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160 SOZIALES UND GESUNDHEIT<br />
Senioren in <strong>Bremen</strong>: Alt ist nicht<br />
gleich alt<br />
Älter werden ist nichts für Feiglinge, heißt es. Aber so<br />
schlimm ist es auch nicht: In <strong>Bremen</strong> gibt es für Senioren<br />
jeden Alters ein breites Angebot für Wohnen, Freizeit,<br />
Bildung und ehrenamtliches Engagement.<br />
Woltmershausen hat ihn, Huchting und Gröpelingen<br />
haben ihn, und fünf weitere Stadtteile haben ihn<br />
auch: den Stadtteilplan für ältere Menschen. Seit<br />
2011 haben Projektteams aus bislang acht Stadtteilen<br />
die Pläne zusammen mit der edition axent erarbeitet.<br />
Wo im Stadtteil liegen die schönsten Spazierrouten?<br />
Gibt es auf der Strecke ein Café, eine<br />
Parkbank oder eine öffentliche Toilette? Antworten<br />
geben die Pläne für den jeweiligen Stadtteil, außerdem<br />
sind Wochenmärkte, Postfilialen und Apotheken<br />
eingezeichnet. Ein Mix aus Service und Information<br />
sowie Anregungen für Freizeit, Bewegung<br />
und Kultur, der von den Senioren in den jeweiligen<br />
Stadtteilen stark nachgefragt wird.<br />
Denn es gibt immer mehr rüstige Senioren in der<br />
Stadt: Im Sommer 2015 lebten in <strong>Bremen</strong> rund<br />
117 000 Einwohner im Alter von 65 Jahren oder älter,<br />
das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />
von etwa 21 Prozent. Im Jahr 2030 werden<br />
es voraussichtlich 136 000 Menschen sein, die<br />
älter als 65 Jahre sind. Da gilt es, frühzeitig Angebote<br />
und Strukturen zu schaffen, die den Senioren<br />
möglichst viel Teilhabe an der Gesellschaft bieten.<br />
Neben Kultur- und Freizeitangeboten gehören insbesondere<br />
auch ausreichende Angebote an altersgerechten<br />
Wohnungen, Pflege, ärztlicher und häuslicher<br />
Versorgung dazu. Oberstes Ziel ist es, das<br />
selbstbestimmte Leben in den eigenen vier Wänden<br />
so lange zu ermöglichen, wie es irgendwie<br />
geht. Und es geht: So helfen die Pflegedienste zum<br />
Beispiel der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas oder des<br />
Arbeiter-Samariter-Bundes, auch gibt es Angebote<br />
wie Essen auf Rädern oder den Hausnotruf. Diese<br />
Dienste können vieles übernehmen und pflegende<br />
Angehörige unterstützen.<br />
Broschüre „Älter werden in <strong>Bremen</strong>“<br />
Einen guten Überblick für Senioren gibt die Broschüre<br />
„Älter werden in <strong>Bremen</strong>“, die inzwischen<br />
jedes Jahr neu erscheint. Der Wegweiser informiert<br />
über Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen und über<br />
die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements,<br />
befasst sich mit den Themen Bildung,<br />
Hobby und Sport, Gesundheit und Ernährung. Ausführlich<br />
wird das Thema „Wohnen im Alter“ behandelt,<br />
verschiedene Wohnformen werden vorgestellt,<br />
außerdem gibt es das Bremer Heimverzeichnis und<br />
einen Mietspiegel sämtlicher Pflege- und Wohneinrichtungen<br />
nach Stadtteilen geordnet.<br />
Die Broschüre ist kostenlos und liegt an insgesamt<br />
rund 300 Stellen wie zum Beispiel im Rathaus, in<br />
Ortsämtern, Dienstleistungszentren und Pflegezentren<br />
sowie Bibliotheken aus.<br />
Angebote im gesamten Stadtgebiet<br />
<strong>Bremen</strong> soll eine altenfreundliche Stadt sein. Dazu<br />
gehört auch, dass Senioren dabei unterstützt werden,<br />
selbstbestimmt zu leben. Diese Ziele hat das<br />
Referat „Ältere Menschen“ der Stadt <strong>Bremen</strong> fest<br />
im Blick. Übers gesamte Stadtgebiet verteilt gibt es<br />
diesbezüglich zahlreiche Angebote und Institutionen.<br />
Sei es für eine neutrale und umfassende Beratung<br />
zu Themen wie Alter, Wohnen oder Pflege oder<br />
auch für Begegnungen und gemeinsame Aktivitäten<br />
jeglicher Art. So gibt es allein 17 Dienstleistungszentren,<br />
28 Begegnungsstätten, zwei Pflegestützpunkte<br />
und die Wohnberatungsstelle kom.fort,<br />
die allesamt von der Stadt <strong>Bremen</strong> gefördert werden.<br />
Eine Übersicht über die Angebote und Ansprechpartner<br />
sowie weiterführende Informationen<br />
zum Thema Pflege gibt es unter www.soziales.<br />
bremen.de > Soziales > Ältere Menschen.<br />
Ein konkretes Beispiel für die Angebote ist die „Aufsuchende<br />
Altenarbeit – Hausbesuche“. Das ehemalige<br />
Modellprojekt hat sich zu einem Regelangebot<br />
der offenen Altenhilfe in den Stadtteilen Gröpelingen,<br />
Hemelingen, Obervieland und Blumenthal entwickelt.<br />
Unter dem Motto „Begegnen, Besuchen,<br />
Begleiten und Beraten“ besuchen Freiwillige isoliert<br />
lebende, ältere Menschen, leisten ihnen Gesellschaft<br />
oder begleiten sie bei Spaziergängen oder<br />
Einkäufen. Durch diese Unterstützung sind ältere<br />
Menschen weniger einsam und können zudem länger<br />
zu Hause wohnen bleiben.<br />
Wohnen: Betreut und barrierefrei<br />
Nehmen jedoch altersbedingte Beschwerden zu,<br />
machen viele Senioren den großen Schritt und ziehen<br />
in ein Seniorenheim. Die Bremer Heimstiftung<br />
zum Beispiel hat 27 Häuser in <strong>Bremen</strong>, davon sind<br />
sechs Stiftungsresidenzen. Zwischen Residenzen<br />
und Seniorenwohnheimen gibt es keinen wirklichen<br />
Unterschied – außer dass die Seniorenresidenzen<br />
oftmals einen etwas gehobenen Standard und eine<br />
etwas bessere Lage haben. Wie zum Beispiel die<br />
Stiftungsresidenz an der Marcusallee direkt am<br />
Rhododendronpark. Oder das Stadtteilhaus St.<br />
Remberti, von dort aus sind es nur ein paar Schritte<br />
in die Wallanlagen und weiter in die Innenstadt. Die<br />
Bremer Heimstiftung wurde 1953 vom Bremer