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OCEAN7 2008-05

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

Ein großes Porträt der österreichischen Bootsbauerfamilie Schöchl, die am Mattsee die sicheren, schönen und hervorragend segelnden Sunbeam Yachten bauen. Wie alles begann, wie es heute ist!

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64<br />

propeller-WunDen. Kein Schildkrötenpanzer<br />

ist hart genug, um der Wucht eines Bootspropellers<br />

zu widerstehen. Der rotierende Propeller hat<br />

eine Serie von Einschlägen am Panzerrand dieser<br />

Karettschildkröte (Caretta caretta) hinterlassen.<br />

kriegSrelikt. Immer noch tauchen im Meer Relikte vergangener<br />

Kriege auf. Diese Treibmine lag vor einem beliebten Mittelmeer-Badestrand<br />

in 9 Meter Wassertiefe. Ein Spezialkommando<br />

sprengte die Mine an Ort und Stelle, mit tödlichen Auswirkungen<br />

für die Unterwasserwelt.<br />

minenopfer. Neben tausenden Fischen fielen<br />

auch 2 Meeresschildkröten der Sprengung<br />

zum Opfer. Die Wucht der Explosion riss die<br />

Hornschuppen weg und zerfetzte den darunterliegenden<br />

Rückenpanzer dieser Caretta caretta.<br />

Der lange Weg zum meer. Manche Nachzügler treten<br />

erst bei Tageslicht ihre Wanderung vom Nest zum Meer an.<br />

Jeder tiefere Fußabdruck im Sand ist eine Fallgrube für die<br />

kleinen Krabbler. Mit unglaublicher Energie wird Hindernis<br />

um Hindernis überwunden, bis das Meer endlich erreicht ist.<br />

Dort beginnt dann eine lange Reise in eine gefahrvolle und<br />

ungewisse Zukunft. Wer je Gelegenheit hatte, die Lebenskraft<br />

der kleinen Nestlinge zu erleben, kommt nicht umhin, ihnen<br />

viel Glück zu wünschen.<br />

Schutzprojekte.<br />

In vielen Ländern<br />

versuchen engagierte<br />

Menschen den bedrohten<br />

Schildkröten<br />

zu helfen. Der Schutz<br />

von Niststränden ist<br />

besonders wichtig.<br />

tenbabys ebenfalls ein Leckerbissen.<br />

Sturmfluten und Tsunamis können<br />

ganze Niststrände überschwemmen<br />

und die Jahresbrut vernichten. Und<br />

doch sind die Meeresschildkröten<br />

Millionen Jahre lang mit diesen<br />

natürlichen Bedrohungen zurechtgekommen.<br />

Was sie heute an den<br />

Rand des Aussterbens bringt, ist die<br />

zusätzliche Bedrohung durch uns,<br />

die Menschen. Niststrände werden<br />

vielerorts gnadenlos verbaut und<br />

touristisch erschlossen, mit fatalen<br />

Folgen für die Nistplatz suchenden<br />

Weibchen und die schlüpfenden<br />

Jungtiere. Die Schlüpflinge werden<br />

von Lichtquellen im Hinterland wie<br />

Hotel- und Straßenbeleuchtungen in<br />

die falsche Richtung gelockt und vertrocknen<br />

auf ihrer vergeblichen Suche<br />

nach dem Meer. Rasende Motorboote<br />

und Jet-Skis vertreiben, verstümmeln<br />

oder töten die zu langsamen Schildkröten,<br />

die sich zur Paarung und Eiablage<br />

vor der Küste sammeln. Der<br />

Verseuchung der Meere mit Driftnetzen,<br />

Schleppnetzen und beköderten<br />

Langleinen fallen ungezählte Meeresschildkröten<br />

als unerwünschter<br />

Beifang durch Ertrinken zum Opfer.<br />

Das Verschlucken von Plastikbeuteln,<br />

Zigarettenstummeln und anderem<br />

Müll, der im Meer treibt, fordert<br />

weitere Opfer. Die Verwendung der<br />

Schildkröteneier und des Schildkrötenfleisches<br />

als Nahrungsmittel war so<br />

lange nicht bestandsgefährdend, als nur<br />

relativ wenige lokale Küstenbewohner<br />

davon Gebrauch machten. In der Zwischenzeit<br />

wurde der Handel mit diesen<br />

Produkten kommerzialisiert, und sie<br />

werden auch in Millionenmetropolen<br />

fern der Küste angeboten. Und<br />

schließlich finden sich in Souvenirläden,<br />

teils offen, teils versteckt, immer<br />

noch ausgestopfte Schildkröten oder<br />

Schmuck, Kämme, Brillenfassungen<br />

etc. aus Schildpatt. Der internationale<br />

Handel mit Schildkrötenprodukten ist<br />

zwar verboten (CITES: Convention<br />

on International Trade in Endangered<br />

Species), der einzige wirksame Schutz<br />

ist jedoch ein Kaufboykott der Konsumenten.<br />

Ausblick.<br />

Nur eine informierte und aufgeklärte<br />

Gesellschaft kann dazu beitragen,<br />

dass nicht laufend eine Art nach der<br />

anderen unbemerkt von unserem<br />

Planeten verschwindet. Das Motto<br />

„Wir schützen nur was wir lieben.<br />

Wir lieben nur was wir kennen. Und<br />

wir kennen nur was uns gezeigt wurde“<br />

trifft für Natur- und Artenschutz<br />

ganz besonders zu. Vor allem die<br />

Meerestiere scheinen sehr weit von<br />

unserem Alltag entfernt zu sein. Doch<br />

wir haben über unser Konsumverhalten<br />

und durch unsere Urlaubsgestaltung<br />

direkten Einfluss auf sie. Das zu<br />

erkennen ist ein erster Schritt, dann<br />

haben wir die freie Wahl, welchen<br />

Weg wir gehen.

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