09.05.2016 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 6/2016

Auf Abwegen Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

Auf Abwegen
Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

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Kolumne<br />

Eddi Hübner<br />

Umstellung ...<br />

Hey Leute,<br />

bereits in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> habe ich euch<br />

einen kleinen Ausblick auf die <strong>Enduro</strong>weltmeisterschaft<br />

gegeben. Auftakt zur WM war wie schon erwähnt,<br />

der Grand Prix von Agadir in Marokko, bevor<br />

es eine Woche später direkt in Portugal weitergehen<br />

sollte. Ich kann schon vorwegnehmen, dass die<br />

Kontraste beider Grand Prix nicht hätten größer<br />

sein können. Denn auf staubtrockene Bedingungen<br />

folgte eine Woche später genau das Gegenteil.<br />

Was gibt es also von der WM zu berichten? Nun,<br />

Marokko erreicht man natürlich nicht mal eben so<br />

mit dem Auto, sondern nur per Flugzeug. Also ging<br />

es am 5. April ab nach Berlin, um von dort aus via<br />

Direktflug nach Agadir zu reisen. Der Flug und die<br />

Einreise gestalteten sich absolut reibungslos, was<br />

ich in anderen Ländern auch schon anders erlebt<br />

habe. Daraufhin folgte am Mittwoch die erste Streckenbesichtigung.<br />

Leider waren die Bauarbeiten<br />

noch nicht abgeschlossen und der <strong>Enduro</strong>test nur<br />

teilweise „gebändert“, aber das wurde vom<br />

Schweizer Veranstalter schnell behoben. Ins Auge<br />

fielen die besonderen Bodenverhältnisse: Das Terrain<br />

war überaus felsig und der Schotterboden sehr<br />

hart. Für mich ehrlich gesagt komplettes Neuland,<br />

denn auf dieser Art von Schotter bin ich noch nie<br />

gefahren. Im späteren Rennverlauf wusste man<br />

aufgrund des Bodens nie wirklich, wie sich das Motorrad<br />

verhält – rutscht es weg oder bleibt es griffig<br />

– eben ganz speziell und schwer zu berechnen. Bevor<br />

wir aber in die Wertungstage (Samstag und<br />

Sonntag) starten konnten, galt es wie gehabt, den<br />

Super-Test am Freitag zu absolvieren. Hier leistete<br />

man sich in Marokko einen kleinen Fauxpas. Der<br />

Zeitplan konnte nicht wirklich eingehalten werden,<br />

sodass der Super-Test wegen eintretender Dunkelheit<br />

abgebrochen werden musste. Streckenbeleuchtung<br />

war zwar vorhanden, aus undefinierbaren<br />

Gründen konnte diese aber nicht angeschaltet<br />

werden. Das Resultat – Rennabbruch am Freitagabend.<br />

Am Samstag und auch am Sonntag war es für mich<br />

nicht einfach, den richtigen Rhythmus zu finden.<br />

Sich unter Wettbewerbsbedingungen auf unbekanntem<br />

Terrain zu beweisen und dazu mit neuem<br />

Motorrad, ist sicherlich keine leichte Aufgabe, wie<br />

ihr euch vorstellen könnt. Das Motorrad war bestens<br />

vorbereitet und lief über beide Tage hinweg<br />

hervorragend, einen großen Dank an dieser Stelle<br />

noch einmal an das Sherco-Team. Die Jungs haben<br />

einen klasse Job gemacht und mich bestens unterstützt.<br />

Das Resultat mit einem 14. und einem<br />

12. Platz ist natürlich nicht mein angepeiltes Ziel in<br />

der Klasse E1. Auch wenn es am zweiten Tag bereits<br />

etwas flüssiger lief, liegt noch jede Menge harte Arbeit<br />

vor mir.<br />

Nach dem Grand Prix von Agadir blieb nur wenig<br />

Zeit für eine ausgiebige Analyse des Rennens, denn<br />

es ging direkt weiter nach Portugal. Schon in Agadir<br />

hatte man uns gewarnt, dass es in Portugal ergiebigen<br />

Dauerregen gibt und wir uns auf komplett<br />

andere Bedingungen einstellen könnten. In Gouveia<br />

(Portugal) angekommen, schüttete es wie aus<br />

Eimern. Trotzdem waren fast alle Fahrer angesichts<br />

des eher sandigen Bodens optimistisch, einen relativ<br />

normalen Grand Prix ausfahren zu können. Da<br />

wurden wir wohl alle eines Besseren belehrt! Sicherlich<br />

haben mittlerweile viele von euch Videos<br />

des Rennens angeschaut und wissen, wovon ich an<br />

dieser Stelle berichte. Eigentlich fahre ich ja gern,<br />

wenn es nass und schlammig ist, aber in Gouveia<br />

konnte man das schon fast als Ausnahmezustand<br />

bezeichnen ;-). Über den Super-Test am Freitag<br />

brauchen wir nicht weiter reden. Warum? Dieser ist<br />

eigentlich nur etwas für die Zuschauer, denn nur<br />

die ersten neun von 40 Fahrern der GP-Klasse erhalten<br />

eine Zeitgutschrift, alle anderen haben weder<br />

Vor- noch Nachteile in ihren Positionen. Es<br />

spielt also für die Wertung keine Rolle, ob ich beispielsweise<br />

Zwölfter oder Vierunddreißigster werde!<br />

Und um in die Topneun zu fahren, muss man<br />

derart viel riskieren, dass ein Verletzungsrisiko<br />

ziemlich hoch ist. Für meinen Geschmack etwas zu<br />

hoch! Aber gut, da kann man nichts ändern, das sei<br />

nur am Rande erwähnt.<br />

Der Rennverlauf in Portugal gestaltete sich wetterbedingt<br />

als etwas chaotisch. Die Prüfungen verwandelten<br />

sich schon am Samstag in ein einziges<br />

Schlammloch. Während die ersten zehn bis 15 Fahrer<br />

Glück hatten und noch auf „grüner Wiese“ fahren<br />

konnten, mussten sich die nachfolgenden Fahrer<br />

durch bodenlosen Schlamm kämpfen. Deshalb<br />

wurden immer wieder Streckenabschnitte verändert<br />

und der Tag letztendlich von drei auf zwei Runden<br />

verkürzt. Auch am Sonntag war keine Besserung<br />

in Sicht. Hier sprang mir zu allem Unglück im<br />

Extrem-Test auch noch die Kette vom Ritzel, als ich<br />

einen Stein zu hart erwischt habe.<br />

Alles in allem wirklich zwei Wochenenden mit komplett<br />

verschiedenen Bedingungen, Spaß hat es gemacht,<br />

weil das Motorrad absolut perfekt lief. Nun<br />

muss ich nur noch an mir arbeiten und meinen<br />

Speed in der WM steigern, um mich entsprechend<br />

weiter vorn zu platzieren. Die Saison ist noch lang<br />

und es stehen noch einige interessante Grand Prix<br />

auf dem Programm. Der nächste Stopp wird Griechenland<br />

sein. Von dort werde ich euch dann wieder<br />

berichten. In diesem Sinne, bis zur kommenden<br />

<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Euer Eddi #48<br />

65<br />

MCE<br />

Juni '16

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