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304 <strong>Die</strong> <strong>einzige</strong> <strong>Weltmacht</strong><br />

ka weltweit für eine Stärkung der internationalen geopolitischen<br />

Stabilität einsetzt und den verlorengegangenen Optimismus<br />

des Westens wiederbelebt. <strong>Die</strong>ser wird sich erst dann<br />

wieder einstellen, wenn die Staatengemeinschaft bewiesen hat,<br />

daß sie in der Lage ist, mit den sozialen Problemen im Innern<br />

und den geopolitischen Herausforderungen, die von außen an<br />

sie herantreten, gleichzeitig fertig zu werden.<br />

Ob der Westen seinen Optimismus wiederfindet und ob<br />

die westlichen Werte international Allgemeingut werden,<br />

hängt jedoch nicht allein von Amerika und Europa ab. Japan<br />

und Indien führen vor, daß auch in Asien, sowohl in hochentwickelten<br />

Staaten als auch in solchen, die immer noch<br />

als Entwicklungsländer gelten müssen, die Menschenrechte<br />

Achtung genießen und demokratische Experimente eine<br />

zentrale Rolle spielen können. Daher kann demokratische<br />

Kontinuität in Japan und Indien als eine zuversichtlichere<br />

Perspektive für die zukünftige politische Gestalt der Welt gar<br />

nicht hoch genug bewertet werden. Tatsächlich legen die Erfahrungen<br />

dieser beiden Staaten sowie Südkoreas und Taiwans<br />

nahe, daß Chinas anhaltendes Wirtschaftswachstum vielleicht<br />

auch eine fortschreitende Demokratisierung des politischen<br />

Systems mit sich bringen könnte, sobald das Land stärker in die<br />

internationale Staatengemeinschaft eingebunden ist und von<br />

daher gedrängt wird, einen Wandel herbeizuführen.<br />

Sich diesen Herausforderungen zu stellen ist Amerikas<br />

Bürde und auch seine besondere Verantwortung. Damit<br />

eine wirksame Antwort darauf gefunden werden kann, muß<br />

angesichts des Zustands, in dem sich die amerikanische<br />

Demokratie derzeit befindet, zunächst in der Öffentlichkeit<br />

Einvernehmen darüber erzielt werden, daß sich die USA an der<br />

Schaffung eines sich erweiternden Rahmens stabiler geopolitischen<br />

Zusammenarbeit weiterhin betei-ligen müssen, eines<br />

Rahmens, der weltweite Anarchie verhindert und die Gefahr

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