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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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„Meeresschildkröten haben schon zu Zeiten<br />

der Dinosaurier den Ozean bevölkert. Heute<br />

sind wir dabei, diesem langen Erdendasein ein<br />

Ende zu bereiten.“<br />

Frisch geschlüpFT. Junge Schildkröten sind nur wenige<br />

Zentimeter groß, wenn sie aus den Eiern schlüpfen. Diese<br />

Baby-Suppenschildkröte hat noch einen weichen Panzer. Mancherorts<br />

werden sie eingesammelt, in Becken großgezogen<br />

und erst dann in die Freiheit entlassen. Theoretischer positiver<br />

Effekt: es fallen weniger Schlüpflinge Fressfeinden zum Opfer.<br />

Praktischer negativer Effekt: massiver Eingriff in die Entwicklungsbiologie<br />

dieser Tiere mit Auswirkungen auf Schwimmverhalten,<br />

Orientierungsleistung und Ernährungsphysiologie.<br />

Systematik:<br />

Klasse: Reptilien, Reptilia<br />

Ordnung: Schildkröten, Chelonia<br />

Familie: Cheloniidae<br />

Suppenschildkröte, Chelonia mydas<br />

Unechte Karettschildkröte, Caretta caretta<br />

Echte Karettschildkröte, Eretmochelys imbricata<br />

Bastardschildkröten, Lepidochelys olivacea<br />

und Lepidochelys kempi<br />

Wallriffschildkröte, Natador depressus<br />

Familie: Dermochelyidae<br />

Lederschildkröte, Dermochelys coriacea<br />

Literatur:<br />

SPOTILA, J.R. (2004). Sea Turtles: A Complete Guide<br />

to their Biology, Behavior, and Conservation.<br />

Johns Hopkins University Press,<br />

240pp. ISBN 0-8018-8007-6<br />

www.archelon.gr<br />

www.seaturtle.org<br />

www.turtles.org<br />

www.turtle-foundation.org<br />

Es haben zwar auch Schlangen,<br />

Krokodile und diverse<br />

Echsen ihre Liebhaber, aber<br />

das ist eine Minderheit. Die<br />

Mehrheit möchte mit diesem Getier<br />

weder daheim noch im Urlaub zu tun<br />

haben. Mit Meeresschildkröten ist es<br />

anders, sie zählen zu den „Großen<br />

Fünf“ der Unterwasser-Hitliste. Zusammen<br />

mit Mantas, Haien, Delfinen<br />

und Napoleonfischen stehen sie ganz<br />

oben auf der Wunschliste der Taucher<br />

und Schnorchler. Warum das so ist,<br />

können wir verstehen oder auch ganz<br />

einfach fühlen, wenn wir das Glück<br />

haben, ihnen zu begegnen.<br />

Kurzer Steckbrief.<br />

Meeresschildkröten haben sich aus<br />

Landschildkröten entwickelt, die vor<br />

etwa 200 Millionen Jahren in das<br />

Meer eingewandert sind. Heute sind<br />

2 Familien mit insgesamt 7 Arten von<br />

Meeresschildkröten bekannt. Sie kommen<br />

in tropischen und subtropischen<br />

Meeren vor und legen auf ihren Wanderungen<br />

weite Strecken zurück. Ihr<br />

stromlinienförmiger Panzer und die<br />

paddelförmigen Extremitäten machen<br />

sie zu guten und ausdauernden<br />

Schwimmern. Sie können tief und<br />

lange tauchen, müssen als Lungenatmer<br />

aber von Zeit zu Zeit an der<br />

Wasseroberfläche Luft holen. Im Gegensatz<br />

zu Landschildkröten können<br />

sie ihren Kopf nicht in den schützenden<br />

Panzer zurückziehen. Ihre<br />

Nahrung besteht aus großen Planktern<br />

wie Medusen, aus verschiedenen<br />

bodenlebenden Meerestieren wie<br />

Schwämmen und Seeanemonen, und<br />

auch Seegras steht auf ihrem Speisezettel.<br />

Die verschiedenen Arten der<br />

Meeresschildkröten bevorzugen ein<br />

durchaus unterschiedliches Menü.<br />

01 TischgemeinschaFT. Ein Schwamm<br />

wurde von der Karettschildkröte aus dem<br />

Riff herausgebrochen. Das interessiert auch<br />

den Blaukopf-Kaiserfisch (Pomacanthus<br />

xanthometopon). Auch auf seinem Speiseplan<br />

stehen Schwämme und er nützt die<br />

Gelegenheit zu einem gemeinsamen Mahl.<br />

02 Tischmanieren. Bei größeren Futterstücken<br />

werden geschickt die paddelförmigen<br />

Vorderextremitäten zu Hilfe genommen.<br />

Die Delikatesse wird gehalten, einzelne<br />

Stücke werden abgebissen und verzehrt.<br />

03 speiseplan. Die Echte Karettschildkröte<br />

(Eretmochelys imbricata) ernährt sich<br />

hauptsächlich von Organismen des Korallenriffs.<br />

Hier weidet sie Scheibenanemonen<br />

(Corallimorpharia) ab, die flächenhaft Teile<br />

des Riffs überwachsen.<br />

Entwicklung.<br />

Zur Fortpflanzung treffen sich die<br />

einzelgängerischen Meeresschildkröten<br />

in Küstennähe, die Paarung erfolgt im<br />

Meer. Wenn die Weibchen zur Eiablage<br />

bereit sind, kriechen sie an flachen<br />

Sandstränden an Land. Jedes Weibchen<br />

hebt eine 30-50 cm tiefe Nistgrube aus<br />

und legt etwa 80-120 tischtennisballgroße<br />

Eier in dieses Nest. Danach wird<br />

die Nistgrube zugeschüttet und der<br />

mühsame Rückweg zum Meer angetreten.<br />

Das alles erfolgt in der Nacht. Die<br />

Wärme der Sonnenstrahlen brütet die<br />

Eier aus, wobei höhere Temperaturen<br />

hauptsächlich Weibchen, niedrigere<br />

Temperaturen vermehrt Männchen<br />

zur Entwicklung bringen. Nach 2 bis 3<br />

Monaten ist es dann so weit: Die Jungen<br />

schlüpfen aus den Eiern, graben<br />

sich nach oben an die Sandoberfläche,<br />

orientieren sich und wandern über den<br />

Strand Richtung Meer. Sobald sie von<br />

den ersten Wellen umspült werden, beginnen<br />

sie zu schwimmen, weg von der<br />

Küste, hinaus auf das offene Meer. Was<br />

folgt, sind die so genannten „verlorenen<br />

Jahre“: ein Zeitraum, über den die Wissenschaft<br />

wenig weiß. Vermutlich driften

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