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210 <strong>Die</strong> <strong>einzige</strong> <strong>Weltmacht</strong><br />

baidschan abhängig ist) eine zunehmend engere Anbindung<br />

an Europa. <strong>Die</strong> zentralasiatischen Staaten mit ihren reichen<br />

Bodenschätzen und ebenso Aserbaidschan würden gern noch<br />

mehr amerikanisches, europäisches, japanisches und neuerdings<br />

auch koreanisches Kapital in ihre Länder locken. Auf<br />

diese Weise hoffen sie, ihre wirtschaftliche Entwicklung wesentlich<br />

beschleunigen und ihre Unabhängigkeit festigen zu<br />

können. Darum begrüßen sie auch, daß die Türkei und der<br />

Iran eine immer wichtigere Rolle spielen, in der sie ein Gegengewicht<br />

zur russischen Macht und eine Brücke zur großen<br />

muslimischen Welt im Süden sehen.<br />

Ermutigt durch die Türkei und die USA, hat Aserbaidschan<br />

nicht nur die Forderungen Rußlands zurückgewiesen, auf seinem<br />

Boden Militärbasen zu errichten, sondern sich auch dem<br />

Ansinnen Moskaus widersetzt, daß alles Öl von Baku zu einem<br />

russischen Schwarzmeerhafen geleitet werden solle. Statt dessen<br />

entschied es sich für eine Doppellösung, die eine zweite,<br />

durch Georgien zur Türkei verlaufende Ölleitung vorsieht.<br />

(Eine Pipeline nach Süden durch den Iran, die ein amerikanisches<br />

Unternehmen hätte finanzieren sollen, mußte wegen des<br />

US-Handelsembargos gegen den Iran aufgegeben werden.) Mit<br />

großem Trara wurde 1995 eine neue Bahnverbindung zwischen<br />

Turkmenistan und dem Iran eröffnet; auf diesem Weg können<br />

Europa und Zentralasien, unter gänzlicher Umgehung Rußlands,<br />

miteinander Handel treiben. <strong>Die</strong>se Wiedereröffnung der alten<br />

Seidenstraße hatte etwas Symbolträchtiges, da Rußland nun<br />

nicht in der Lage ist, Europa von Asien zu trennen.<br />

Auch Usbekistan tritt immer entschiedener gegen Rußlands<br />

Integrationsbemühungen auf. Sein Außenminister erklärte<br />

im August 1996 unverblümt, daß Usbekistan gegen<br />

die Schaffung supranationaler GUS-Institutionen ist, die als<br />

Mittel zentraler Kontrolle gebraucht werden können. <strong>Die</strong> stark<br />

nationalistische Haltung der usbekischen Führung hatte in

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