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Das Stadtgespräch Dezember 2016

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Petra Andrews<br />

Schwarzarbeit<br />

und mangelhafte<br />

Werkleistung<br />

Der Kläger beauftragte den Beklagten<br />

mit der Ausführung von Dachausbauarbeiten.<br />

Vereinbart wurde<br />

ein Werklohn von 10.000 € ohne<br />

Umsatzsteuer. Der Beklagte führte<br />

die Arbeiten aus und stellte eine<br />

Rechnung ohne Steuerausweis. Der<br />

Kläger zahlte den geforderten Betrag.<br />

Mit der Klage begehrt er jetzt<br />

Rückzahlung von 8.300 € wegen<br />

Mängeln der Werkleistung.<br />

Der Beklagte hat bewusst gegen §<br />

1 Abs. 2 Nr. 2 SchwarzArbG verstoßen,<br />

indem er mit dem Kläger (der<br />

dies auch zu seinem Vorteil ausgenutzt<br />

hat) vereinbart hat, dass<br />

für den Werklohn keine Rechnung<br />

mit Steuerausweis gestellt und keine<br />

Umsatzsteuer gezahlt werden<br />

sollte.<br />

Der Bundesgerichtshof hat bereits<br />

entschieden, dass in solchen Fällen<br />

weder Mängelansprüche des Bestellers<br />

noch Zahlungsansprüche<br />

des Werkunternehmers bestehen.<br />

Dem Kläger (Besteller) steht auch<br />

kein Anspruch auf Ausgleich der<br />

Bereicherung des Beklagten (Unternehmers)<br />

zu, die darin besteht,<br />

dass er für die mangelhafte Werk-<br />

Lösung von<br />

Dr. Hugos<br />

Kinderseite (S.42)<br />

A-3; B-4; C-1; D-2<br />

leistung zu viel bezahlt hat. Zwar<br />

kann ein Besteller, der aufgrund eines<br />

nichtigen Vertrags Leistungen<br />

erbracht hat, von dem Unternehmer<br />

grundsätzlich die Herausgabe<br />

dieser Leistungen verlangen. Dies<br />

gilt jedoch gem. § 817 Satz 2 BGB<br />

nicht, wenn der Besteller mit seiner<br />

Leistung gegen ein gesetzliches<br />

Verbot verstoßen hat. <strong>Das</strong> ist hier<br />

der Fall. Entsprechend der Zielsetzung<br />

des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes,<br />

die Schwarzarbeit<br />

zu verhindern, verstößt nicht nur<br />

die vertragliche Vereinbarung der<br />

Parteien gegen ein gesetzliches<br />

Verbot, sondern auch die in Ausführung<br />

dieser Vereinbarung erfolgende<br />

Leistung, somit auch die<br />

Zahlung.<br />

Der Anwendung des § 817 Satz 2<br />

BGB stehen die Grundsätze von<br />

Treu und Glauben nicht entgegen.<br />

Die Durchsetzung der vom Gesetzgeber<br />

mit dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz<br />

verfolgten Ziele,<br />

die Schwarzarbeit effektiv einzudämmen,<br />

erfordert eine strikte<br />

Anwendung dieser Vorschrift.<br />

Bundesgerichtshof, Urteil vom<br />

11.06.2015 – VII ZR 216/14<br />

Fazit: Wenn ein Werkvertrag wegen<br />

Verstoßes gegen das SchwarzArbG<br />

nichtig ist, steht dem Besteller,<br />

der den Werklohn bereits gezahlt<br />

hat, gegen den Unternehmer auch<br />

dann kein Rückzahlungsanspruch<br />

unter dem Gesichtspunkt einer<br />

ungerechtfertigten Bereicherung<br />

zu, wenn die Werkleistung mangelhaft<br />

ist.<br />

Petra Andrews<br />

Rechtsanwältin für Familienrecht<br />

in der Kanzlei Swienty · Granas ·<br />

Döring & Collegen, Rheda-Wiedenbrück<br />

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IMPRESSUM:<br />

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Verbreitete Auflage: 2250<br />

. 0 an die Haushalte<br />

in Rheda-Wiedenbrück (einschl. der Ortsteile),<br />

kostenlos<br />

Birgit Ebeling, Eva Lange, Annika Ehlert,<br />

Thomas Beller, Sarina Düning<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Chefredakteur: Michael Ebeling<br />

Es gilt die Preisliste 09/<strong>2016</strong><br />

Anzeigenleitung: Birgit Ebeling & Sarina Düning Preise unverändert seit 07/2011<br />

Titelbild: Fotostudio Zeidler<br />

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