19.10.2016 Aufrufe

Die-einzige-Weltmacht evtl doppel

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

234 <strong>Die</strong> <strong>einzige</strong> <strong>Weltmacht</strong><br />

scheinlich würde ein solcher Versuch zu wirtschaftlicher Stagnation<br />

führen und eine politische Explosion auslösen. Eine<br />

freiwillige Isolation wäre auf alle Fälle das Ende jedes ernsthaften<br />

chinesischen Anspruchs auf regionale Vorherrschaft,<br />

geschweige denn auf eine führende Rolle im internationalen<br />

Machtgefüge. Zudem hängt für das Land zuviel von einem<br />

Zugang zur Welt ab, und diese Welt ist, anders als die von 1474,<br />

einfach zu allgegenwärtig, um wirksam ausgesperrt zu werden.<br />

Daher gibt es zu einer weiteren Öffnung Chinas gegenüber der<br />

Welt keine praktische, wirtschaftlich rentable und politisch<br />

gangbare Alternative. <strong>Die</strong> Forderung nach Demokratisierung<br />

wird die chinesische Führung nicht mehr loslassen. Sie kann<br />

sich weder ihr noch der ihr verbundenen Menschenrechtsfrage<br />

allzu lange entziehen. Deshalb wird Chinas zukünftiger<br />

Fortschritt ebenso wie sein Auftreten als Großmacht im hohen<br />

Maße davon abhängen, wie geschickt seine herrschende Elite<br />

die Machtübergabe von der jetzigen Herrschergeneration auf<br />

ein jüngeres Team handhabt und mit der wachsenden Spannung<br />

zwischen den ökonomischen und politischen Strukturen des<br />

Landes fertig wird.<br />

Vielleicht gelingt es der chinesischen Führung, einen langsamen<br />

und evolutionären Übergang zu einem sehr begrenzten<br />

Wahlautoritarismus herbeizuführen, in welchem eine gewisse<br />

politische Mitsprache der Bevölkerung auf unterer Ebene<br />

hingenommen wird; danach könnte sie sich auf einen echten<br />

Parteienpluralismus zubewegen, der ein größeres Gewicht auf<br />

Anfänge einer verfassungsmäßigen Regierung einschließt. Ein<br />

solch kontrollierter Übergang entspräche den Erfordernissen<br />

der zunehmend offeneren Wirtschaftsdynamik des Landes<br />

besser als das Festhalten an dem Machtmonopol einer <strong>einzige</strong>n<br />

Partei.<br />

Eine solch kontrollierte Demokratisierung verlangt von<br />

der politischen Führung Chinas außerordentliches Geschick

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!