09.05.2016 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 6/2016

Auf Abwegen Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

Auf Abwegen
Auf Abwegen deshalb, weil wir unsere Rennklamotten in dieser Ausgabe gegen eine Lederkombi getauscht haben. Der Grund dafür waren schlicht gesagt drei Zahlen – 701. Wir hatten bereits in der vergangenen Ausgabe das Vergnügen, den Enduroableger von Husqvarnas Einzylindermodell zu testen. Heuer gesellt sich die äußerst sportliche Supermotovariante hinzu. Die Traditionsmarke möchte ihr Engagement im Onroadsektor künftig natürlich erweitern und genau hier wurde mit der 701 Supermoto ein erster Schritt gemacht...

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MOTOCROSS-WM: TEUTSCHENTHAL/D<br />

Der Talkessel<br />

kocht: Cairoli mit<br />

sensationellem<br />

Overall-Sieg<br />

Ohne Zweifel war es der bis dato spannendste Grand Prix<br />

der laufenden Saison. Das siebte Aufeinandertreffen<br />

der <strong>Motocross</strong>-WM-Piloten auf der wunderschönen<br />

Rennstrecke in Teutschenthal war an Spannung<br />

und Dramatik kaum zu überbieten. Mit<br />

einer Länge von 1540 Metern gilt die<br />

Rundstrecke bei den Piloten noch<br />

als echter <strong>Motocross</strong>track. Im Laufe<br />

einer Renndistanz fahren sich sehr viele<br />

Rillen heraus und es gibt zahlreiche<br />

verschiedene schnelle Linien<br />

entlang des gesamten Parcours.<br />

Dieser Umstand ist ein Garant<br />

für fesselnde Rennaktion. Das<br />

i-Tüpfelchen bilden die einzigartigen<br />

Bergauf- und Bergabsprünge,<br />

die kaum einen Fehler<br />

verzeihen und höchste Konzentration<br />

erfordern.<br />

Es ist und bleibt das Duell Alt gegen Jung, welches<br />

die <strong>2016</strong>er Saison bestimmt. Kein Rennen zeigte<br />

das bisher so deutlich wie der Grand Prix of Germany.<br />

Der Meisterschaftsdritte Tony Cairoli lieferte in<br />

Teutschenthal eine eindrucksvolle Performance ab<br />

und brachte die bisher dominierenden Young Guns<br />

Romain Febvre und Tim Gajser deutlich ins Schwitzen.<br />

Die klassische Naturrennstrecke liegt dem<br />

Haudegen eben und das zeigte der Italiener bereits<br />

im Qualifying. Hier ging der KTM-Star als Gewinner<br />

aus dem Startgetümmel hervor und zog infolge dessen<br />

unbeirrt seine Runden. Nach absolvierter Renndistanz<br />

überquerte der Mann mit der Nummer 222<br />

schließlich als erster den Zielsprung und stand somit<br />

am Sonntag auf der Poleposition. Sowohl Weltmeister<br />

Romain Febvre als auch Tim Gajser konnten<br />

dem Multichampion nicht so recht folgen, fabrizierten<br />

einige Fahrfehler und begnügten sich mit den<br />

Plätzen 2 und 3 im Qualifying. Jeremy van Horebeek<br />

und Christophe Charlier rundeten die Topfünf ab.<br />

Max Nagl erwischte in der Quali keinen guten Start,<br />

konnte sich allerdings von Position 12 bis auf Platz 7<br />

vorarbeiten und zeigte sich infolgedessen optimistisch<br />

für den Rennsonntag.<br />

An diesem wurde es dann einmal mehr ernst und<br />

der Kampf um die WM-Führung spitzte sich deutlich<br />

zu. Den Start zum ersten Lauf dürfte der amtierende<br />

Weltmeister Romain Febvre wohl eher unter<br />

„schnell vergessen“ verbuchen wollen. Dummerweise<br />

wurde er ausgerechnet von seinem eigenen<br />

Teamkollegen Jeremy van Horebeek in einer der ersten<br />

Kurven auf unsanfte Art abgeräumt. Horebeek<br />

48<br />

MCE<br />

Juni '16<br />

