Bremen erleben 2017_Internet
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WIRTSCHAFT UND ARBEIT 119<br />
vationskultur – das sind die wesentlichen Pfunde<br />
des Außenhandelsstandortes <strong>Bremen</strong>. Darüber<br />
hinaus hat der Standort noch einen ganz edlen<br />
Schmierstoff, der die Internationalität der Stadt verkörpert<br />
und befördert. Von den 350 Honorarkonsuln<br />
in Deutschland – ehrenamtlich tätige, zumeist aus<br />
der Wirtschaft stammende, bei der Regierung<br />
akkreditierte Repräsentanten eines Landes – haben<br />
allein 44 ihren Sitz in <strong>Bremen</strong>. Es ist ein sehr<br />
engagierter Zirkel von Menschen, die die Verbindung<br />
zwischen ihrem Entsendeland und Deutschland<br />
bzw. <strong>Bremen</strong> auf vielfältige Art stärken.<br />
Sie kümmern sich um Wirtschaftsdelegationen<br />
oder Ministerbesuche, organisieren Reisen oder<br />
Empfänge, sind im Interesse der Bürger ihres Entsendelandes<br />
amtlich-behördlich tätig, und sie pflegen<br />
den persönlichen Austausch, der heute so<br />
wichtig ist wie eh und je. Hylke Boerstra, ein Reeder,<br />
ist der Vize-Doyen des Konsular-Korps in <strong>Bremen</strong><br />
und wie seine konsularischen Kollegen ein<br />
ausgewiesener „Wirtschaftsnetzwerker“. Das macht<br />
das Konsular-Korps so wertvoll für das bilaterale<br />
Beziehungsgeflecht. „Wir sind Auge, Nase und<br />
Ohr für unseren jeweiligen Entsendestaat“, sagt<br />
Boerstra, der die Niederlande vertritt und seinem<br />
Entsendeland, wie die übrigen Konsuln auch,<br />
besonders nahe steht. „Wir beobachten, was sich<br />
in <strong>Bremen</strong> tut, nehmen Stimmungen und Strömungen<br />
auf, bauen Kontakte auf und fördern<br />
Begegnungen in Kultur und Wissenschaft.“ In beide<br />
Richtungen, das heißt, sie sind zugleich ein<br />
geschätzter, informeller Kommunikationskanal für<br />
bremische Institutionen und die Landesregierung,<br />
somit sind die Honorarkonsuln auch quasi Botschafter<br />
<strong>Bremen</strong>s.<br />
Die Konsuln sind, so sagt es ihr Vize-Doyen, „begeisterte<br />
Freiwillige“, die in Ergänzung zu den<br />
regelmäßig wechselnden Berufsdiplomaten einen<br />
unschlagbaren Vorteil haben: Sie verfügen über<br />
ein dicht geknüpftes Netzwerk vor Ort, das die<br />
Handelsaktivitäten befruchtet. Den ersten Eintrag<br />
in der bremischen Konsulatschronik schrieben<br />
übrigens die Amerikaner: 1794 schickte George<br />
Washington einen Konsul nach <strong>Bremen</strong> und eröffnete<br />
hier eines der ersten Konsulate überhaupt<br />
auf dem europäischen Kontinent. Ein starkes Signal.<br />
Der Handel mit den USA hatte und hat in <strong>Bremen</strong><br />
eine besondere Bedeutung. Ulf Buschmann ■<br />
INFO<br />
www.bremen.de<br />
www.handelskammer-bremen.de<br />
www.hwk-bremen.de<br />
www.konsulate.de/konsulate/<br />
konsulate_in_bremen_info.php<br />
www.sparkasse-bremen.de<br />
www.wirtschaft.bremen.de<br />
Die Häfen sind technisch hochmodern<br />
und rasant schnell – damit fraglos eines<br />
der bremischen Assets, wenn man<br />
bedenkt, dass Deutschland 95 Prozent<br />
seines Außenhandels über den Seeweg<br />
abwickelt.