09.05.2016 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 6/2016

Auf Abwegen Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

Auf Abwegen
Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

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und das mit Erfolg! Der Husqvarna-<br />

Werkspilot übernahm die 2. Position<br />

und versuchte selbst noch an den führenden<br />

Slowenen Gajser heranzukommen.<br />

Doch dafür reichte die Zeit<br />

nicht. Gajser erreichte das Ziel auf<br />

Platz 1 vor Nagl und Cairoli. Doch auch<br />

im Kampf um die verbleibenden Topfünf-Platzierungen<br />

ging die Post ab.<br />

Das Yamaha-Duo um WM-Leader Romain<br />

Febvre und Jeremy van Horebeek<br />

rangierte nach kurzer Zeit bereits<br />

auf den Plätzen 4 und 5.<br />

Nachdem sich beide nichts schenkten,<br />

endete das Rennen für den amtierenden<br />

Weltmeister Febvre fast in<br />

einem Fiasko. Der Franzose wollte zu<br />

viel und stieg nach einem Ausrutscher<br />

übers Vorderrad ab. Zum Glück<br />

verlor Febvre bei dieser Aktion nur<br />

zwei Positionen und konnte das Rennen<br />

von Rang 6 aus wieder aufnehmen.<br />

Mit Ablauf der Renndistanz gelang<br />

es dem Weltmeister noch, bis auf<br />

Platz 5 vorzufahren. Hier wäre wohl<br />

deutlich mehr drin gewesen! Mit diesem<br />

Resultat wechselte die WM-Führung<br />

zwischenzeitlich und Gajser war<br />

für wenige Stunden der neue WM-<br />

Spitzenreiter.<br />

Für wenige Stunden deshalb, weil Romain<br />

Febvre nach diesem eher verkorksten<br />

ersten Lauf komplett auf Angriff<br />

programmiert war. Zunächst<br />

zeigte der Deutsche Max Nagl allerdings<br />

wieder einen seiner gefürchteten<br />

Blitzstarts, kann diese aber nur zu<br />

selten in eine Führung ummünzen. So<br />

war es Cairoli, der rasch die Führung<br />

übernahm und diese auch über den<br />

Großteil des Renngeschehens innehatte.<br />

Erst im letzten Drittel des Rennens<br />

hatte Febvre die schnellere Linie<br />

gefunden, um den Italiener auf Platz 2<br />

zu verweisen. Jeremy van Horebeek<br />

zeigte im zweiten Lauf eine solide<br />

Leistung und wurde dafür mit dem<br />

3. Platz im zweiten Durchgang belohnt.<br />

Der Aufschrei des Tages wurde<br />

durch ein erneut chaotisches Manöver<br />

seitens Gajser verursacht. Der<br />

Slowene flog aufgrund von Bodenwellen<br />

spektakulär über den Lenker<br />

ab. Nachfolgend hatte Nagl extremes<br />

Pech, krachte in die am Boden liegende<br />

Honda und stürzte selbst. Dank<br />

des Elektrostarters seiner Husqvarna<br />

konnte Nagl das Rennen auf Position<br />

12 fortsetzen. Gajser hingegen wurde<br />

bis ans Ende des Fahrerfeldes durchgereicht.<br />

Es folgte eine nervenaufreibende<br />

Aufholjagd, sowohl von Nagl<br />

als auch von Gajser. Während Nagl<br />

das Ganze eher mit Köpfchen anging,<br />

prügelte Gajser seine Honda auf Teufel<br />

komm raus an der Konkurrenz vorbei.<br />

Stellenweise mit sehr ruppigen<br />

Blockpässen und Überholmanövern,<br />

wie beispielsweise gegen den Briten<br />

Tommy Searle. Der Kawasaki-Pilot<br />

musste kurz vor einem Table abrupt<br />

