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Die-einzige-Weltmacht evtl doppel

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Der Eurasische Balkan 211<br />

der russischen Presse bereits scharfe Verurteilungen ausgelöst<br />

wegen Usbekistans strikt prowestlicher Orientierung in der<br />

Wirtschaft, harscher Invektiven gegen die Integrationsverträge<br />

innerhalb der GUS, entschiedener Ablehnung, selbst der<br />

Zollunion beizutreten, und wegen einer methodisch antirussischen<br />

Nationalitätenpolitik (sogar Kindergärten, die Russen<br />

benutzen, werden geschlossen) ... Für die Vereinigten Staaten,<br />

die in Asien eine Politik der Schwächung Rußlands verfolgen,<br />

ist diese Position ungemein attraktiv. 21<br />

Als Antwort auf russischen Druck ist inzwischen sogar<br />

Kasachstan für eine nichtrussische Nebenroute seiner Erdölexporte.<br />

Umirserik Kasenow, der Berater des kasachischen<br />

Präsidenten, drückte es so aus:<br />

»Daß Kasachstan auf der Suche nach alternativen<br />

Ölleitungen ist, hat sich Rußland zum Teil selbst zuzuschreiben,<br />

zum Beispiel weil es Transportbeschränkungen für kasachisches<br />

Erdöl nach Noworossijsk und von Tjumen-Öl zu der<br />

Pawlodar-Raffinerie verhängte. Und Turkmenistan betreibt den<br />

Bau einer Gaspipeline in den Iran nicht zuletzt deshalb, weil die<br />

Länder der GUS nur 60 Prozent des Weltmarktpreises oder das<br />

gelieferte Gas überhaupt nicht bezahlen.« 22<br />

Aus ähnlichen Gründen hat Turkmenistan aktiv die<br />

Möglichkeiten einer neuen Pipeline durch Afghanistan und<br />

Pakistan zum Arabischen Meer geprüft, ganz abgesehen von<br />

dem energisch betriebenen Bau neuer Bahnverbindungen mit<br />

Kasachstan und Usbekistan im Norden und zum Iran und<br />

zu Afghanistan im Süden. Auch haben zwischen Kasachen,<br />

Chinesen und Japanern erste Sondierungsgespräche über ein<br />

ehrgeiziges Pipelineprojekt stattgefunden, das sich von Zentral-<br />

21 Zawtra 28 (Juni 1996).<br />

22 »What Russia Wants in the Transcaucasus and Central Asia«,<br />

Nesawissimaja Gaseta, 24. Januar 1995.

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