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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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78<br />

text FloriAN T. MrAZEk fotos hEiko MANDl, Schöchl<br />

SAlzburger<br />

Seeleute<br />

Die Zeiten, in denen renommierte Yachtbauer in Frankreich oder Skandinavien beim Namen Schöchl nur<br />

milde lächelten oder gar ahnungslos mit den Schultern zuckten, sind nun wohl endgültig vorbei. Seit Anfang<br />

<strong>2008</strong> trägt die Sunbeam 34 den offiziellen Titel „Europas Yacht des Jahres”. Die Belohnung für jahrelanges<br />

konsequentes Qualitätsstreben und Beweis dafür, dass inmitten des Salzburger Alpenvorlandes Yachten<br />

gebaut werden, die weltweit neue Maßstäbe setzen.<br />

Geht es nach der Vergabe<br />

der großen internationalen<br />

Auszeichnungen zu<br />

Jahresbeginn ans Analysieren,<br />

Porträtieren und Gratulieren,<br />

stehen üblicherweise lange Wege an.<br />

Nicht so in diesem Jahr – nach etwa<br />

20 Minuten und exakt 23 Kilometern<br />

auf dem Tacho ist der Weg zu den<br />

Machern einer europäischen Yacht des<br />

Jahres <strong>2008</strong> auch schon geschafft. So<br />

lange dauert die Fahrt von der Stadt<br />

Salzburg ins beschauliche Örtchen<br />

Mattsee im Flachgau. Hier, hunderte<br />

Kilometer vom nächsten Küstenstreifen<br />

entfernt, begann vor etwas mehr<br />

als fünf Jahrzehnten der Traum von<br />

Hochseeyachten aus dem Salzburger<br />

Land. Genau genommen hält der<br />

Erfolg der Familiendynastie Schöchl<br />

bereits um einige Generationen länger<br />

an, denn bereits 1838 siedelte sich<br />

Johann Schöchl, der Urgroßvater des<br />

jetzigen Erfolgsduos, in Mattsee an.<br />

Dessen Sohn Gottfried Schöchl gründete<br />

später im väterlichen Hause jene<br />

Tischlerei, die dann zu Beginn der<br />

Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts<br />

allmählich in eine Bootswerft<br />

umfunktioniert wurde.<br />

Heute deutet äußerlich nur noch wenig<br />

auf das wahre Alter jener Werft hin,<br />

von deren Standort auf einem Hügel<br />

über dem Ortskern von Mattsee aus<br />

man einen wunderbaren Blick über<br />

den namensgebenden See und dessen<br />

Wahrzeichen, das Schloss Mattsee,<br />

genießen kann. Modernste Fertigungsmethoden,<br />

die wachsende Zahl der<br />

Mitarbeiter und nicht zuletzt das verstärkte<br />

Verlangen des Weltmarkts nach<br />

immer größeren Segelyachten mit der<br />

Bezeichnung Sunbeam sorgten dafür,<br />

dass sich auch der 75-Mitarbeiter-<br />

Familienbetrieb selbst ständig mitentwickelte.<br />

Dank des Erfolgs des 20<strong>05</strong><br />

vorgestellten Flaggschiffs Sunbeam 53<br />

stößt selbst die erst 2001 erbaute, 1.500<br />

Quadratmeter große Fertigungshalle<br />

beinahe schon wieder an ihre Kapazitätsgrenzen.<br />

Und die sensationelle<br />

Auszeichnung der jüngsten Schöchl-<br />

Schöpfung Sunbeam 34 wird dieses<br />

Luxusproblem wohl noch etwas verschärfen.<br />

die macher. Manfred und<br />

Gerhard Schöchl in der rumpfform<br />

der Sunbeam 53.<br />

„Ein Boot segelt nur gut, wenn<br />

man dementsprechend etwas in die<br />

Konstruktion reinsteckt.“<br />

manfred schöchl<br />

Australien muss warten<br />

Am Schreibtisch von Gerhard Schöchl<br />

schlägt der Computer lautstark Alarm.<br />

Es ist der australische Sunbeam-Händler,<br />

der via Internet-Telefon nach dem<br />

jüngeren der beiden Cousins verlangt.<br />

Doch der Partner in Down Under muss<br />

sich gedulden, denn der Vertriebschef<br />

ist auf der Suche nach Cousin Manfred,<br />

der als Leiter der Entwicklung und<br />

Fertigung gerade mit der Endabnahme<br />

einer nagelneuen Werft beschäftigt<br />

ist. Wichtige Termine und Entscheidungen<br />

bestreiten die beiden aus tiefer<br />

Überzeugung nur gemeinsam, und<br />

unser Interview gehört anscheinend zu<br />

dieser Kategorie.<br />

Ein paar Minuten später auf dem kleinen<br />

Besprechungstisch im Chefbüro

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