vom Gas gehen und ausweichen, weil<br />

Gajser ihm äußerst optimistisch in<br />

die Linie fuhr. Dabei wäre es fast zu einem<br />

heiklen Crash gekommen! Trotz<br />

einiger dieser haarigen Momente gelang<br />

es dem Slowenen tatsächlich,<br />

kurz vor Schluss sogar noch Max Nagl<br />

zu passieren und bis auf Platz 4 vorzu-<br />

Jeffrey Herlings –<br />

auch in Kegums<br />

unschlagbar<br />

fahren. Das 1/4-Resultat genügte<br />

dem Slowenen für den Grand-Prix-<br />

Sieg vor einem wiedererstarkten Cairoli<br />

und Febvre. „Ich kann es eigentlich<br />

nicht glauben, diesen Grand Prix<br />

gewonnen zu haben“, sagte Gajser.<br />

„Der Crash war hart und ich hatte absolut<br />

keine Ahnung, auf welchem<br />

Platz ich war, als ich weiter fuhr. Ich<br />

wollte einfach nur attackieren und zurück<br />

ins Rennen finden. Ich habe sehr<br />

hart gepusht und fand einige schnelle<br />

Linien, besonders in der ’Wave Section’<br />

konnte ich einige Fahrer überholen.<br />

Doch auf welchem Platz ich in der<br />

Overallwertung war, wusste ich nicht.<br />

Auf meinem Pit Board stand ’Nagl’,<br />

ich wusste nicht, was es bedeutet,<br />

aber ich habe alles auf eine Karte gesetzt,<br />

um ihn zu überholen. Und das<br />

war schließlich das entscheidende<br />

Manöver, um den Grand Prix zu gewinnen“,<br />

so der Tagessieger weiter.<br />

Die WM-Wertung führte nach diesem<br />

spektakulären Rennen allerdings<br />

weiterhin Febvre an. Der Yamaha-Star<br />

konnte diese Führung knapp, mit nur<br />

einem Punkt vor Gajser, halten. „Im<br />

ersten Lauf unterlief mir ein kleiner<br />

Fehler, der mich einige Positionen<br />

kostete. In der Pause zum zweiten<br />

Lauf haben wir einige Änderungen am<br />

Motor vorgenommen, die sich sehr<br />

positiv ausgewirkt haben. Nun konnte<br />

ich den ’richtigen’ Romain Febvre<br />

rauslassen. Die Kurven und zahlreichen<br />

Wellen konnte ich nun schneller<br />

fahren“, sagte Febvre sichtlich erleichtert<br />

im Ziel. „Zusammen mit dem<br />

Team haben wir hier in Lettland viel<br />

erreicht und eine großartige Leistung<br />

gezeigt“, lobte der amtierende Weltmeister<br />

seine Crew abschließend.<br />

Was gibt es in der MX2 zu berichten?<br />

Nun, auch in Kegums stand Jeffrey<br />

Herlings (KTM) ganz oben auf dem<br />

Treppchen. Der Niederländer konnte<br />

erneut mit der maximalen Punktzahl<br />

aus dem Grand Prix gehen und blieb<br />

damit in den bis dato zwölf Wertungsläufen<br />

ungeschlagen. Hinter ihm gelang<br />

Max Anstie (Husqvarna) mit zwei<br />

hervorragenden Durchgängen der<br />

Sprung aufs Stockerl. „Es war ein<br />

großartiges Wochenende für mich<br />

und das Team“, freute sich Anstie.<br />

„Ich habe hart an meinem Speed gearbeitet,<br />

um konstanter zu fahren. Als<br />

Zweiter auf dem Podium zu stehen,<br />

zeigt mir, dass es der richtige Weg ist.<br />

Mein Ziel war es, zwei solide Wertungsläufe<br />

zu absolvieren und das<br />

hat geklappt. Die Saison ist noch sehr<br />

lang, mit diesem Ergebnis blicke ich<br />

positiv auf die kommenden GP“, so<br />

