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Bremen erleben 2017_Internet

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130 WIRTSCHAFT UND ARBEIT<br />

<strong>Bremen</strong>-Nord: Potenziale an<br />

hohen Ufern<br />

Die drei Stadtteile Burglesum, Vegesack und<br />

Blumenthal bilden den Stadtbezirk <strong>Bremen</strong>-Nord.<br />

Dort gibt es eine Reihe von Unternehmen, die<br />

auf ihren jeweiligen Gebieten führend sind und<br />

sogar Bau- und Architekturstile beeinflussen.<br />

Schon im 19. Jahrhundert waren Schiffsreisende<br />

fasziniert. Auf dem Weg nach Bremerhaven passierten<br />

sie nach der „bremischen Wüste“ das<br />

„hohe Ufer bei Vegesack“. So und ähnlich ist es in<br />

der Geschichtsschreibung überliefert. Heute ist das<br />

„hohe Ufer“ ein Teil <strong>Bremen</strong>s – genau genommen<br />

des Stadtteils Vegesack. Er bildet zusammen mit<br />

Burglesum und Blumenthal den Stadtbezirk <strong>Bremen</strong>-Nord.<br />

Dort leben rund 96 000 Menschen. Die<br />

hohen Ufer bilden so etwas wie die grüne Nordbremer<br />

Linie – von Burg bis Farge-Rekum, von<br />

Knoops Park über den Stadtgarten Vegesack und<br />

Wätjens Park bis Farge-Rekum.<br />

Grün, nur landschaftlich nicht so erhebend, ist auch<br />

das Werderland. Es grenzt an das Stahlwerk von<br />

ArcelorMittal und an den Bremer Industriepark<br />

BIP. Beide markieren den politisch-geografischen<br />

Beginn von <strong>Bremen</strong>-Nord. Der damalige Thyssen-<br />

Krupp-Konzern verkaufte nicht mehr benötigte<br />

Flächen an die Stadt <strong>Bremen</strong>. Dort siedeln sich seit<br />

über 20 Jahren auf einer Gesamtfläche von 140<br />

Hektar kleine und mittelständische Betriebe an.<br />

Kunststoff- und metallverarbeitende Betriebe, Recyclingunternehmen,<br />

Logistiker und Laborbetriebe<br />

haben im BIP eine neue Heimat gefunden. Inzwischen<br />

sind dort noch 22,1 Hektar Fläche zu haben.<br />

Ein Dach für Sotschi<br />

Wenn das Wetter gut ist, reicht der Blick vom<br />

Industriepark bis in das Herz Burglesums hinein<br />

über das hohe Ufer hinweg. Rechts von der St.<br />

Martini-Kirche aus dem 12. Jahrhundert werden<br />

Dinge entwickelt, die weltweit so etwas wie eine<br />

kleine Revolution ausgelöst haben. Mit hanseatischer<br />

Bescheidenheit entwickeln und produzieren<br />

die Mitarbeiter von Vector Foiltec im Herzen Burglesums<br />

Dächer aus Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE).<br />

Vector Foiltec kombiniert den Kunststoff mit hochwertigen<br />

Aluminiumrahmen und fertig ist das<br />

Erfolgsprodukt Texlon. Von der Wirkung haben sich<br />

weltweit Millionen Menschen überzeugen können.<br />

Mit der Burglesumer Technologie sind unter anderem<br />

die Olympiastadien im russischen Sotschi und<br />

der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku, das<br />

Nationalstadion in Singapur und das Adelaide<br />

Entertainment Center gebaut worden.<br />

Dafür ist Teamgeist erforderlich. Den können die<br />

Vector Foiltec-Mitarbeiter nicht weit entfernt schulen:<br />

im Seilgarten Lesum. Er befindet sich im Friedehorstpark<br />

und ist ein wesentlicher Bestandteil<br />

der Stiftung Friedehorst, die sich als einer der größten<br />

Arbeitgeber <strong>Bremen</strong>-Nords bezeichnen darf.<br />

Rund 1400 Mitarbeitende kümmern sich um Senioren<br />

und Menschen mit Behinderungen. Andere<br />

werden im Berufsförderungszentrum wieder fit<br />

gemacht für den Arbeitsmarkt.<br />

Besonders viel Anerkennung hat die 1947 von<br />

deutschen und amerikanischen Christen gegründete<br />

Einrichtung für die Gründung und Errichtung<br />

des Neurologischen Rehabilitationszentrums für<br />

Kinder und Jugendliche bekommen. Mädchen und<br />

Jungen, die zum Beispiel nach einem schweren<br />

Unfall Kopfverletzungen und Folgeschäden davongetragen<br />

haben, machen unter Anleitung von Ärzten<br />

und speziell geschulten Pflegekräften kleine<br />

und große Schritte zurück in ein normales Leben.<br />

Oftmals begleitet von Freudentränen der Eltern.<br />

Jacobs University: 103 Nationen zu Gast<br />

Nur wenige hundert Meter vom hohen Ufer an der<br />

Lesum entfernt erstreckt sich auf 34 Hektar<br />

Deutschlands einzige wirkliche private Lehranstalt:<br />

die Jacobs University <strong>Bremen</strong>. Sie ist noch jung,<br />

gegründet 2001. Fast 1200 junge Menschen aus<br />

103 Nationen studieren und forschen in den drei<br />

großen Bereichen Mobility, Health und Diversity.<br />

Natürlich auf Englisch. Gut 640 Bachelor-, 362 PhDund<br />

114 Masterabsolventen erarbeiten sich die<br />

Grundlagen, um Wirtschaft und Gesellschaft in die<br />

globale Zukunft zu führen. Dabei haben die jungen<br />

Leute auch noch Zeit, um sich ehrenamtlich zu<br />

engagieren.<br />

Davon profitiert ein globales Unternehmen, dessen<br />

Ideen seit vielen Jahrzehnten die maritime Welt<br />

verzaubern. Es ist die 1824 gegründete Lürssen-<br />

Werft. Nicht Massenprodukte, sondern zivile und<br />

militärische Spezialschiffe sind ihr Metier. Heute<br />

erstreckt sich das Werftgelände von der Verwaltung<br />

am Museumshafen Vegesack über den in<br />

den 1930er Jahren errichteten Produktionsstandort<br />

Lemwerder zurück auf die andere Weserseite.<br />

Lürssen hat einen Großteil des ehemaligen Vulkan-

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