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Das Eurasische Schachbrett 65<br />

Zwei grundlegende Schritte sind deshalb erforderlich:<br />

– erstens, die geostrategisch dynamischen Staaten Eurasiens<br />

auszumachen, die die internationale Kräfteverteilung möglicherweise<br />

entscheidend zu verändern imstande sind, sowie die<br />

zentralen außenpolitischen Ziele ihrer jeweiligen politischen<br />

Eliten zu entschlüsseln und die sich daraus wahrscheinlich<br />

ergebenden politischen Konsequenzen zu antizipieren; des weiteren<br />

sind die geopolitisch kritischen eurasischen Staaten ins<br />

Auge zu fassen, die aufgrund ihrer geographischen Lage und/<br />

oder ihrer bloßen Existenz entweder auf die aktiveren geostrategischen<br />

Akteure oder auf die regionalen Gegebenheiten wie<br />

Katalysatoren wirken;<br />

– zweitens, eine spezifische US-Politik zu formulieren, die<br />

in der Lage ist, die unter Punkt eins skizzierten Verhältnisse<br />

auszubalancieren, mitzubestimmen und /oder unter Kontrolle<br />

zu bekommen, um unverzichtbare US-Interessen zu wahren<br />

und zu stärken und eine umfassendere Geostrategie zu entwerfen,<br />

die auf globaler Ebene den Zusammenhang zwischen den<br />

einzelnen Feldern der amerikanischen Politik herstellt.<br />

Kurz, eurasische Geostrategie bedeutet für die Vereinigten<br />

Staaten den taktisch klugen und entschlossenen Umgang mit<br />

geostrategisch dynamischen Staaten und den behutsamen<br />

Umgang mit geopolitisch katalytischen Staaten entsprechend<br />

dem Doppelinteresse Amerikas an einer kurzfristigen Bewahrung<br />

seiner einzigartigen globalen Machtposition und an<br />

deren langfristiger Umwandlung in eine zunehmend institutionalisierte<br />

weltweite Zusammenarbeit. Bedient man sich<br />

einer Terminologie, die an das brutalere Zeitalter der alten<br />

Weltreiche gemahnt, so lauten die drei großen Imperative imperialer<br />

Geostrategie: Absprachen zwischen den Vasallen zu<br />

verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu

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