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53<br />
Petra Andrews<br />
Schwarzarbeit<br />
und mangelhafte<br />
Werkleistung<br />
Der Kläger beauftragte den Beklagten<br />
mit der Ausführung von Dachausbauarbeiten.<br />
Vereinbart wurde<br />
ein Werklohn von 10.000 € ohne<br />
Umsatzsteuer. Der Beklagte führte<br />
die Arbeiten aus und stellte eine<br />
Rechnung ohne Steuerausweis. Der<br />
Kläger zahlte den geforderten Betrag.<br />
Mit der Klage begehrt er jetzt<br />
Rückzahlung von 8.300 € wegen<br />
Mängeln der Werkleistung.<br />
Der Beklagte hat bewusst gegen §<br />
1 Abs. 2 Nr. 2 SchwarzArbG verstoßen,<br />
indem er mit dem Kläger (der<br />
dies auch zu seinem Vorteil ausgenutzt<br />
hat) vereinbart hat, dass<br />
für den Werklohn keine Rechnung<br />
mit Steuerausweis gestellt und keine<br />
Umsatzsteuer gezahlt werden<br />
sollte.<br />
Der Bundesgerichtshof hat bereits<br />
entschieden, dass in solchen Fällen<br />
weder Mängelansprüche des Bestellers<br />
noch Zahlungsansprüche<br />
des Werkunternehmers bestehen.<br />
Dem Kläger (Besteller) steht auch<br />
kein Anspruch auf Ausgleich der<br />
Bereicherung des Beklagten (Unternehmers)<br />
zu, die darin besteht,<br />
dass er für die mangelhafte Werk-<br />
Lösung von<br />
Dr. Hugos<br />
Kinderseite (S.42)<br />
A-3; B-4; C-1; D-2<br />
leistung zu viel bezahlt hat. Zwar<br />
kann ein Besteller, der aufgrund eines<br />
nichtigen Vertrags Leistungen<br />
erbracht hat, von dem Unternehmer<br />
grundsätzlich die Herausgabe<br />
dieser Leistungen verlangen. Dies<br />
gilt jedoch gem. § 817 Satz 2 BGB<br />
nicht, wenn der Besteller mit seiner<br />
Leistung gegen ein gesetzliches<br />
Verbot verstoßen hat. <strong>Das</strong> ist hier<br />
der Fall. Entsprechend der Zielsetzung<br />
des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes,<br />
die Schwarzarbeit<br />
zu verhindern, verstößt nicht nur<br />
die vertragliche Vereinbarung der<br />
Parteien gegen ein gesetzliches<br />
Verbot, sondern auch die in Ausführung<br />
dieser Vereinbarung erfolgende<br />
Leistung, somit auch die<br />
Zahlung.<br />
Der Anwendung des § 817 Satz 2<br />
BGB stehen die Grundsätze von<br />
Treu und Glauben nicht entgegen.<br />
Die Durchsetzung der vom Gesetzgeber<br />
mit dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz<br />
verfolgten Ziele,<br />
die Schwarzarbeit effektiv einzudämmen,<br />
erfordert eine strikte<br />
Anwendung dieser Vorschrift.<br />
Bundesgerichtshof, Urteil vom<br />
11.06.2015 – VII ZR 216/14<br />
Fazit: Wenn ein Werkvertrag wegen<br />
Verstoßes gegen das SchwarzArbG<br />
nichtig ist, steht dem Besteller,<br />
der den Werklohn bereits gezahlt<br />
hat, gegen den Unternehmer auch<br />
dann kein Rückzahlungsanspruch<br />
unter dem Gesichtspunkt einer<br />
ungerechtfertigten Bereicherung<br />
zu, wenn die Werkleistung mangelhaft<br />
ist.<br />
Petra Andrews<br />
Rechtsanwältin für Familienrecht<br />
in der Kanzlei Swienty · Granas ·<br />
Döring & Collegen, Rheda-Wiedenbrück<br />
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