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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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egatta<br />

99<br />

Navigator, und so hilft die Software<br />

beim Gewinnen:<br />

Perfekter Start<br />

Jeder Regattasegler weiß, wie schwierig<br />

es ist, die Distanz zur Linie abzuschätzen.<br />

Für die Deckmansoftware ist es ein<br />

Klacks. Sobald die beiden Eckpunkte<br />

(Startschiff und Pinend) feststehen, liefert<br />

der Computer alle Daten der Linie.<br />

Nach dem Start des Countdowns<br />

kommt noch die Position des Schiffes<br />

dazu. Der Navigator kennt also jederzeit<br />

präzise die eigene Position sowie die<br />

Distanz zur Linie in Länge und Zeit. Mit<br />

einem Blick erkennt er auch die Lage<br />

der Startlinie. Steuermann und Taktiker<br />

werden mit den für sie wichtigen Parametern<br />

am Laufenden gehalten und<br />

treffen danach ihre Entscheidung.<br />

Keine leeren Kilometer<br />

Wie weit bis zu den Laylines? Diese<br />

Hauptfrage von Taktikern ist für die<br />

Deckmansoftware kein Problem. Ergänzend<br />

dazu liefert das Programm<br />

auch die zu segelnden Zeiten. Dies ist<br />

beispielsweise dann besonders wichtig,<br />

wenn das Boot unter Gennaker mit 17<br />

Knoten auf die Leeboje zurast. Üblicherweise<br />

benötigt die Mannschaft<br />

zum Komplettumbau von Fullspeed-<br />

Gennaker mit Stagsegel zur normalen<br />

Amwind-Besegelung mindestens<br />

eineinhalb Minuten. Wenn die Info:<br />

„Two minutes to the mark!“ vom<br />

Navigator übers Deck hallt, braucht<br />

es keine Aufforderung vom Taktiker<br />

mehr, sich in Bewegung zu setzen. Der<br />

kann sich zwischenzeitlich überlegen,<br />

wie er sich zu den anderen Booten positionieren<br />

will.<br />

Welches Segel?<br />

Nicht immer geht es nach einer Boje<br />

gegen oder mit dem Wind weiter. Bei<br />

Langstrecken oder modernen Coastals<br />

kommen auch so genannte Reachingkurse<br />

vor. Da können wenige Grade<br />

Kursdifferenz massive Bedeutung für<br />

die Wahl des richtigen Segels haben.<br />

Auch hier ist der Navigator mit seinem<br />

Deckman gefragt. Ein Klick genügt, um<br />

diese Frage zu beantworten und die oft<br />

langwierigen Vorbereitungen zu treffen.<br />

Dabei sind natürlich Windstärke und<br />

Windrichtung relevant. Die Software<br />

zeichnet ausnahmslos alle verfügbaren<br />

Daten permanent auf, und dementsprechend<br />

kann eine Tendenz herausgelesen<br />

werden. Jeder Taktiker ist froh über die<br />

Auskünfte seines Navigators, denn einen<br />

Code 0 zieht man nicht einfach in<br />

den Mast. Da hätte man vorher schon<br />

gerne etwas Sicherheit.<br />

Zielschlag<br />

Die Deckmansoftware kann noch einiges<br />

mehr, aber für normale Tagesrennen<br />

reicht dieser Umfang bereits aus.<br />

Sie können sicher sein: Der Unterschied<br />

zwischen einer Wettfahrt mit<br />

oder ohne perfekt kalibrierte Taktiksoftware<br />

macht für Profis vermutlich nicht<br />

einmal eine Minute aus. Trotzdem<br />

rechnet sich der Aufwand, denn im<br />

TP52-Medcup zieht in dieser Zeit das<br />

halbe Feld vorbei.<br />

Kleines Helferlein<br />

Mit seinem Computer und den Daten aus dem Schiffsprozessor<br />

hat der Navigator jedes Detail im Griff und<br />

unterstützt damit Taktiker und Steuermann. Während die<br />

Startlinie präzise eingegeben werden kann, wird die Luvboje<br />

bei der ersten Annäherung anhand der Angaben<br />

der Wettfahrtleitung positioniert.<br />

Beispiel 1: Im Moment sind 5 Knoten Wind aus 352<br />

Grad und wir segeln mit 4,17 Knoten Geschwindigkeit<br />

37 Grad am Wind.<br />

Wir erfahren von der Software, dass der Start in 24 Sekunden<br />

erfolgt und wir uns 2,1 Bootslängen hinter der<br />

Linie befinden. Die Startlinie ist am Pinend (also links)<br />

bevorzugt, und zwar um genau 8 Grad. Das Pinend ist<br />

12,6 Bootslängen entfernt, um hinzusegeln, benötigen<br />

wir über 1 Minute. Segeln wir optimale Höhe am Wind,<br />

sind wir in genau 24 Sekunden an der Startlinie. Perfektes<br />

Timing, es sei denn, ein Gegner steht im Weg …<br />

Beispiel 2: Der Wind bläst mit 12 Knoten aus 355 Grad<br />

und wir segeln mit 8,5 Knoten Geschwindigkeit 40 Grad<br />

am Wind.<br />

Interessant ist in diesem Fall das kleine „What If”-<br />

Fenster. Bis zur Luvboje (WM) sind es noch 0,737<br />

Seemeilen, in spätestens 4:58 Minuten müssen wir<br />

wenden, um dann nach 58 Sekunden die Luvboje zu<br />

erreichen. Die Mannschaft hat noch keinen Stress mit<br />

den Vorbereitungen für den Vorwindkurs, der Taktiker<br />

hingegen plant mit diesen Daten die Annäherung an<br />

die Boje unter Berücksichtigung der Gegner.

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