusammengeschraubt. Die Werft<br />

verwendete bei diesem Katamaran eine<br />

03<br />

geschlossene Ausführung des Wantenspanners,<br />

die zwar formschön, jedoch<br />

statt mit einem Splint mit einer Kontermutter<br />

gesichert ist.<br />

Am dritten Tag löst sich – glücklicherweise<br />

bei gesetztem Großsegel – der<br />

Schäkel, mit dem die Dirk am Großbaum<br />

angeschäkelt ist. Beim Anbringen<br />

einer Ersatzleine wird entdeckt, dass sich<br />

am Baumende die Achse der Umlenkrollen<br />

für die Reffleinen etwas seitlich<br />

verschoben hat und eine Umlenkrolle<br />

bereits verloren gegangen ist. Diese<br />

Achse ist durch keinerlei Maßnahmen<br />

gesichert, sondern nur an den Enden<br />

mit einer Rändelung versehen, mit der<br />

sie in die Bohrung des Baumbeschlages<br />

eingepresst ist. Die gleiche Konstruktion<br />

befindet sich auch am anderen Ende des<br />

Baumes.<br />

Am Abend des 8. Fahrtages laufen wir<br />

in die Marina „Marina Bay“ in Gibraltar<br />

ein. Wir legen römisch-katholisch<br />

an und haben nur eine, allerdings sehr<br />

dicke Muring, die knapp unter die Bugklampe<br />

passt. Da für die Nacht Sturm<br />

angesagt ist, entlaste ich die Bugklampe<br />

mit einem elastischen Festmacher; das<br />

eine Ende ist mit einem Stopperstek an<br />

der Muringleine befestigt, das andere<br />

Ende liegt auf der Genuawinsch. Außerdem<br />

werden heckseitig Springleinen<br />

ausgebracht und die Passarella geborgen.<br />

Am frühen Morgen des nächsten Tages<br />

kommt der Sturm, gegen 10 Uhr bricht<br />

beim steuerbordseitigen Nachbarboot<br />

die einzige Muringleine und es legt sich<br />

durch den seitlich einfallenden Wind<br />

auf unser Schiff. Die Fender können<br />

nicht verhindern, dass uns der Nachbar<br />

einige Schrammen im Gelcoat zufügt;

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