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Wiedenbrück in den Rücken. Aus<br />
generationenlanger Verbundenheit<br />
zwischen der Fürstenfamilie<br />
und Rheda hätte das Festival hier<br />
vor Ort bleiben müssen. Warum<br />
wurden die Möglichkeiten dafür<br />
nicht diskutiert? Die getroffene<br />
Entscheidung wirkt so, als würden<br />
wir das Altstadtfest nach Bokel<br />
verlegen«.<br />
Es geht etwas kaputt<br />
Johannes Blomberg, bekannter<br />
Leineweber und Freund des Fürstenhauses,<br />
sagte auf unsere Nachfrage:<br />
»Bisher gab es immer gute<br />
Kontakte zu den Rhedaer Bürgern.<br />
Ich befürchte, dass er da jetzt auch<br />
etwas kaputt macht«.<br />
Mit gleicher Münze<br />
zurückzahlen?<br />
Der frühere Ortsheimatpfleger von<br />
Wiedenbrück, Christoph Beilmann<br />
meinte: »Die Stadt unterstützt in<br />
jeglicher Weise die Familie und<br />
den Schlossbereich. Wir zahlen für<br />
Parknutzung, Orangerie-Veranstaltungen,<br />
nicht gerade wenig. Dann<br />
die kostenlose Arbeit der Gärtner<br />
im Schlosspark.<br />
Ganz klar und deutlich würde ich<br />
der Prinzenfamilie beibringen:<br />
›Solltet Ihr nicht ein wenig der Stadt<br />
entgegen kommen, so werden wir<br />
auch unsere Unterstützung in Geld<br />
und Arbeit reduzieren!‹«<br />
Politik und Verwaltung sind<br />
gefragt<br />
Manfred Hegel, Heinrich Koch,<br />
Werner Eckert und Werner Schröder<br />
hatten in Rheda gemeinsam<br />
35.000 Euro für die Sanierung des<br />
Mühlrads am Schloss gesammelt<br />
und selber bei der Renovierung<br />
mit angepackt. Noch heute kümmern<br />
sie sich um das Mühlrad.<br />
Manfred Hegel sagte auf unsere<br />
Anfrage: »Meines Erachtens ist der<br />
entscheidende Grund für die Verlegung<br />
des Festivals nach Clarholz<br />
Bürgermeister Theo Mettenborg bat<br />
Sponsoren um Unterstützung für das<br />
Festival.<br />
eine unbefriedigende Situation<br />
bei den Einnahmen des Festivals.<br />
Alle anderen Gründe, wie z. B. ›die<br />
kurzen Wege‹ sind nach meiner<br />
Einschätzung vorgeschoben. Ich<br />
möchte mich an das Fürstenhaus<br />
wenden, die Verlegung des Festivals<br />
von Rheda nach Clarholz<br />
rückgängig zu machen. Parallel<br />
dazu sollte jetzt auch die Politik<br />
diskutieren, ob und inwieweit sie<br />
Maximilian Fürst zu Bentheim-Tecklenburg<br />
vor dem Lageplan des Klosters in<br />
Clarholz<br />
Möglichkeiten für die Unterstützung<br />
des Fürstenhauses bei einer<br />
Rückverlegung des Festivals nach<br />
Rheda-Wiedenbrück sieht. Wenn<br />
es zutrifft, dass die Verwaltung<br />
nach Kenntnis von der Verlegung<br />
nicht sofort den Rat einbezogen<br />
hat, finde ich das ein starkes<br />
Stück.«<br />
Raimund Kemper