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Bremen erleben 2017_Internet

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54 KULTUR UND FREIZEIT<br />

Musik überall: Im Konzertsaal,<br />

in den Clubs oder Open Air<br />

Musikliebhaber kommen in der Hansestadt das<br />

ganze Jahr über auf ihre Kosten. Ganz gleich, welche<br />

Tonart sie favorisieren. Hochkarätige Konzerte<br />

von Klassik über Jazz bis Pop stehen regelmäßig<br />

auf der breitgefächerten Agenda – von klassisch<br />

gediegen bis Experimentelles aus der Indie-Szene.<br />

<strong>Bremen</strong> und Musik – ein Nenner, der bestens aufgeht.<br />

Schließlich wussten das schon die berühmten<br />

Grimmschen Stadtmusikanten. Das Märchen ist ein<br />

Exportschlager und die kleine Statue mit Esel,<br />

Hund, Katze und Hahn eine der meistbesuchten<br />

touristischen Attraktionen der Hansestadt.<br />

Musikalisches Aushängeschild <strong>Bremen</strong>s ist jedoch<br />

seit nunmehr 27 Jahren das renommierte Musikfest.<br />

Das hochkarätig besetzte dreiwöchige Festival<br />

bringt Stars der internationalen Klassik- und Jazz-<br />

Szene in die Stadt, sorgt für spannende Cross Over-<br />

Hörerfahrungen und wartet mit erfrischenden Neuerungen<br />

auf. Intendant Thomas Albert ist es gelungen,<br />

das Musikfest als Visitenkarte für die Musikstadt<br />

<strong>Bremen</strong> und die umliegende Metropolregion<br />

zu etablieren und weiterzuentwickeln – lebendig,<br />

ideen- und facettenreich. Erstmals stand in diesem<br />

Jahr an jedem Festivalwochenende eine Oper auf<br />

dem Programm. Gefeierte Solisten wie Vivica<br />

Genaux, Patrizia Ciofi und Robin Johannsen sowie<br />

Rolando Villazón und Magdalena Kožená sorgten für<br />

ein wahres Sängerfest.<br />

Einer der Höhepunkte ist seit Jahren der Auftakt<br />

des Festivals Ende August. Der Konzertreigen<br />

„Eine große Nachtmusik“ rund um den aufwendig<br />

illuminierten Marktplatz sorgt für einen glanzvollen<br />

Start.<br />

Philharmoniker: Fast 200 Jahre<br />

Geschichte ganz modern<br />

Klassik ist nicht zeitgemäß? Von wegen! Im Sommer<br />

2016 sorgten die Bremer Philharmoniker für<br />

einen „Symphonic Mob“ mitten in einem Einkaufszentrum.<br />

Ein genialer Coup, um klassische Musik<br />

zu den Menschen zu bringen. Die Philharmoniker<br />

sind nicht nur ein brillantes Orchester, das in eigenen<br />

Konzertreihen sowie am Theater <strong>Bremen</strong> bei<br />

den Musiktheaterproduktionen für Verve und Inspiration<br />

sorgt, die Musiker engagieren sich zudem<br />

mit ihrer Musikwerkstatt oder in zahlreichen Schulprojekten<br />

für die Nachwuchsarbeit und haben auch<br />

längst die Sozialen Medien für sich entdeckt. Mehr<br />

als 1800 Freunde hat das Orchester auf seiner<br />

Facebookseite. Die Bremer Philharmoniker sind<br />

eines der weltweit traditionsreichsten Orchester<br />

mit einer fast 200-jährigen Geschichte – und sie<br />

gehen kontinuierlich neue Wege. Beispielsweise<br />

mit der jüngsten Kooperation mit der Hochschule<br />

für Künste (HfK) <strong>Bremen</strong>. Zwei Studierende der HfK<br />

sind Teilnehmer der Orchester-Akademie und dürfen<br />

sich zwischen die Pulte der Philharmoniker<br />

einreihen, wo ihnen erfahrene Musiker zur Seite<br />

stehen. Drei weitere Akademisten anderer Hochschulen<br />

ergänzen das Mentee-Programm.<br />

Kammerphilharmonie: Hochkarätig und<br />

niedrigschwellig<br />

Sie sind eines der besten Orchester weltweit und<br />

werden schon einmal als „Rebellen des Kulturbetriebs“<br />

bezeichnet: Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong>. Rund um den Globus werden die<br />

Profimusiker vor allem für ihre Beethoven- und<br />

Schumann-Interpretationen gefeiert – in der Heimatstadt<br />

sorgen die Konzerte in der „Glocke“ nicht<br />

selten für rauschhafte, elektrisierende Abende.<br />

Aktuell spielen sie unter der Leitung des estnischen<br />

Star-Dirigenten Paavo Järvi mehrere Stücke von<br />

Johannes Brahms ein. Wie immer mit großer Präzision<br />

und Akribie. Seit 2004 leitet Järvi den Klangkörper,<br />

der auf einem im Kulturbetrieb ungewöhnlichen<br />

Modell fußt. Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

<strong>Bremen</strong> gGmbH gehört komplett ihren<br />

Musikern. Jeder Instrumentalist ist Gesellschafter<br />

und mitverantwortlich für den künstlerischen wie<br />

wirtschaftlichen Erfolg. Und nicht nur das ist ungewöhnlich.<br />

Auch mit seinem Domizil machte das<br />

Spitzen-Orchester von sich reden. Mitten im Problemviertel<br />

Osterholz-Tenever schlugen die Musiker<br />

vor gut zehn Jahren in der Gesamtschule Ost<br />

ihr Lager auf – ein sich befruchtender Glücksfall.<br />

Mittlerweile sind zahlreiche gemeinsame Projekte<br />

entstanden, die nachweislich untermauern, dass<br />

Musik eine universelle Sprache ist.<br />

Ähnlich ist es beim Freiluftfestival „Sommer in Lesmona“,<br />

das längst Kultstatus besitzt. Im Knoops<br />

Park in Lesum lädt die Kammerphilharmonie jeden<br />

Sommer ein Wochenende lang zu einem besonderen<br />

Klassik-Vergnügen für Jung und Alt ein. Opulente<br />

Picknicktafeln, Kerzenschein und Klangerlebnis<br />

begeistern die Fans aus dem gesamten Norden<br />

immer wieder neu. Hier beweist klassische Musik<br />

eindrucksvoll, dass sie zugleich hochkarätig und niedrigschwellig<br />

ist.

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