Vorlesungsverzeichnis - Hochschule für Bildende Künste Dresden
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KunstTherapie<br />
Aufbaustudium KunstTherapie<br />
Dauer: 4 Semester<br />
Kunst ist ein Spiegel der Wirklichkeit und damit auch des Menschen; gerade<br />
darin liegt ihr Potenzial. KünstlerInnen sind geübt, eigene und fremde<br />
Arbeiten im Kontext zeitgenössischer Kunst zu reflektieren, sich selbst zu<br />
hinterfragen und Stellung zu beziehen. Sie können bildnerische Entstehungsprozesse<br />
nachvollziehen und Entwicklungsmöglichkeiten darin erkennen.<br />
Künstlerisches Tun ist lösungsorientiert, ist eine handelnde wie<br />
seelisch-geistige Auseinandersetzung. Das Durcharbeiten einer künstlerischen<br />
Fragestellung mit allen Widerständen und Höhepunkten entspricht<br />
in seinen formalen Gestaltungsphänomenen therapeutischen Prozessen.<br />
Auch die therapeutische Arbeit fußt auf der Basis von Wissen, Flexibilität<br />
und Erfahrung. Sie folgt bestimmten (psychischen) Gesetz mäßigkeiten und<br />
ist gleichzeitig offen <strong>für</strong> neue und ungewohnte Schritte, lässt in einem geschützten<br />
Rahmen Raum <strong>für</strong> die situativen Momente und die persönliche<br />
(Lebens-)Gestaltung des/der PatientIn.<br />
Das Aufbaustudium KunstTherapie erschließt KünstlerInnen ein neues Berufsfeld<br />
in Erweiterung ihrer künstlerischen Position. Es vermittelt ihnen<br />
therapeutische Kompetenz, um den Patienten ihre differenzierten Erfahrungen<br />
mit den künstlerischen Medien zur Verfügung stellen zu können.<br />
Umfassendes psychologisch-medizinisches Wissen und ein Verständnis<br />
psychodynamischer Vorgänge bilden die Grundlagen <strong>für</strong> ein verantwortungsbewusstes<br />
Arbeiten. Den Studierenden wird eine Orientierung in einem<br />
breiten Spektrum ermöglicht, um in der Auseinandersetzung mit den<br />
Lehrangeboten eine eigene künstlerisch-therapeutische Haltung zu entwickeln.<br />
Mittelpunkt ist die künstlerische Basis der Ausbildung. Im Zen trum<br />
der Aufmerksamkeit stehen die Parallelen, Differenzen und Synergien<br />
künstlerischer und therapeutischer Prozesse sowie die Aspekte nonverbaler<br />
Kommunikation. Das kunsttherapeutische Konzept greift weit, um die<br />
entsprechenden therapeutischen Schulen einzubeziehen. Bekannte KunsttherapeutInnen<br />
vertiefen als GastdozentInnen ihre spezifischen Methoden.<br />
der Kenntnis des bildnerischen Ausdrucks, seiner Entwicklung, Wirkung,<br />
Handhabung und Möglichkeiten. Sie erfordert die Fähigkeit und Bereitschaft<br />
zur differenzierten Beziehungsaufnahme und Wahrnehmung des<br />
Gegenübers, sowie die Fähigkeit zur Empathie bei gleichzeitiger Distanz<br />
und Reflexion der kunsttherapeutischen Interventionen. Fach theoretische<br />
Grundlagen und Qualitätssicherung unterstützen die Metho denlehre. Praktische<br />
therapeutische Fähigkeiten werden in Form von super vidierten Praktika<br />
und Projekten erworben und erprobt. Schwer punkt in der Lehre ist die<br />
Vermittlung einer künstlerisch-therapeutischen Grundhaltung anhand der<br />
eigenen künstlerischen Auseinandersetzung,<br />
ist die Übung des Perspektivenwechsels, des präzisen Schauens und Verbalisierens.<br />
Selbstreflexion und Praxisbezogenheit sowie die Schulung der<br />
Wahrnehmung an sich bilden die Basis des Unterrichts. Eine studienbegleitende<br />
Lehrtherapie/Eigentherapie wird empfohlen.<br />
Das Studium umfasst ca. 30 Wochenstunden mit praktischen und theoretischen<br />
Lehrveranstaltungen. Praktika von insgesamt 660 Stunden werden<br />
kontinuierlich supervidiert. Sie finden studienbegleitend einen Tag<br />
wöchent lich vom 1.–3. Semester und ab dem 2. Semester in der vorlesungsfreien<br />
Zeit als Projekt- und Blockpraktikum statt.<br />
Das Studium gliedert sich in folgende fünf Bereiche: Fachtheoretische<br />
Grundlagen (Medizin, Psychologie, Philosophie), Methodik und Praxis der<br />
KunstTherapie (allgemeine und spezifische therapeutische Methodenlehre),<br />
Künstlerischer Schwerpunkt (Arbeitsbesprechung, Projekte,<br />
Analogie arbeit), KunstTherapie als integratives Berufsfeld (Kunst und<br />
Wissenschaft, Forschung, interdisziplinäre Therapieansätze), Qualitätssicherung<br />
(Supervision, Dokumentation)<br />
Weitere Informationen können angefordert werden (siehe Seite 175).<br />
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Durch Seminare mit hohen Selbsterfahrungsanteilen sind die Studen tIn nen<br />
gefordert, sich kunsttherapeutische Kompetenz anzueignen. Diese bedarf<br />
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