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240 <strong>Die</strong> <strong>einzige</strong> <strong>Weltmacht</strong><br />

schlechteren Karten, während seine fernöstliche Provinz in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht zunehmend auf enge Bindungen zur chinesischen<br />

Mandschurei angewiesen ist. Ähnliche ökonomische<br />

Kräfte sind auch in Chinas Beziehungen zur Mongolei am Werk,<br />

die kein russischer Satellitenstaat mehr ist und deren formelle<br />

Unabhängigkeit China widerwillig anerkannt hat.<br />

Eine regionale Einflußsphäre Chinas ist also im Entstehen<br />

begriffen. Eine Einflußsphäre sollte jedoch nicht mit einer<br />

Zone politischer Vorherrschaft verwechselt werden, wie sie<br />

die Sowjetunion früher in Osteuropa ausübte. Sie ist sozioökonomisch<br />

poröser und auf politischem Gebiet weniger von der<br />

Monopolstellung eines Staates geprägt. Nichtsdestoweniger<br />

entsteht dabei ein geographischer Raum, in dem die einzelnen<br />

Staaten bei der Festlegung ihrer jeweiligen Politik auf die<br />

Interessen, Standpunkte und voraussichtlichen Reaktionen der<br />

regional bestimmenden Macht besondere Rücksicht nehmen.<br />

Kurz, eine chinesische Interessensphäre – vielleicht wäre Sphäre<br />

der Rücksichtnahme auf chinesische Interessen eine passendere<br />

Formulierung – läßt sich dadurch charakterisieren, daß die erste<br />

Frage, die man sich in den verschiedenen Hauptstädten bei<br />

einem auftauchenden Problem stellt, lautet: »Was sagt Peking<br />

dazu?«<br />

<strong>Die</strong> nachfolgende Karte (Seite 242) zeigt das Einflußgebiet,<br />

das ein in der Region dominierendes China im Laufe des nächsten<br />

Vierteljahrhunderts erlangen könnte und stellt darüber<br />

hinaus die mögliche Einflußsphäre einer <strong>Weltmacht</strong> China<br />

dar, falls es – allen bereits erwähnten inneren und äußeren<br />

Hindernissen zum Trotz – tatsächlich eine werden sollte. Ein<br />

in der Region dominierendes Großchina, das die politische<br />

Unterstützung seiner ungeheuer reichen und wirtschaftlich<br />

mächtigen Diaspora in Singapur, Bangkok, Kuala Lumpur,<br />

Manila und Jakarta, gar nicht zu reden von Taiwan und<br />

Hongkong, gewänne (einige überraschende Daten hierzu fin-

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