wollte Febvre auf der Innenseite passieren, es kam<br />

zur Berührung, die Folge war ein unvermeidlicher<br />

Sturz für Febvre. Damit war der Lauf für den Franzosen<br />

im Prinzip gelaufen, denn ein Crash in dieser<br />

Phase des Rennens gleicht einem Supergau. Ans<br />

hintere Ende des Feldes (Position 29) durchgereicht,<br />

nahm Febvre die Verfolgung auf und schaffte<br />

es im Laufe der Renndistanz, noch bis auf Platz 10<br />

vorzufahren – Schadensbegrenzung! Die Hauptrolle<br />

in diesem Durchgang übernahm jedoch Tony Cairoli.<br />

Der KTM-Star legte einen seiner berühmten<br />

Starts hin, schnappte sich den Holeshot und übernahm<br />

somit die Führung. Hinter ihm sortierte sich<br />

das Husqvarna-Duo um Christophe Charlier und<br />

Max Nagl sowie Honda-Gariboldi-Pilot Tim Gajser<br />

ein. Als Letzterer vom Drama Febvres Wind bekam,<br />

zündete er die zweite Stufe seiner Honda-Rakete<br />

und attackierte den auf Platz 3 liegenden Nagl. Der<br />

Weilheimer konnte den Angriffen des Slowenen<br />

nicht lange standhalten und musste Gajser letztendlich<br />

passieren lassen. Vom Rückenwind dieses<br />

Überholmanövers angetrieben, schloss der Honda-<br />

Pilot wenige Runden später zu Nagls Teamkollege<br />

Charlier auf. In bekannt aggressiver Gangart folgte<br />

das Überholmanöver via eines spektakulären<br />

Scrubs, nun lag der schnelle Slowene bereits auf<br />

Position 2 und hatte nur 1,2 Sekunden Rückstand<br />

auf den führenden Tony Cairoli. Es sollte bis zur<br />

Halbzeit dauern, da hatte Gajser die Lücke zu Cairoli<br />

geschlossen, was folgte war eines der sehenswertesten<br />

Duelle in der bisherigen Saison. Gajser,<br />

sichtlich schneller unterwegs, presste sich in der<br />

achten Runde am KTM-Piloten vorbei. Eine klare Sache,<br />

dachten sich wohl alle Beteiligten. Doch da hatten<br />

sie die Rechnung ohne Cairoli gemacht, denn<br />

der nutzte die erstbeste Gelegenheit für einen Konter<br />

und übernahm seinerseits erneut die Führung.<br />

Gajser, sichtlich überrascht vom auftrumpfenden<br />

Multichampion, biss sich in den folgenden Runden<br />

förmlich die Zähne am Italiener aus. Was auch immer<br />

er versuchte, Cairoli hatte die passende Antwort<br />

und wehrte sämtliche Attacken ab. Eine Glanzleistung,<br />

die Cairoli den ersten Laufsieg seit<br />

Monaten einbrachte. „Mein Start war nicht der beste<br />

und ich musste mich von Position 5 aus an Tony<br />

(Cairoli) heranarbeiten“, sagte Gajser selbstkritisch.<br />

„Ich hatte mir vor dem Rennen verschiedene<br />

Linien angeschaut und eventuelle Überholmöglichkeiten<br />

zurechtgelegt. An einer dieser Stellen konnte<br />

ich Tony auch überholen, doch er fuhr clever und<br />

konterte. Ich habe anschließend mehr mit dem Bike<br />

gekämpft und musste Tony ziehen lassen“, so<br />

Gajser weiter. Gajser finishte an 2. Stelle, wohl wissend,<br />

dass ihm in diesem Lauf wichtige WM-Punkte<br />

spendiert wurden. Durch Febvres verkorksten Heat<br />

übernahm der Slowene die WM-Führung mit<br />

10 Punkten Vorsprung! Max Nagl konnte den ersten<br />

Lauf mit einer konstanten Leistung auf Platz 3 beenden<br />

und damit auch bei seinem Heim-Grand-Prix<br />

punkten.<br />

Auch der Start zum zweiten Wertungslauf im Talkessel<br />

zu Teutschenthal ging an Tony Cairoli. Völlig<br />

elektrisiert und wohl selbst etwas überrascht vom

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