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276 <strong>Die</strong> <strong>einzige</strong> <strong>Weltmacht</strong><br />

reiz und einen Sonderstatus erhalten muß, damit auch seinen<br />

nationalen Interessen gedient ist. Im Unterschied zu China, das<br />

den Status einer <strong>Weltmacht</strong> anstreben kann, nachdem es eine<br />

regionale Macht geworden ist, kann Japan weltweiten Einfluß<br />

erlangen, indem es das Streben nach regionaler Macht aufgibt.<br />

Dadurch wird es aber für Japan um so wichtiger, sich an der<br />

Seite Amerikas einer auf politischem Gebiet ebenso befriedigenden<br />

wie auf wirtschaftlichem Gebiet segensreichen globalen<br />

Aufgabe zu widmen. Mit Hinblick darauf täten die USA gut<br />

daran, ein amerikanisch-japanisches Freihandelsabkommen in<br />

Erwägung zu ziehen, mit dem ein gemeinsamer amerikanisch-japanischer<br />

Wirtschaftsraum geschaffen würde. Ein<br />

solcher Schritt, der die wachsende Verkettung der beiden<br />

Volkswirtschaften formalisiert, würde sowohl die ständige<br />

Präsenz Amerikas im Fernen Osten als auch Japans weltweites<br />

konstruktives Engagement untermauern. 33<br />

Um zum Schluß zu kommen: Japan sollte für Amerika der<br />

unerläßliche und vorrangige Partner beim Aufbau einer immer<br />

umfassenderen und alle Lebensbereiche durchdringenden globalen<br />

Zusammenarbeit sein, aber nicht in erster Linie ihr militärischer<br />

Verbündeter in einem regionalen Abkommen, das es<br />

darauf anlegt, Chinas regionale Vormachtstellung anzufechten.<br />

In Wirklichkeit sollte Japan Amerikas globaler Partner sein, der<br />

mit ihm das neue Programm der Weltpolitik in Angriff nimmt.<br />

In der traditionellen Sphäre der Machtpolitik sollte ein regional<br />

herausragendes China Amerikas fernöstlicher Anker werden<br />

und. dadurch ein eurasisches Machtgleichgewicht befördern<br />

helfen, wobei Großchinas Rolle im Osten Eurasiens der eines<br />

größer werdenden Europa in Eurasiens Westen entspricht.<br />

33 Für diese Initiative hat sich besonders Kurt Tong stark gemacht, der in<br />

„Revo1utionazing America‘s Japan Policy’s“ Foreign Policy (Winter 1996–1997) auf<br />

die gegenseitigenWirtschaftsvorteile hinwies.

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