Anstie weiter. Jeremy Seewer komplettierte<br />

das Podium in Kegums und<br />

hatte es damit erneut unter die Topdrei<br />

geschafft. „Der Kurs war sehr anspruchsvoll<br />

und nicht ungefährlich,<br />

deshalb wollte ich kein unnötiges Risiko<br />

eingehen und keinen Sturz riskieren“,<br />

schilderte der Schweizer.<br />

„Wir hatten erneut ein tolles Wochenende<br />

mit einem sehr guten 3. Platz in<br />

der Tageswertung. Die Stimmung im<br />

Team ist super und wir alle möchten<br />

auch weiterhin so positiv auftreten.“<br />

In der WM-Wertung liegt Seewer nach<br />

sechs Grand Prix und mit einer beachtlichen<br />

Konstanz hinter Herlings<br />

auf Platz 2! Auch wenn die Halbzeit<br />

noch nicht erreicht ist, darf man dem<br />

Schweizer die Daumen drücken, dieses<br />

tolle Ergebnis über die Saison<br />

hinweg zu halten.<br />

• Text: Marco Burkert; Fotos: Youthstream<br />

<strong>Motocross</strong>-WM - 6. Lauf - Kegums/LV - 1.5.<strong>2016</strong>:<br />

Gesamtergebnisse:<br />

MXGP: 1. Tim Gajser, SLO, Honda; 2. Antonio Cairoli,<br />

I, KTM; 3. Romain Febvre, F, Yamaha; 4. Jeremy<br />

van Horebeek, B, Yamaha; 5. Max Nagl, D,<br />

Husqvarna; 6. Evgeny Bobryshev, RUS, Honda;<br />

7. Christophe Charlier, F, Husqvarna; 8. Ben<br />

Townley, NZ, Suzuki; 9. Shaun Simpson, GB, KTM;<br />

10. Milko Potisek, F, Yamaha.<br />

Ferner: 11. Valentin Guillod, CH, Yamaha; 23. Angus<br />

Heidecke, D, KTM; 25. Dennis Ulrich, D, KTM.<br />

MX2: 1. Jeffrey Herlings, NL, KTM; 2. Max Anstie,<br />

GB, Husqvarna; 3. Jeremy Seewer, CH, Suzuki;<br />

4. Petar Petrov, BG, Kawasaki; 5. Dylan Ferrandis,<br />

F, Kawasaki; 6. Benoit Paturel, F, Yamaha; 7. Pauls<br />

Jonass, LV, KTM; 8. Brian Bogers, NL, KTM; 9. Brent<br />

van Doninck, B, Yamaha; 10. Calvin Vlaanderen,<br />

NL, KTM.<br />

Ferner: 19. Henry Jacobi, D, Honda; 28. Christopher<br />

Valente, CH, KTM.<br />

EMX250: 1. Thomas Kjer Olsen, DK, Husqvarna;<br />

2. Bas Vaessen, NL, Suzuki; 3. Darian Sanayei,<br />

USA, Kawasaki; 4. Kevin Wouts, B, KTM; 5. Maxime<br />

Renaux, F, Yamaha; 6. Hunter Lawrence, AUS, Kawasaki;<br />

7. Nick Kouwenberg, NL, Honda; 8. Miro<br />

Sihvonen, FIN, KTM; 9. Ken Bengtson, S, Yamaha;<br />

10. Even Heibye, N, KTM.<br />

Ferner: 22. Mike Stender, D, Yamaha<br />

EMX300: 1. Yentel Martens, B, Husqvarna; 2. Mike<br />

Kras, NL, KTM; 3. Brad Anderson, GB, Yamaha;<br />

4. Francisco Utrilla Antonio, E, Yamaha; 5. Matthew<br />

Moffat, GB, KTM; 6. Joshua van der Linden,<br />

NL, Yamaha; 7. Thomas Marini, RSM, Husqvarna;<br />

8. Nolan Cordens, B, KTM; 9. Kevin van Geldorp,<br />

NL, Yamaha; 10. Devon Vermeulen, NL, KTM.<br />

EMX125: 1. Jago Geerts, B, KTM; 2. Zachary Pichon,<br />

F, Yamaha; 3. Roan van de Moosdijk, NL, Yamaha;<br />

4. Andrea Zanotti, RSM, KTM; 5. Pierre Goupillon,<br />

F, KTM; 6. Szymon Staszkiewicz, PL, KTM; 7. Bastian<br />

Boegh Damm, DK, KTM; 8. Stephen Rubini, F,<br />

KTM; 9. Kim Savaste, FIN, Kawasaki; 10. Tim Edberg,<br />

S, Yamaha.<br />

Ferner: 13. Marcel Stauffer, A, KTM.<br />

Photo:© S. Taglioni<br />

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