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Der Kleigraben – die verpasste Chance für einen Radweg.<br />
BÜRGER SETZTEN SICH DURCH<br />
Ratsmitglieder duckten sich weg<br />
Eigentlich hätte es ein geniales<br />
Projekt werden können: Der<br />
Kleigraben wird auf der 450 m langen<br />
Strecke zwischen Jibi-Markt<br />
und Haardtstraße verrohrt, um<br />
seiner Aufgabe als Vorfluter auch<br />
ab der Krumholzstraße besser gerecht<br />
zu werden, wo das Bachbett<br />
um 40 cm ansteigt. Die Entwässerungsfunktion<br />
des Kleigrabens für<br />
die angrenzenden Siedlungsgebiete<br />
wäre optimiert. Denn durch<br />
das zwischenzeitlich entstandene<br />
Baugebiet südlich der Varenseller<br />
Straße zwischen Von-Galen- und<br />
Hammersenstraße sowie durch<br />
das nunmehr projektierte neue<br />
Baugebiet zwischen Varenseller<br />
Straße und Kernekampstraße<br />
ist der Druck zur kurzfristigen<br />
Lösung der Hochwasserproblematik<br />
am Kleigraben gewachsen.<br />
Wichtig ist, dass der Eigenbetrieb<br />
Abwasser der Stadt oberhalb<br />
der Verrohrung jederzeit einen<br />
Zugang zum Kleigraben-Kanal<br />
erhält, um beispielsweise Schadstellen<br />
im Rohrsystem oder Versandungen<br />
beheben zu können.<br />
Die Flächen über dem Graben<br />
dürfen also nicht bebaut oder in<br />
die Gartengestaltung der Anlieger<br />
einbezogen werden.<br />
Der Bürgerantrag erschien also<br />
sinnvoll, auf dem verrohrten<br />
Kleigraben einen Geh- und Radweg<br />
zu bauen, mit dem die Wohngebiete<br />
im Osten Wiedenbrücks<br />
besser erschlossen würden, der<br />
Schulweg sicherer gemacht und<br />
das Radwegenetz sinnvoll ergänzt<br />
wäre. Die Idee, »zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe zu schlagen«, so der<br />
frühere städtische Baudezernent<br />
Gerhard Serges, fanden aber die<br />
Anlieger zwischen Haardt- und<br />
Bielefelder Straße überhaupt<br />
nicht gut. Sie befürworten zwar<br />
die Verrohrung, sprechen sich<br />
aber gegen den Radweg aus. Ihre<br />
Sorge: Zunahme der Lärmbelästigung<br />
und Verschmutzung der hinteren<br />
Bereiche ihrer Grundstücke.<br />
Diese ablehnende Haltung hatten<br />
sie schon auf der Bürgeranhörung<br />
im Frühjahr 2013 mit Vehemenz<br />
deutlich gemacht. Die Verwaltung<br />
schlug aufgrund dieses massiven<br />
Wiederstands vor, auf den Gehund<br />
Radweg zu verzichten, um zumindest<br />
den Hochwasserschutz<br />
vollstrecken zu können. Bei den<br />
Ausschussmitgliedern fand dieser<br />
Vorstoß der Verwaltung allerdings<br />
keine Gegenliebe.<br />
Rückzieher beim<br />
Geh- und Radweg<br />
Peter Berenbrinck (SPD) war verärgert:<br />
Wenn es hart auf hart käme,<br />
dürfe man vor dem »hässlichen<br />
Wort Enteignung« nicht zurück<br />
schrecken. Dirk Kamin (UWG)<br />
forderte, sich von den Anliegern<br />
nicht das Heft des Handelns aus<br />
der Hand nehmen zu lassen.<br />
SONDERVERKAUF<br />
Samstag, 3. <strong>Dezember</strong><br />
von 9.00 bis 13.00 Uhr<br />
an der Nonenstraße 12 in Rheda-Wiedenbrück<br />
(gegenüber COR Fabrikgelände)<br />
COR.DE