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Die-einzige-Weltmacht evtl doppel

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Schlussfolgerungen 305<br />

eines plötzlichen Aufstiegs einer neuen Macht erfolgreich hinausschiebt.<br />

<strong>Die</strong>se beiden Ziele – weltweite Anarchie zu verhindern<br />

und das Emporkommen eines Rivalen um die Macht zu<br />

vereiteln – sind untrennbar mit der längerfristigen Zielsetzung<br />

verbunden, die dem weltweiten Engagement Amerikas zugrunde<br />

liegt: nämlich, ein dauerhaftes Rahmenwerk globaler geopolitischer<br />

Zusammenarbeit zu schmieden.<br />

Leider waren alle bisherigen Versuche, eine neue zentrale<br />

und globale Zielsetzung der Vereinigten Staaten nach dem<br />

Ende des Kalten Krieges aufzuzeigen, eindimensional. Sie<br />

versäumten es, die notwendige Verbesserung der menschlichen<br />

Lebensbedingungen mit dem Gebot, die zentrale Rolle<br />

der USA in der Weltpolitik zu bewahren, zu verknüpfen.<br />

Beispiele für derartige Bemühungen aus jüngster Zeit gibt es<br />

genug. Der »selbstbewußte Multilateralismus« für den die Clinton-Administration<br />

in den ersten beiden Jahren ihrer Amtszeit<br />

eintrat, zog die Realitäten derzeitigen Macht nicht genügend<br />

in Betracht. <strong>Die</strong> anschließend vertretene alternative Position,<br />

Amerika solle das Augenmerk auf eine weltweite »demokratische<br />

Erweiterung« richten, ließ außer acht, daß die USA auch in<br />

Zukunft die weltweite Stabilität erhalten oder sich sogar für einige<br />

zweckdienliche (aber bedauerlicherweise nicht »demokratische«)<br />

zwischenstaatliche Beziehungen, wie etwa zu China,<br />

einsetzen müsse. Noch unbefriedigender verliefen Appelle, bei<br />

denen es um konkretere Fragen ging wie zum Beispiel um die<br />

Beseitigung der ungerechten Güterverteilung auf der Welt, den<br />

Aufbau einer besonderen »strategischen Partnerschaft« mit<br />

Rußland oder die Begrenzung der Waffenexporte. Auch andere<br />

Alternativen – daß Amerika sich auf den Schutz der Umwelt<br />

konzentrieren oder, noch konkreter, auf die Bekämpfung lokaler<br />

Kriege konzentrieren sollte – verloren gern die für eine<br />

<strong>Weltmacht</strong> grundlegenden Fakten aus dem Auge. Folglich ist<br />

keine der oben angeführten Losungen der Notwendigkeit ge-

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