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Die-einzige-Weltmacht evtl doppel

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Schlussfolgerungen 283<br />

und fortzuschreiben. <strong>Die</strong>s erfordert ein hohes Maß an<br />

Taktieren und Manipulieren, damit keine gegnerische Koalition<br />

zustande kommt, die schließlich Amerikas Vorrangstellung in<br />

Frage stellen könnte, ganz abgesehen davon, daß dies einem<br />

einzelnen Staat so schnell nicht gelänge. Mittelfristig sollte<br />

die eben beschriebene Situation allmählich einer anderen<br />

weichen, in der auf zunehmend wichtigere, aber strategisch<br />

kompatible Partner größeres Gewicht gelegt wird, die,<br />

veranlaßt durch die Führungsrolle Amerikas, am Aufbau eines<br />

kooperativeren transeurasischen Sicherheitssystems mitwirken<br />

können. Schließlich, noch längerfristiger gedacht, könnte sich<br />

aus diesem ein globaler Kern echter gemeinsamer politischer<br />

Verantwortung herausbilden.<br />

Zunächst besteht die Aufgabe darin sicherzustellen, daß<br />

kein Staat oder keine Gruppe von Staaten die Fähigkeit erlangt,<br />

die Vereinigten Staaten aus Eurasien zu vertreiben oder<br />

auch nur deren Schiedsrichterrolle entscheidend zu beeinträchtigen.<br />

<strong>Die</strong> Festigung des transkontinentalen geopolitischen<br />

Pluralismus sollte jedoch nicht Selbstzweck sein, sondern nur<br />

dem mittelfristigen Ziel, echte strategische Partnerschaften in<br />

den Schlüsselregionen Eurasiens zu bilden, dienen. Es ist nicht<br />

anzunehmen, daß ein demokratisches Amerika sich auf Dauer<br />

der schwierigen, aufreibenden und kostspieligen Aufgabe zu<br />

widmen gewillt sein wird, Eurasien durch dauerndes Taktieren<br />

und Manipulieren in den Griff zu bekommen, und dabei weltweit<br />

seine militärischen Ressourcen einsetzt, um die regionale<br />

Dominanz irgendeiner Macht zu verhindern. <strong>Die</strong> erste Phase<br />

muß daher logisch und planvoll in die zweite überleiten, eine<br />

Phase, in der eine friedliche Hegemonie der USA andere auch<br />

weiterhin davon abhält, diese in Frage zu stellen, weil zum<br />

einen der Preis, den sie dafür bezahlen müßten, zu hoch ist<br />

und zum andern Amerika die vitalen Interessen derer, die in<br />

Eurasien regionale Zielsetzungen verfolgen, nicht bedroht.

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